FG Medienpsychologie veröffentlicht in Bundesgesundheitsblatt

Elterliche Sexualaufklärung und jugendliches Sexualverhalten

Sexualaufklärung im Elternhaus soll laut Sozialisationstheorie zu mehr sexueller Handlungskompetenz bei Jugendlichen führen. Aktuelle Daten für Deutschland fehlen jedoch. Vor diesem Hintergrund war es Ziel der vorliegenden Analyse, erstmals das allgemeine Sprechen über Sexualität im Elternhaus sowie speziell die Verhütungsberatung durch die Eltern mit dem sexuellen Risikoverhalten der jugendlichen Töchter und Söhne in Verbindung zu setzen. Datengrundlage war die 9. Welle der Repräsentativbefragung „Jugendsexualität“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Analysiert wurden Daten aller sexuell aktiven 14- bis 17-jährigen Jugendlichen im Sample, von denen eigene Angaben zum Sexualverhalten sowie Angaben ihrer Eltern zum Aufklärungsverhalten vorliegen (N = 357). Erwartungskonform zeigte sich, dass Sexualaufklärung im Elternhaus mit einem risikoärmeren Sexualverhalten einhergeht, wobei die Daten keine Auskunft über Kausalpfade geben. Die Analyse wurde vom Fachgebiet Medienpsychologie und Medienkonzeption der TU Ilmenau in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erarbeitet.

 

Döring, N., Walter, R., & Scharmanski, S. (2023). Elterliche Sexualaufklärung und sexuelles Risikoverhalten bei Töchtern und Söhnen: Befunde aus der Repräsentativbefragung „Jugendsexualität“[Parental Sex Education and Sexual Risk Behavior of Daughters and Sons: Findings from the Representative Survey “Youth Sexuality”]. Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz, eFirst. https://doi.org/10.1007/s00103-023-03783-4