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Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt - Universität Leipzig
Von den "Letzten Tänzen" über die Entdeckungen zu anderen Mustern. Wachablösungen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Ausgehend vom Gedichtband "Letzte Tänze" (2007) von Günter Grass wird zunächst der Blick auf die Situation der deutschsprachigen Literatur in den 1990er Jahren zwischen Resignation, Abschied und Aufbrüchen gelenkt. Im ersten Teil steht unter den Ansätzen von Erinnern und Gedächtnis das große Interesse an der DDR und dem Leben in diesem Land aus ostdeutscher Perspektive im Mittelpunkt. Im zweiten Teil verlagert sich die Blickrichtung auf die westdeutsche Literatur und wesentliche Reflexionen. Schließlich erfolgt im dritten Teil die Synthese. Die Enkelgeneration hat mit den Tabus gebrochen. Vorbei sind die Zeiten der intellektuellen Kopflastigkeit. Im Bewusstsein, die Sichtweisen der älteren Generation zwar zur Kenntnis zu nehmen, aber nicht aufnehmen zu wollen und zu müssen, im Misstrauen gegen die großen Ideen und Ideologien sowie die fertigen Muster liegen die Innovationen.