12.12.2023

Erfindermesse iENA 2023: Medaillenflut für Forschungsteams der TU Ilmenau

Goldmedaille mit Urkunde und BlumeTU Ilmenau/Eleonora Hamburg

Auf der internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA 2023 in Nürnberg haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Ilmenau bei der Prämierung der besten Erfindungen hervorragend abgeschnitten: Sie erhielten drei Gold-, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen. Auf der Erfindermesse wurden in diesem Jahr über 500 Erfindungen aus 29 Ländern präsentiert. Den 15 siegreichen Forschungsteams der Thüringer Hochschulen und Forschungseinrichtungen wurden die Medaillen bei einer feierlichen Veranstaltung des Landespatentzentrums Thüringen PATON am 12. Dezember an der TU Ilmenau überreicht. 

Mit durchschnittlich 20 Patenteinreichungen im Jahr gehört die TU Ilmenau zu den erfindungsstärksten Universitäten in Thüringen. Nach einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft meldete die Universität im Zeitraum 2010 bis 2019 bezogen auf die Anzahl ihrer Beschäftigten die meisten Patente aller betrachteten deutschen Hochschulen an. Im Ranking der Zahl der angemeldeten Patente insgesamt belegte die TU Ilmenau den beachtlichen 8. Platz – vor ihr lagen nur ungleich größere und finanzstärkere Hochschulen.

Präsentiert werden diese Erfindungen und Innovationen vom Landespatentzentrum Thüringen PATON, das das Patentmanagement aller Thüringer Hochschulen verantwortet, auf der jährlich stattfindenden internationalen Fachmesse „Ideen – Erfindungen – Neuheiten“ iENA in Nürnberg. In diesem Jahr wurden insgesamt über 500 Erfindungen von 200 Ausstellern aus 29 Ländern und Regionen, neben Deutschland unter anderem aus Frankreich, Kanada, Korea, Taiwan und China, von einer internationalen Expertenjury begutachtet. Ausgezeichnet wurden 15 ErfindungenThüringer Hochschulen, alleine neun von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der TU Ilmenau.

Vier Männer vor einer Posterwand mit Urkunde und BlumenTU Ilmenau/Eleonora Hamburg

Eine Goldmedaille erhielt ein Forscherteam um Prof. Jean-Pierre Bergmann, Leiter des Fachgebiets Fertigungstechnik an der Fakultät für Maschinenbau, für ein neuartiges Verfahren zur Herstellung von Werkzeugen für das Rührreibschweißen. Rührreibschweißen ist ein Schweißverfahren, mit dem zwei gegenüberliegende Werkstücke verbunden werden, ohne das Werkstückmaterial zu schmelzen. Dabei wird ein Werkzeug benutzt, dessen Herstellung mit dem neuen Verfahren effizienter gemacht wird und das dadurch eine höhere Performance hat. Das Verfahren kann nun zur Herstellung von Werkzeugen in verschiedensten Branchen Anwendung finden, etwa in der Elektroindustrie, im Automobilbau, im Schiffsbau und in der Luft- und Raumfahrtindustrie.

Ebenfalls eine Goldmedaille erhielten Prof. Eberhard Manske, Prof. Thomas Fröhlich und ihr Forscherteam vom Institut für Prozessmess- und Sensortechnik für ein Verfahren zur aktiven Stabilisierung der Brechzahl der Luft, respektive der Gasdichte in einer Messkammer. Mit dem neuen Verfahren können nun für optische Längenmessungen und Waagen die störenden Einflüsse, insbesondere Luftdruck, -temperatur und feuchte, so kontrolliert werden, dass die dadurch verursachten Messunsicherheiten gegenüber herkömmlichen Verfahren um das Tausendfache verringert werden. Zudem reduziert die Stabilisierung der Brechzahl der Messkammern die klimatischen Anforderungen an die Messräume, wodurch Ressourcen geschont werden.

Eine Goldmedaille erhielten auch Dr. Alexander Hunold vom Fachgebiet Biomedizinische Technik und sein Forscherteam für ein innovatives Verfahren zur Applikationskonfiguration zur Stimulation am Menschen. Das Verfahren wird bei medizinischen Therapien angewandt, um bestimmte Regionen des Gehirns unter anderem über Elektroden mit Strom verschiedener Intensität zu stimulieren. Die breit gefächerten Anwendungsgebiete reichen von der Behandlung von Sehschwäche bis zur Therapie nach einem Schlaganfall oder von Depressionen.

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die folgenden Erfindungen:

Silbermedaillen:

Bronzemedaillen:

 

Geehrt wurden bei der Auszeichnungsveranstaltung auch zwei An-Institute der TU Ilmenau: Eine Silbermedaille erhielt das IMMS Institut für Mikroelektronik- und Mechatronik-Systeme gemeinnützige GmbH (IMMS GmbH) für die Entwicklung eines Latch-basierten aktiven Ultra-Low-Power-Pull-Up-Emulators, mit dem sich kommerzielle Sensoren leichter für neue Anwendungen nutzen lassen. Das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK) e.V. Rudolstadt wurde für drei Innovationen mit Goldmedaillen geehrt: eine "Elektrochrome Folie für Sonnenschutz und maßgeschneiderte Werbung", eine "Flexible, metallfreie Heizfolie mit PTC-Effekt" und eine "Laserapplizierte Markierung auf medizinischen Vorrichtungen für verbesserte Bildgebung bei der Röntgen- und Ultraschalldiagnostik".

Kontakt

Sascha Erfurt
PATON | Landespatentzentrum Thüringen
+49 3677 69-4569
paton.pth@tu-ilmenau.de

 

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