12.05.2023

Wandel durch innovative Wertschöpfung aus dem „Ressourcenpool Wald“

Vier Personen auf abgeholzter WaldflächeAndrei Golomoz
Die Arbeitsgruppe des WIR!-Bündnisses Holz-21-Regio im Einsatz auf der Versuchsfläche in Cursdorf (v.l.n.r. Dr. Maik Rosenberger, Kevin Kögler, Frank Winkler, Martin Richter, Janek Meister, Andrei Golomoz)

Mitarbeitende des Fachgebiets Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung der TU Ilmenau haben gemeinsam mit einem Vertreter des Thüringen Forst die Versuchsfläche des WIR!-Bündnisses Holz-21-Regio in Cursdorf mit neuen Bäumen bestückt. Anschließend installierten sie eine Wetterstation, um die klimatischen Bedingungen auf der Versuchsfläche zu überwachen.

Mit Blick auf den Klimawandel gibt es viel zu tun, ist Dr. Maik Rosenberger überzeugt, vor allem was den Waldumbau angeht: Insbesondere die Wetterextreme wie monatelange Trockenheit, gefolgt von Gewitterstürmen und Starkregen, nehmen zu: "Da die Forstwirtschaft sehr stark vom Klima abhängt, ist es wichtig, die Wälder möglichst gut an die sich ändernden Umweltbedingungen und Wetterextreme anzupassen, das heißt sie klimaresilient zu machen", erklärt der Diplomingenieur. Naturnahe Mischwälder mit einer großen Vielfalt an Strukturen und überwiegend standortheimischen Baumarten seien daher am besten für die Zukunft gewappnet, so der Wissenschaftler.

Im Rahmen des WIR!-Bündnisses Holz-21-Regio pflanzte er daher gemeinsam mit Kollegen und Kevin Kögler, Referendar an der Fachhochschule Erfurt, jüngst etwa 300 neue Baumsetzlinge auf der Versuchsfläche der Initiative in Cursdorf. Innerhalb von zwei Tagen ersetzten sie abgestorbene alte Setzlinge, bestückten aber auch bislang unbepflanzte Flächen komplett neu. Dabei verwendeten sie verschiedene Baumarten wie Kastanien oder Douglasien, um zu testen, wie widerstandsfähig sie gegenüber den veränderten klimatischen Bedingungen sind und ob sie sich für einen Umbau der Waldfläche hin zu mehr Klimaresilienz eigenen.

Vorarbeiten für Folgeprojekte für innovative energieeffiziente vernetzte Sensoren und Sensorkonzepte für das Waldmonitoring

Andrei Golomoz
Einbau eines Bodenfeuchtesensors

Die Arbeiten sind Teil des Starterprojekts II Basistechnologieevaluation des Holz 21 Regio Bündnisses dessen einer Schwerpunkt der klimaresiliente Waldumbau ist. Die TU Ilmenau ist dabei als branchen- und sektorenübergreifender Impuls- und Ideengeber für die Verknüpfung der Forst- und Holzwirtschaft mit der Digitalisierung und den Sondermaschinenbau zuständig. Insbesondere wollen die Entwickler im weiteren Lauf des Projekts Vorarbeiten für Folgeprojekte für innovative energieeffiziente vernetzte Sensoren und Sensorkonzepte für das Waldmonitoring durchführen.

Auf der Versuchsfläche in Cursdorf installierten die Wissenschaftler auch eine vollautomatische Wetterstation, die fortan stündlich aktuelle und lokale Wetterdaten übermittelt. "Diese Daten können wir nutzen, um Informationen über die Gesundheit und Probleme der Pflanzen vor Ort zu erlangen", so Rosenberger. Auch verwenden die Wissenschaftler die Wetterdaten, um die Ergebnisse von Kameraanalysen zu überprüfen, die sie zu einem späteren Zeitpunkt auf der Versuchsfläche durchführen wollen. Für diese multispektrale Analyse der frisch gepflanzten Setzlinge bestimmten sie nach der Pflanzaktion bereits einen Kamerastandort sowie einen Standort für eine Hütte mit Solarpanelen zur Stromversorgung. "Ein weiteres Areal der Versuchsfläche haben wir für den Roboterhund 'Spot' freigehalten, den wir demnächst auf realistischem Walduntergrund auf seine Einsatzfähigkeit in forstspezifischen Anwendungsgebieten testen wollen."

Das Bündnis „Holz-21-regio“ wird im Rahmen des Förderprogramms „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.