Human-Computer Interaction in Autonomous Vehicle and Mobility

Das Themenfeld "UX und Usability of Driving" hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten etabliert. Die Bedeutung von UX of Driving lässt sich am besten anhand der internationalen wissenschaftlichen Forschung nachvollziehen. Jiahao Sun von der School of Design, Hunan University, Changsha, China und ihre Co-Autoren haben über 2498 Dokumente aus dem Web of Science (WoS) qualitativ ausgewertet. Sie zeigen die Verbindungen zwischen den weltweiten Forschungsteams sowie die Hauptforschungsthemen, wie kognitive Belastung, Situationsbewusstsein und Übernahme.

Die Akzeptanz ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Einführung des automatisierten Fahrens. Henrik Detjen von der HCI Group, Universität Duisburg-Essen, Essen, Deutschland, und seine Co-Autoren stellen daher die Forschungsfrage: Was ist der Systemdesignraum für die zukünftige Mensch-Fahrzeug-Interaktion im Auto? Die Autoren extrahieren aus Metastudien Elemente des Designraums, die für den Interaction Design Space für automatisierte Fahrzeuge entscheidend sind. Außerdem definieren sie sieben Forschungsfelder, die für die Akzeptanz des automatisierten Fahrens relevant sind.

Dieser Beitrag behandelt den automatisierten Fahrstil (ADS), der für den Nutzenden komfortabel sein sollte. Andre Dettmann, Professur für Ergonomie und Innovation, Technische Universität Chemnitz, Chemnitz, Deutschland, und seine Co-Autoren analysieren sieben große Studien. Sie beschreiben die bestimmenden Faktoren auf Seiten des automatisierten Fahrzeugs und auf Seiten des Nutzers, deren Zusammenspiel das Komforterlebnis beeinflusst.

Das Bedürfnis des Nutzers nach Sicherheit wird in den oben genannten Studien als zentral hervorgehoben. Cong Chen, School of Design, Hunan University, Changsha, China, und seine Co-Autoren führen eine empirische Studie zur Risikowahrnehmung durch. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die wahrgenommene Sicherheit mehr durch das Gefühl der Sorge als durch das der Furcht beeinflusst wird.

Beim automatisierten Fahren ist die ergonomische Gestaltung der Übernahme eine der größten Herausforderungen, da das Situationsbewusstsein schnell hergestellt und Fahrentscheidungen getroffen werden müssen. Shu Maa, Wei Zhang, Department of Psychology, Zhejiang Sci-Tech University, Hangzhou, China, widmeten sich gemeinsam mit anderen Autoren der Forschungsfrage, wie ein Warnsystem gestaltet werden kann, das sowohl eine hohe Akzeptanz als auch eine hohe Übernahmeleistung unterstützt.

Warnapplikationen gewinnen mit den zunehmenden Möglichkeiten der Sensortechnik immer mehr an Bedeutung. Sie können den Fahrer beim Übergang zum automatisierten Fahren unterstützen. Raphaela Pagany, Institut für Angewandte Informatik, Technologiecampus Freyung, Technische Hochschule Deggendorf, Deutschland, und ihre Co-Autoren analysierten die Gestaltungsprinzipien bestehender Warnanwendungen und die zugrundeliegenden Geschäftsmodelle. Eine ergänzende Fallstudie einer Anwendung, die vor die Straße überquerenden Wildtieren warnt, hatte das Ziel, die Effektivität und das Potenzial von Warnanwendungen zu analysieren.

Fußgängerinnen und Fußgänger sind ein wesentlicher Bestandteil von Mobilitätssystemen. Gerade in wachsenden Städten wird die Navigation auch für sie immer anspruchsvoller. Christophe Kolski, Univ. Polytechnique Hauts-de-France, Valenciennes, Frankreich, und seine Co-Autoren entwickeln auf Basis einer Literaturstudie ein neues Modell für den kognitiven Prozess des Wayfinding. Die Erkenntnisse aus den analytischen und empirischen Studien werden zu Gestaltungsrichtlinien für Navigationssysteme verdichtet.

Bei der Akzeptanz geht es nicht nur um die unmittelbare Annahme einer neuen Technologie im Mobilitätssystem, sondern auch um die Vorab-Akzeptanz durch die Mitglieder der Mobilitätsplanung. Diese schaffen die Voraussetzungen für eine nutzerzentrierte Gestaltung des Mobilitätssystems. Annemarie Nienaber, Centre for Trust, Peace and Social Relations, Coventry University, Coventry, UK, geht der Frage nach, was die Ursachen für die mangelnde Akzeptanz neuer Mobilitätstechnologien bei lokalen Entscheidungsträgern sind. Aus den Studien werden Leitlinien für die Einführung neuer Technologien für Mobilitätssysteme abgeleitet.