MORPHIA - Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk


 

Im Jahr 2017 waren rund 3 Millionen Bürger pflegebedürftig. Die meisten von ihnen (2,6 Millionen) lebten in den eigenen vier Wänden. Aufgrund unserer alternden Gesellschaft wird die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in den nächsten Jahren steigen. Berücksichtigt man die Menschen, die nur kurzfristig pflegebedürftig sind, z.B. während der Genesung nach einem Unfall, verdreifacht sich die Gesamtzahl.

Demgegenüber wird die Zahl der professionellen Pflegekräfte diesen Bedarf nicht in angemessener Weise befriedigen können. Heutzutage wird der größte Teil der Pflegearbeit von Angehörigen geleistet. Professionelle Pflegekräfte kommen je nach Schweregrad nur ein- bis dreimal am Tag zu Besuch. Wenn Angehörige nicht am gleichen Ort wohnen, leben pflegebedürftige Menschen mit fehlenden sozialen Kontakten den größten Teil des Tages in Isolation, was zu einer Verschlechterung der psychischen und physischen Gesundheit führen kann.

Das Projekt MORPHIA zielt darauf ab, diesen Bedarf an Pflege und Interaktion über den Tag hinweg zu adressieren, indem ein mobiler Assistenzroboter entwickelt, getestet, evaluiert und etabliert wird. Der Roboter kombiniert autonome Navigation und Personenerkennung mit einem einfach zu bedienenden System für bidirektionale Videotelefonie. Es ist geplant, dass er sich autonom durch anspruchsvolle häusliche Umgebungen (enge Durchgänge, Türschwellen, verschiedene Untergründe, etc.) bewegt und dabei dem Benutzer assistiert, eingehende Telefonanrufe zustellt oder in Abwesenheit des Benutzers patrouilliert. Eine intuitive Fernbedienung ermöglicht es Angehörigen und Pflegern, den Roboter einfach fernzusteuern, während autonome Hindernisvermeidungs- und Navigationsfähigkeiten für Sicherheitsaspekte sorgen.

Der MORPHIA-Roboter ermöglicht es sowohl Angehörigen als auch Pflegern, mit pflegebedürftigen Menschen in Kontakt zu bleiben, um sie am sozialen Leben teilhaben zu lassen und ihren geistigen und körperlichen Zustand zu überwachen.
Durch Langzeittests unter realen Bedingungen soll die Fähigkeit, pflegebedürftige Menschen mit ihren Angehörigen und Betreuern zu verbinden, um die Lebensqualität zu erhöhen, demonstriert werden.