Ophthalmologie - Labor


 

Beschreibung

Bild 1: Basis-Gerätepark des ophthalmologischen Labors (Basisdiagnostik bzgl. Struktur und Funktion des Auges)

Das Auge als das wesentlichste Sinnesorgan des Menschen unterliegt neben den normalen altersbedingten Veränderungen (Veränderung der Linse, z.B. zunehmende Eintrübung, Verlust der Elastizität) häufig weiteren Erkrankungen und Funktionsstörungen. Darunter fallen Krankheiten wie Glaukom (Grüner Star), diabetische Retinopathie (DR), altersabhängige Makuladegeneration (AMD) sowie arterielle und venöse Verschlusserkrankungen, deren frühzeitige Erkennung und Behandlung zu einer höheren Lebensqualität der Betroffenen führen kann. In der Ophthalmologie (Augenheilkunde) kommen zur Diagnose dieser Erkrankungen sowohl Verfahren zur Darstellung der Anatomie, als auch funktionsdiagnostische Methoden zum Einsatz.

Bild 2: Erweiterte Gerätetechnik für Spezialfragestellungen (Optische Biometrie und Angiographie, Bildgebung von der zellulären/mikrovaskulären Ebene bis zur extremen retinalen Peripherie)

Mit den Geräten dieses ophthalmologischen Labors (Bild 1, Bild 2) besteht die Möglichkeit eine umfassende Augenuntersuchung nach dem aktuellen Stand der Technik durchzuführen. Dazu gehören die Bestimmung der wesentlichen Augenparameter, die einen Sehfehler beschreiben (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus), und der Augeninnendruck. Außerdem besteht die Möglichkeit zu überprüfen, wie groß der Bereich ist, der mit einem Auge überblickt werden kann ohne dieses zu bewegen (Gesichtsfeldprüfung). Darüber hinaus kann die Netzhaut, die sich auf der hinteren Augeninnenseite befindet, aufgenommen, dargestellt und analysiert werden. Von besonderem Interesse sind dabei die Schichtdicken dieser Netzhaut, deren Blutgefäße und die Gefäße der auf der dahinterliegenden Aderhaut.


 

Geräteliste:

Basisdiagnostik

  • Auto-Refraktor: CX 1000
  • Non-Contact-Tonometer: NCT 800
  • Contact-Tonometer: Icare
  • Spaltlampe: SL 120

Strukturdiagnostik

  • Funduskameras: FF450plus, VisuCam nm
  • Retina Tomograph: HRT3
  • Optischer Kohärenztomograph: OCT Spectralis
  • Optische Kohärenztomografie-Angiografie: Optovue RTVue XR OCT Avanti
  • Optische Biometrie: IOLMaster 700
  • Ultra-Weitwinkel-Scanner mit Autofluoreszenz: CLARUS 500, Centervue Eidon AF
  • Adaptive Optik: rtx1

Funktionsdiganostik

  • Perimeter: HFA 750
  • Gefäßanalyse: Static/Dynamic Vessel Analyzer (DVA-Research)
  • Retinaler Stoffwechsel: Fluorescence Lifetime Imaging (FLIM)

 

Anwendungs- / Forschungsbeispiele

Bild 3: Wissenschaftliche Studien zu neuen Diagnosestrategien (Fluorescence lifetime imaging)

Im ophthalmologischen Labor arbeiten Mediziner, Ingenieure und Physiker interdisziplinär zusammen. Die hier stattfindenden wissenschaftlichen Studien dienen der besseren Erforschung wichtiger Augenkrankheiten und der Verknüpfung von verschiedenen Diagnosetechnologien im Rahmen von Forschungsvorhaben wie z.B. ThIMEDOP - Innovationszentrum für Thüringer Medizintechnik-Lösungen (Diagnose, Therapie – Optimierung durch optische Technologien) und weiterer Projekte. Bild 3 zeigt eine laserbasierte Analyse der Netzhaut.

Ein weiterer Schwerpunkt der Nutzung des ophthalmologischen Labors betrifft die Lehre. Dazu erfolgt die Verwendung der Gerätetechnik für die praktische Ausbildung der Studenten in Seminaren und Praktika. Die forschungsorientierte Ausbildung am Institut für Biomedizinische Technik und Informatik beinhaltet außerdem die Einbindung der Studenten in aktuelle Forschungsprojekte. Daher wird die Geräteausstattung des Labors im Rahmen von Tätigkeiten für studentische Hilfskräfte, Hauptseminaren, Designprojekten im Wahlmodul Ophthalmologische Technik des Master- Studienganges und in Masterarbeiten von den Studierenden genutzt.