Bürgercampus: Der „Genius“ von Thüringen – Neue Forschungen über Meister Eckhart

Von Meister Eckhart, dem Thüringer Theologen und Philosophen, ist bekannt, dass er um 1275 als Jugendlicher in den Orden der Dominikaner eintrat und hier später hohe Ämter erlangte. Mit seinen Predigten erzielte er bei seinen Zeitgenossen eine starke Wirkung und beeindruckt auch heute noch die Nachwelt. Auch weiß man, dass Eckhart nach langen Jahren im Dienst des Ordens in seinen letzten Lebensjahren in einem päpstlichen Inquisitionsprozess wegen Häresie angeklagt wurde und er vor Abschluss des Verfahrens 1328 starb.

In seinem Vortrag im Rahmen des TU Ilmenau Bürgercampus‘ zeichnet Dietmar Mieth, emeritierter Theologie-Professor an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, im Lichte neuerer Forschungen wichtige Aspekte des Lebens und der Theologie Meister Eckharts nach. Er berichtet, wie Eckhart als Dominikaner, als Prediger und „Lebemeister“ auf Wanderwegen in Europa wirkte. Dass 80 seiner Predigten, die sich in seinen Handschriften wiederfinden am Max-Weber-Kolleg derzeit in Erfurt erforscht werden. Er begibt sich auf Eckharts Spuren in der deutschen Sprache. Und Professor Mieth verdeutlicht, dass Eckharts humanes Christentum, das auf der Würde aller Menschen fußt, heute wieder sehr aktuell ist.

Referent:

Prof. em. Dr. Dietmar Mieth
Eberhard-Karls-Universität Tübingen