Motto: Lassen Sie sich (nicht) täuschen?

Beiträge zur IWN Ilmenauer Wissenschaftsnacht am 1. Juli 2023
PATON in Verbindung mit FG TET der Fakultät EI und der AG Funkamateure X34 der TU Ilmenau

Lassen Sie sich von verblüffenden optischen Illusionen und Täuschungen faszinieren, verwirren und in Staunen versetzen! Vieles hängt im wahrsten Sinne des Wortes „vom Blickwinkel des Betrachters“ ab. Wie wirklich ist also die Wirklichkeit?

Auch im Bereich des geistigen Eigentums – der gewerblichen Schutzrechte – spielen Täuschungen eine große Rolle. Oft täuschen Nachahmer vor, die Erfinder und Urheber wirtschaftlich erfolgreicher Innovationen zu sein. Vor allem mithilfe der gewerblichen Schutzrechte ist ein effektives Vorgehen gegen solche Nachahmer, gegen ihre Plagiate und Imitationen, überhaupt möglich und bezahlbar.

Sie finden uns am Gemeinschaftsstand im Helmholtzbau | Foyer und Raum 1520b.

1. Mitmachstation

Unglaubliche optische Illusionen und Täuschungen, die unser Gehirn und unsere Sinne überfordern.

Gewerbliche Schutzrechte schützen vor Nachahmungen und Täuschungen durch Plagiate und Imitationen.
Staunen Sie an unserer Mitmachstation des Deutschen Patent- und Markenamtes.

Doch was sind die gewerblichen Schutzrechte und wie gut kennen Sie diese eigentlich?
Ein Quiz gibt Ihnen auf spielerische und leichte Art und Weise Antworten darauf und ermöglicht es, dabei unterhaltsam und kurzweilig in die Welt der Schutzrechte einzutauchen.

Außerdem freuen wir uns einen „echten“ Patentprüfer des Deutschen und Markenamtes am Stand dabei zu haben, dem Sie Ihre Fragen vor Ort stellen können.

Mitmachstation, Bild 1
Mitmachstation, Bild 2

2. Design in der DDR – die Zukunft neu gedacht, basierend auf regionalem Design

Die Erschließung des historischen Bestandes der Musteranmeldungen aus der DDR-Zeit ermöglicht Forschungen für Design-Interessierte, Juristen sowie Industrie- und Wirtschaftshistoriker. Der Vortrag wird über ein DFG-Projekt berichten, in welchem das PATON-Institut der Technischen Universität Ilmenau gemeinsam mit der Universitätsbibliothek (UB) und dem Fachgebiet Graphische Datenverarbeitung (FGD) ca. 15.000 Anmeldungen für Geschmacksmuster elektronisch erfasst hat. Ausgehend von 200 Karteikästen aus dem Fundus des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) Berlin und den Warenzeichen- und Markenblättern aus dem Magazin des PATON wurde eine durchsuchbare Datenbank erstellt. Die in der DDR beim Amt für Erfinderwesen (AfEP) eingereichten Anmeldungen aus den Jahren 1952-1990 sind oft mit Abbildungen verknüpft. Hierdurch wird nicht nur historisches Kulturgut erschlossen. In Ergänzung des Design-Registers des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) der Bundesrepublik Deutschland kann die Sammlung auch für die Prüfung auf Neuheit und Einzigartigkeit bei aktuellen Design-Anmeldungen herangezogen werden.

Ein Kurzvortrag (ca. 20 min) zu diesem Thema findet um 19 Uhr im Helmholtzbau Raum 1520b statt.

 
DDR-Designprojekt, Suche
DDR-Designprojekt, Karteikarte mit Text
DDR-Designprojekt, Karteikarte mit Bild

3. Theremin: Ideen von gestern sind die Basis für Erfindungen von morgen

In den 1920ern entdeckte Leon Theremin bei der Arbeit im Labor, dass er dank einer Kombination aus zwei Antennenschaltungen und ihrer Verbindung mit einem akustischen Ausgang die Tonhöhe einer Melodie mit einer Hand und die Lautstärke mit der anderen steuern konnte. Das war die Geburtsstunde des ersten analogen Synthesizers, den Theremin in verschiedenen Ländern patentieren ließ, z.B. 1928 in den Vereinigten Staaten. Der ätherische Klang des Theremins fand großen Anklang, inspirierte klassische Kompositionen für Theremin-Solisten und später die Erfindung des modernen kommerziellen Synthesizers, der die Musikwelt revolutioniert hat und es klassischen Komponisten ermöglicht, ihre Werke ganz ohne Orchester zu schreiben und anzuhören.

Wir werden ein Theremin vorstellen und man kann ausprobieren, wie bei diesem Instrument Klänge entstehen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebiets TET werden die elektrotechnischen Hintergründe erläutern. Die Besonderheit dieses Instruments besteht darin, dass durch die Bewegung des Musizierenden das elektromagnetische Feld in der nahen Umgebung des Theremins verändert wird. Diese Änderung wirkt auf die klangerzeugenden Bestandteile und wird so hörbar gemacht. Damit besteht eine faszinierende Möglichkeit, die Realität des Elektromagnetischen Feldes gleichsam greifbar zu machen und seine Ausformung zu erspüren. Anhand von Experimentieranordnungen, Modellen, Schaubildern und Rechenergebnissen werden wir aufzeigen, wie das Theremin und seine Bedienung durch ingenieurwisschenschaftliche Betrachtung verstanden werden kann.

Eine Möglichkeit, die tatsächliche Bedeutung des Theremins für nachfolgende Erfindungen zu beurteilen, sind die Untersuchung derjenigen Schutzrechte, die sich auf die Erfindung des Theremins beziehen. Auch dies werden wir aufzeigen.

Theremin-Patent

4. Weltweite Kommunikation: Die Funkamateure des Ortsverbandes „TU Ilmenau“

Elektromagnetische Felder und Wellen sind auch die Grundlage jeder funktechnischen Übertragung. Die Verbindung  zwischen elektrischen Signalen und elektromagnetischen Wellen wird durch Antennen hergestellt. Deren Eigenschaften bestimmen wesentlich die Leistungsfähigkeit und Reichweite einer Funkverbindung. Verschiedene Antennenformen, die heute weit verbreitet  anwendungsspezifisch eingesetzt werden,  wurden entwickelt, patentiert und produziert.

Als praktisches Beispiel zeigen wir, an welchen Orten in Ilmenau ausgesendete Funksignale empfangen werden können und wie weltweite Kommunikation im Kurzwellenbereich funktioniert. Dazu werden heute neben Morsetelegrafie und Sprechfunk hocheffektive digitale Übertragungsverfahren eingesetzt. Ob Morsetelegrafie ein digitales oder analoges Verfahren ist, liegt auch im Blickwinkel des Betrachters. Lassen Sie sich nicht täuschen und probieren Sie einfach aus: Zeichen mit einer Morsetaste geben. Diese werden von einem Empfänger dekodiert und mit einer Anzeige dargestellt.

KONTAKT

Dipl.-Ing. Bettina Töpfer
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