08.09.2022

Studierende feilen im Ilmkubator an der Umsetzung ihrer Start-up-Ideen

Studierende feilen im Ilmkubator an der Umsetzung ihrer Start-up-Ideen

Mit vielversprechenden Geschäftsideen haben sich in diesem Jahr sechs Teams für die Teilnehme an der Ilmkubator Class qualifiziert. Seit dem Frühjahr arbeiten sie mit Hilfe von Gründungscoaches an der Konkretisierung ihrer Projekte, die im Idealfall in einer Start-up-Gründung münden. Nun stellte Eleonora Hamburg die Teams für die UNIOnline in einer Übersicht vor.

Sechs Teams aus Studierenden und Mitarbeitenden der TU Ilmenau nehmen in diesem Jahr an der Ilmkubator-Class teil. Hier werden sie von Expertinnen und Experten bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt.
Green Energy Consulting
Philipp und Tom wollen digitale Energieberatung unabhängiger und für jeden zugänglich machen.

Energieeffizientes Bauen und Sanieren ist ein Thema, das gerade viele Hausbesitzende und Wohnungseigentümerinnen und –eigentümer beschäftigt. Um ihnen eine erste Hilfestellung zu geben, haben Tom Duphorn und Philipp Wehr ein Online-Tool entwickelt, das die Kosten für Sanierungsmaßnahmen berechnet. Basierend auf Daten wie Grundstücksgröße oder Baujahr errechnet das Werkzeug, wie teuer eine neue Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage für die Nutzerinnen und Nutzer wäre und wie viel CO2 sie durch diese Maßnahmen einsparen würden. Im Anschluss werden sie an einen professionellen Energieberater verwiesen. „Viele Menschen wollen gerade jetzt energieeffizient sanieren, finden online jedoch nur wenig Informationen. Der Gang zu einem professionellen Energieberater ist für sie der nächste Schritt – dieser ist allerdings mit hohen Kosten und langen Wartezeiten verbunden. Unser Tool bietet ihnen eine Orientierung, inwieweit sich die Sanierungsmaßnahmen lohnen“, erläutert Tom den Hintergrund seiner Geschäftsidee.

Multiple
Hamed will individuelle Soft- und Hardware für seine Kundinnen und Kunden bauen.

Hamed Elahi ist Promotionsstudent an der TU Ilmenau. Gemeinsam mit seinem Bruder Heydar will Hamed mit seiner Softwaregründung „Multiple“ international arbeiten und sich auf embedded coding für ihre Kundinnen und Kunden spezialisieren. Dadurch können Programme entwickelt werden, die in ihrem Aufbau stark reduziert sind und präzise auf individuelle Kundenbedürfnisse spezialisiert sind. „Multiple“ setzen auf ein breites Angebot, indem sie Programme für Windows, macOS, Linux und Android anbieten. Über die Motivation hinter „Multiple“ sagt Hamed, dass er ein Unternehmen gründen will, das mit seinem Produktangebot auf dem Markt benötigt wird und Relevanz hat. In nächster Zeit geht es vor allem darum, Kundinnen und Kunden für das Projekt zu finden.

Journote
Sarosh und Quinn wollen Bullet Journaling digitalisieren und verbessern.

Muhammad Sarosh Ali und sein Teamkollege Quinn entwickeln eine digitale Version eines Bullet Journal. Beim Bullet Journaling geht es um persönliche Organisation, in dem die Nutzerinnen und Nutzer Terminplanung, Erinnerungen, To-do-Listen, Brainstorming und andere organisatorische Aufgaben in einem meist aufwändig gestalteten und verzierten Notizbuch festhalten. Durch eine digitale Version ergeben sich neue Vorteile, wie z.B. die ortsunabhängige Nutzung – gerade für vergessliche Menschen eine praktische Lösung.
Die Motivation hinter der Idee ist es, insbesondere für Menschen mit Einschränkungen der Hände die Möglichkeit zum sogenannten Journaling zu geben. Dabei achten die beiden ganz besonders auf die Nutzerfreundlichkeit. Während sich Sarosh um die technischen Aspekte des Projekts kümmert, übernimmt Quinn alle organisatorischen und administrative Aufgaben sowie das Produktdesign. Ein Prototyp vom Bullet Journal ist bereits entwickelt. Dies geschah in Zusammenarbeit mit Informatik-Studierenden der TU Ilmenau im Rahmen des curricularen Softwareprojekts.  Der Prototyp wird nun kontinuierlich mit neuen Features und verbesserter Benutzeroberfläche ergänzt. Außerdem erstellen die beiden aktuell die Webseite für ihr Projekt. Quinn und Sarosh haben sich über die Teammatching-Aktivitäten des Ilmkubators kennengelernt: Mit Hilfe von Steckbriefen und Gesuchen können hier Personen mit Gründungsinteresse und Geschäftsideen in Kontakt kommen.

