Forschungsinitiative Productive Teaming

„Productive Teaming" ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der TU Chemnitz, der TU Ilmenau und der OVGU Magdeburg, die aus dem Forschungs- und Innovationsnetzwerk Chemnitz-Ilmenau-Magdeburg („CHIM“) hervorgegangen ist. Im Angesicht der rasanten technologischen Fortschritte besteht die zukunftsweisende Vision der Forschungsinitiative darin, die Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen im Umfeld der industriellen Produktion auf eine neue Ebene zu heben. Es soll eine neue Generation von dynamischen Mensch-Maschine Teams in Produktionssystemen ermöglicht werden, welche komplexe und adaptive Herausforderungen bewältigen können.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsinitiative "Productive Teaming" zum gemeinsamen Symposium an der TU Chemnitz

Der steigende Komplexitätsgrad in den Anforderungen an Produkt und Prozess in einer menschenzentrierten teilautomatisierten Produktion erfordert einen völlig neugedachten Ansatz der interdisziplinären Grundlagenforschung im Bereich der Mensch-Maschine-Kollaboration. Standen bei den letzten Industriellen Revolutionen die Maschinen, deren Automatisierung und Vernetzung im Vordergrund, so zielt die gemeinsame Forschungsinitiative auf eine Umkehr zu mehr Freiheiten und einer natürlichen Unterstützung des Menschen in immer komplexer werdenden Produktionsumgebungen und Fertigungsprozessen. Dem Menschen soll ein intelligenter, künstlicher Teampartner zur Seite gestellt werden, der auf die Bedürfnisse des Menschen reagieren kann.  Da wo es erforderlich wird, soll er selbstständig Anforderungen des menschlichen Teampartners antizipieren und mit seinen spezifischen technischen Stärken (Kraft, Geschwindigkeit, Sensorik, Rechenleistung) unterstützen können. Das Ziel ist eine Mensch-Maschine-Kollaboration, bei der die Maschine in der industriellen Produktion zu einem vertrauenswürdigen, akzeptierten Teampartner für den Menschen wird und diesen von den Zwängen vergangener industrieller Revolutionen befreit. Der Mensch trägt dabei immer die letzte Entscheidung. Den beteiligten Universitäten ist bewusst, dass es sich um ein Thema mit größter ethischer und sozialer Tragweite handelt und höchste Maßstäbe der Wissenschaftsethik angesetzt werden müssen.

Der gewählte, hochgradig interdisziplinäre Ansatz vereint die technischen, kognitiven und sozialen Aspekte des Forschungsthemas. Die Kooperation der drei Universitäten ermöglicht es, die am jeweiligen Standort zur Verfügung stehende wissenschaftliche Kompetenz einzubringen. Die TU Ilmenau bringt sich mit fachlichen Kompetenzen aus Fachgebieten ein, die den beiden Profillinien „Intelligente Sensorik und Präzisionsmesstechnik“ und „Komplexe Systeme und datenintensives Engineering“ zugeordnet werden. Das Ilmenau Interactive Immersive Technology Center (I3TC), eines der vier fakultätsübergreifenden Technologischen Zentren an der TU Ilmenau, stellt die strukturelle Basis für die gemeinsame Forschungsinitiative zur Verfügung. Die am „Productive Teaming“ beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Ilmenau vernetzen sich über das Zentrum und können auf eine hervorragende Laborausstattung zurückgreifen.