Tradition der Konstruktionslehre in Ilmenau

Das Fachgebiet Konstruktionstechnik an der Technischen Universität Ilmenau ist Repräsentant der Tradition der Ilmenauer Schule der Konstruktionslehre. Im Jahr 1950 gründete Werner Bischoff als Entwicklungsleiter der Zeisswerke eine Arbeitsgruppe mit Friedrich Hansen, der Erfahrungen in weiten Bereichen des Maschinen- und Gerätebaus besaß, und Arthur Bock, einem erfahrenen Getriebetechniker. Das Ziel war die Rationalisierung der Entwicklungsabläufe, um den als Kriegsfolge eingetretenen Engpass an Konstrukteuren auszugleichen, der besonders durch den Abzug von Spezialisten durch die USA und die damalige Sowjetunion hervorgerufen war.

Schon im Jahr 1953 konnte die erste geschlossene Darstellung der Konstruktionssytematik veröffentlicht werden. Kurz darauf erfolgte die Berufung der Professoren Bischoff, Hansen und Bock nach Ilmenau an die Hochschule für Elektrotechnik. Ab 1955 wurden in Ilmenau die für die damalige Zeit neuen Lehrgebiete "Konstruktionssystematik" und "Justierung" die Ausbildung eingeführt. 1965 begannen hier die Forschungsarbeiten für die Industrie auf dem Gebiet der rechnerunterstützten Konstruktion - auf der Grundlage einer umfassenden Konstruktionsmethodik und daher über Fragen der rein geometrischen Modellierung weit hinausgehend.

Die Begründer der Konstruktionslehre in Ilmenau

Werner Bischoff
Professor für Feingerätetechnik von 1954 bis 1968
Arthur Bock
Professor für Getriebetechnik von 1955 bis 1963
Friedrich Hansen
Professor für Konstruktionssystematik und Justierung von 1956 bis 1970