Nowhere
Tobias will Experten virtuell zusammenbringen und dadurch kollaboratives Arbeiten auch international und unter extremen Bedingungen ermöglichen.

„Ich möchte die virtuelle Welt und die reale Welt zusammenbringen, um kollaboratives Arbeiten zu vereinfachen.” Das ist das Ziel von Tobias mit seiner Gründungsidee nowhere. Er entwickelt eine Software für Remote-Working, die Experten vor Ort mit Experten an anderen Orten zusammenbringt. So sollen Personen und Unternehmen kollaborativ und in Echtzeit zusammenarbeiten können, um akute Probleme, wie z.B. das Informationen in einem Unternehmen nicht immer zwischen den verschiedenen Standorten synchronisiert sind, effizient und schnell zu lösen. Zurzeit schreibt Tobias den Code für die Software. Zu der Idee ist er durch seine Arbeit am Fachgebiet Virtuelle Welten und Digitale Spiele an der TU Ilmenau gekommen. Dort arbeitet er als Post-Doc unter Fayteq-Gründer Prof. Wolfgang Broll daran, Menschen virtuell miteinander zusammenzubringen.

Expertenkiste
Mahri und David wollen Freeelancing-Dienste für Kundinnen und Kunden einfacher zugänglich machen.

Mahri und David Böck wollen mit ihrer Idee eine Online-Plattform aufbauen, auf der Freelancerinnen und Freelancer regionale und online Dienstleistungen anbieten können. „Unsere Idee ist es, dass die Menschen in der Lage sein sollen, Dienstleistungen, sowohl online als auch offline, auf der gleichen Art und Weise wie auf einer E-Commerce Plattform, kaufen zu können.“ Dabei setzen sie beiden auf Transparenz und einheitliche Angebotspräsentationen. So soll die Suche nach der passenden Dienstleistung und dem Anbieter einfacher werden und Freiberuflerinnen und Freiberufler gleichzeitig leichter ihre Angebote online stellen können. Mahri ist für die Entwicklung zuständig, während David sich um die Projektplanung kümmert. Aktuell führen die beiden eine Marktanalyse mittels einer Umfrage durch, um so ihre Zielgruppe genauer kategorisieren zu können.

Supercaps
Artem und Taha wollen einen Online-Marktplatz für Keycaps (Tastenabdeckungen) aufbauen und dort spezialgefertigte und handgemachte Stücke verkaufen.

Artem Sultanov und Taha Nasser wollen spezialgefertigte Tastenkappen für die Computertastatur anbieten. Die Tastenkappen können problemlos in die Tastatur eines Computers eingesetzt werden und verleihen ihr eine persönliche Note. Ihr Design zeichnet sich durch eine transparente Hülle aus, im Inneren werden bunte Figuren in Handarbeit reingegossen. Die Idee kam den Studierenden der Medientechnologie und der Mechatronik durch ihr gemeinsames Hobby, dem Gaming, wie Artem verrät: „Die Gamer-Szene zeichnet sich durch kreative Leute aus, die gerne Keycaps in den vielfältigsten Designs verwenden. Jedoch existiert bisher noch kein Marktplatz speziell für dieses Produkt. Hier setzen wir mit unserer Geschäftsidee an.“ Derzeit arbeiten die Nachwuchsunternehmer an Prototypen ihrer Tastenkappen und testen dabei viele unterschiedliche Designs aus. Gleichzeitig bauen sie ihren Webshop auf, wo jeder bald schon weltweit die bunten Keycaps erwerben kann.

Ilmkubator Class
In Workshops lernen die Ilmkubator Class-Teilnehmenden wichtige Grundlagen für die Gründung ihres eigenen Start-ups.

Der Ilmkubator ist der Gründerservice der TU Ilmenau. Erfahrene Expertinnen und Experten unterstützen Gründungsinteressierte in allen Phasen der Selbstständigkeit – von der ersten Idee bis zum konkreten Gründungsprozess. Das Leistungsportfolio umfasst neben der klassischen Gründungsberatung auch intensive Coachings, Qualifizierung- und Lehrangebote, Netzwerkveranstaltungen, Kontaktvermittlung und Zugang und Beratung zu Fördermöglichkeiten. Studierende und Mitarbeitender der TU Ilmenau mit besonders aussichtsreichen Gründungsideen können sich für die Ilmkubator Class, ein intensives Betreuungsprogramm, bewerben. Teams und Einzelgründerinnen und -gründer entwickeln hier innerhalb von neun Monaten ihre Konzepte, Geschäftsmodelle und erste Prototypen ihrer Produkte. Dabei werden sie von den Ilmkubator Coaches, Mentorinnen und Mentoren und Fachexpertinnen und –experten unterstützt.

Interesse an einer Teilnahme an der Ilmkubator Class?

Die nächste Bewerbungsphase startet im Februar 2023. Alle Informationen zum Programm finden sich auf unserer Webseite.

 

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