Ereignisbasiertes klinisches Referenzprozessmodell zur standardisierten und automatisierten Erfassung von prozessbasierten Key Performance Indikatoren im Krankenhaus


 

Überblick

  • Ansprechpartner:         apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Vesselin Detschew, Institut BMTI, TU Ilmenau
  • Projektmitarbeiter:        M.Sc. Eva Gattnar
  • Projektbeschreibung: 
Abbildung 1: Referenzprozessmodell

Bei der Messung der Effektivität und Effizienz der Behandlung zeitkritischer Erkrankungen spielen Prozessdurchlaufzeiten eine entscheidende Rolle. Insbesondere kann die Behandlungsdauer von Erkrankungen – wie des Herzinfarkts oder Schlaganfalls – je Krankenhaus stark variieren. Um Prozessengpässe in solch einem zeitkritischen Umfeld identifizieren zu können, ist demnach umfassendes Wissen nicht nur über alle klinisch relevanten Prozesse sondern auch über ihre Dauer erforderlich. Dazu müssen die erforderlichen Prozessparameter erfasst und in einen klinischen Zusammenhang gesetzt werden.

Da sich Behandlungsprozesse oftmals über mehrere Abteilungen eines Krankenhauses erstrecken, unterliegen sie unterschiedlichen Informationssystem-Einzugsbereichen. Die Abteilungs- und IT-Systemgrenzen stellen dabei Prozessschnittstellen dar, die den Behandlungsablauf zerstückeln. Darüber hinaus erschwert die Heterogenität der beteiligten Systeme eine standardisierte und automatisierte Erfassung der Prozessparameter. Die Informationen über den klinischen Behandlungsablauf eines Patienten werden demnach in verschiedenen krankenhausinternen Informationssystemen generiert.

Basierend auf diesen Vorüberlegungen wird ein neues ereignisbasiertes klinisches Referenzprozessmodell entwickelt, mit dessen Hilfe klinische Prozessparameter aus den beteiligten Systemen standardisiert und automatisiert erfasst werden können. Dazu wird der gesamte diagnostische und therapeutische Ablauf ab der Aufnahme im Krankenhaus bis zum Behandlungsende patientenzentriert betrachtet. Der Focus liegt auf den medizinisch relevanten Aktivitäten zeitkritischer Erkrankungen wie des Herzinfarkts und des Schlaganfalls. Als Modellierungsmethode werden ereignisgesteuerte Prozessketten (EPK) verwendet. Klinisch relevante Ereignisse werden u.a. anhand von klinischen Leitlinien abgeleitet. In Abhängigkeiten gesetzt und gewichtet stellen sie wichtige Prozessparameter dar, auf deren Basis generische Key Performance Indikatoren (KPIs) definiert und im Modell hinterlegt werden. Ziel ist der unmittelbare Einsatz der definierten KPIs nach der Implementierung des Modells zur Messung der Prozessleistung, Erfassung von Prozessdurchlaufzeiten, Identifikation von Prozessengpässen sowie Durchführung einer Abweichungsanalyse.

Publikationen & Patente

Für dieses Projekt wurden noch keine Publikationen hinterlegt.

Projektpartner

  • Clinical Competence Center Cardiology, Siemens Healthcare

Förderung

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