Projektsteckbrief: GROOVE

GROOVE: Erlebte Synchronisation für Verbundenheit und Nähe in sozialer virtueller Realität

Alexander Kulik, Consensive GmbH

 

Projektförderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Förderrichtlinie „Nähe über Distanz – mit interaktiven Technologien zwischenmenschliche Verbundenheit ermöglichen“

 

Projektlaufzeit

2023-2026

 

Konsortium

Professuren

  • Prof. Dr. Nicola Döring (Professur Medienpsychologie und Medienkonzeption, TU Ilmenau)
  • Jun.-Prof. Dr. Jan Ehlers (Professur Usability, Bauhaus-Universität Weimar)
  • Prof. Dr. Bernd Fröhlich (Professur Virtuelle Realität und Visualisierung, Bauhaus-Universität Weimar)
  • Prof. Dr. Eva Hornecker (Professur Human-Computer Interaction, Bauhaus-Universität Weimar; Projekt-Koordination)
 

Industriepartner

  • Brandenburg Labs GmbH (Ilmenau)
  • Consensive GmbH (Weimar)
 

Projektbeschreibung GROOVE

Gemeinschaftliche Aktivitäten wie Tanz, Gesang oder Bewegungsspiele basieren auf der Synchronisation zwischenmenschlicher Interaktion und sind in besonderem Maße geeignet, Gefühle von Zugehörigkeit zu evozieren und soziale Bindungen zu stärken.

 

GROOVE hat es sich zum Ziel gesetzt, sozialvirtuelles Entrainment, d.h. erlebte Verhaltenssynchronisierung, trotz unvermeidlicher Übertragungslatenz durch kluges Interaktionsdesign in sozialer virtueller Realität zu ermöglichen.

 

Dabei sollen gezielt die kognitionspsychologischen Wirkfaktoren adressiert werden, die der Synchronisation menschlichen Verhaltens zugrunde liegen. Zudem werden Techniken konzipiert, die die Verhaltenspassung unterstützen, darunter Rhythmusgeber aus der virtuell synchronisierten Umgebung oder die Erzeugung gleichgerichteter Bewegungsillusionen. Von technischer Seite soll virtuelles Entrainment durch eine taktsynchrone Umgebung mit konstant niedriger Latenz sowie über die algorithmische Vorhersage und Vervollständigung periodischer Bewegungsaktivität bestmöglich unterstützt werden. Gemeinsames Tanzen, Musizieren und Spielen ist damit auch über weite Entfernungen möglich – wenngleich unter leicht veränderten Spielregeln. So schaffen interaktive Inhalte Anreize zu Aktivität und gemeinsamen Erlebnissen, die deutlich über die Möglichkeiten von Telefonaten und Videokonferenzen hinausgehen.

 

Mithilfe mehrmonatiger Längsschnittstudien wollen wir die Entstehung und Entwicklung sozial-virtuellen Entrainments für unsere Zielgruppen (Familien, Paare, enge Freundeskreise) dokumentieren. Empirische Analysen zu den psychologischen, physiologischen und verhaltensbasierten Bedingungsfaktoren sollen es dabei gestatten, die Qualität virtueller (Co-)Präsenz zu operationalisieren und zu beurteilen, unter welchen Bedingungen Entrainment-optimierte soziale Virtualität in der Lage ist, Gefühle von Nahe und Verbundenheit zu befördern.

 

Pressemitteilung zum Projektstart

Link zur Projekt-Website an der Bauhaus-Universität Weimar

 

Teilvorhaben an der TU Ilmenau

Die Professur Medienpsychologie und Medienkonzeption bringt sich vor allem mit dem Teilvorhaben Empirisch-quantitative Studien und Summative Evaluation in das Gesamtvorhaben ein.

Zu den Aufgaben in diesem Teilvorhaben gehören

  • die theoretische Konzeptualisierung von Entrainment im VR-Kontext und in Verbindung mit sozialer Nähe,

  • die Operationalisierung der entsprechenden Konstrukte durch reliable und valide Messinstrumente sowie

  • die Planung und Durchführung von empirisch-quantitativen Studien wie z.B. Vignetten-Experimenten, Labor-Experimenten und Feld-Experimenten.

Die auf diese Weise gesammelten quantitativen Daten tragen vor allem zur summativen Evaluation der in GROOVE erarbeiteten Technologien bei.