
Unsere abgeschlossenen Projekte
Im Jahr 1994 wurde von Herrn Dr. J. Kuhl und Prof. Nissen der Arbeitskreis (AK) "Soft Computing in der Betriebswirtschaft" ins Leben gerufen, den sie seither gemeinsam leiten. Er besteht innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Fuzzy Logik und Soft Computing Norddeutschland (AFN). Der AK mit inzwischen rund 40 Mitgliedern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Technologietransferstellen hat sich zum Ziel gesetzt, die praktische betriebswirtschaftliche Anwendung vor allem der Fuzzy Set-Theorie, der Evolutionären Algorithmen sowie künstlicher Neuronaler Netze zu fördern. Zentrale Veranstaltungen in diesem Rahmen sind neben der Jahrestagung die jährlichen Symposien zu Anwendungen des Soft Computing. Hier wird jeweils ein aktueller Anwendungsbereich im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen aufgegriffen. Darüber hinaus entstanden zu betriebswirtschaftlichen Anwendungen des Soft Computing innerhalb unserer eigenen Forschungsgruppe eine Vielzahl von Veröffentlichungen.
Effizienter Personaleinsatz birgt in vielen Unternehmen noch immer ungenutzte Potenziale. Meist ist die praktische Umsetzung äußerst schwierig. Bedarfsschwankungen, Mitarbeiterverfügbarkeiten, Qualifikationen, gesetzliche Regelungen – sind nur einige Facetten, die ein Planer berücksichtigen muss. Die Komplexität nimmt noch deutlich zu, wenn für mobile Mitarbeiter zusätzlich Touren geplant werden sollen. Das Projekt ARROW kombiniert Personaleinsatzplanung und Tourenplanung. Konkret wird die Fragestellung bearbeitet, optimale Touren zu erstellen, die Qualifikationen, Gleitzeitstände, Mitarbeiterverfügbarkeiten, etc. berücksichtigen. Derzeit werden Problemstellungen eines Logistikdienstleisters und eines Handelsunternehmens bearbeitet.
Laufzeit Phase 1: 01.10.2009 - 31.03.2010
Projektleiter: Jun.-Prof. Dr.-Ing. Tom Ströhla (Fachgebiet Entwurf Mechatronischer Antriebe)
Univ.-Prof. Dr. Volker Nissen (Fachgebiet Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen)
Das Projekt BatchMag dient der Entwicklung und Fertigung miniaturisierter Magnetventile und wird innerhalb zweier Phasen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In der ersten Phase des Projekts wird eine Marktstudie durchgeführt, um die Möglichkeiten der BatchMag-Technologie in Erfahrung zu bringen und hilfreiche Anregungen zu erhalten.
Projektbeschreibung:
„BatchMags“ sind kleine, in Massenfertigung „am Stück“ produzierbare Magnetventile. Die neue, parallelisierte Fertigungstechnologie ermöglicht hohe Stückzahlen bei geringeren Stückkosten gegenüber der Einzelfertigung. Besonders im Zuge weiterer Miniaturisierung bietet die neue Technologie große Kostenvorteile gegenüber herkömmlich aufgebauten Ventilen. Die so entstehende neue Generation von Magnetventilen weist einzigartige Eigenschaften auf, die zu Vorteilen bei Herstellern und Nutzern führen, wie z.B.
- einer geringeren Zuliefererbandbreite,
- einer geringeren Ausschussrate durch eine hohe Konstanz im Fertigungsprozess,
- geringere Entwicklungskosten und kürzere Produktentwicklungszeiten, da einzelne Werkzeugebenen neu kombiniert werden können,
- sehr geringen Werkzeugkosten, da nur wenige Werkzeuge benötigt werden, sowie
- einer hohen Zuverlässigkeit durch die verringerte Anzahl an Komponenten. Weiterer Sekundärnutzen entsteht bei den Endanwendern durch die Ansteuerung der kombinierten Ventilelemente mit modernen Mikroprozessoren:
- eine höhere Flexibilität beim Anlageneinsatz, da eine Anpassung an neue Anforderungen in weiten Teilen über Software erfolgen kann,
- die Umsetzung neuer Funktionalitäten, wie z.B. die Realisierung von hysteresefreien Proportionalventilen durch selektives Zuschalten von Einzelventilen; hier ersetzt eine Anzahl kostengünstiger, digitaler Ventile ein aufwändiges Proportionalventil,
- die kostengünstige Schaffung von Redundanzen und damit Fehlersicherheit durch mehrere parallele Einzelventile, die auch bei Ausfall eines Ventils den Weiterbetrieb einer Anlage zulassen,
- eine erhöhte Energieeffizienz durch die Möglichkeit zur Teilabschaltung nicht benötigter Einzelantriebe, aber auch ganzer Anlagenteile.
Die Ventil-Module weisen einen hohen Standardisierungsgrad auf. Dadurch besteht die Möglichkeit der Rekonfiguration für andere Aufgaben und Wiederverwendbarkeit einzelner Module in weiteren Anlagen - eine Möglichkeit die es bisher in dieser Einfachheit nicht gab. Die Flexibilität und Kosteneffizienz beim Endanwender erhöht sich dadurch deutlich.
In einer sich schneller verändernden Unternehmensumwelt kommt dem Einsatz von Informationstechnologie (IT) eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Unternehmensziele zu. Vom IT-Management wird dabei, neben der Bereitstellung klassischer IT-Dienstleistungen, der Standardisierung und Konsolidierung von IT sowie der Verbesserung der Geschäftsprozesseffizienz, zunehmend auch die aktive Mitgestaltung des fachlichen Geschäfts im Bereich der Entwicklung neuer Produkte und Geschäftsmodelle sowie dem Erschließen neuer Umsatzquellen verlangt. Wie diese veränderten Aufgabengebiete durch das IT-Management bearbeitet und umgesetzt werden, ist bisher im deutschsprachigen Raum nicht untersucht worden. Mit Hilfe einer umfangreichen Online-Befragung wurde nun der aktuelle Stand des IT-Managements in Deutschland erfasst. Derzeit läuft die Auswertung der umfangreichen Daten, u.a. nach Branchen aufgeschlüsselt.
Schwarm-Intelligenz ist ein sowohl dem Soft Computing als auch Multi-Agenten Systemen nahe stehendes Konzept mit großem Anwendungspotenzial für betriebswirtschaftliche Fragestellungen. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen solche Anwendungsmöglichkeiten näher untersucht und Voraussetzungen eines erfolgreichen Einsatzes im betriebswirtschaftlichen Umfeld herausgearbeitet werden. Außerdem wird ein IT-gestütztes Werkzeug zur praktischen Bearbeitung von Problemstellungen auf Basis von Schwarm-Intelligenz entwickelt.
In einem hochkarätigen Verbund mit anderen Hochschulen und deutschen Stadtwerken nimmt das FG Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen (WI2, Prof. Dr. Volker Nissen) am Gesamtprojekt „eConnect Germany“ (www.econnect-germany.de) teil, gefördert vom BMWi im Rahmen des Programms „IKT für Elektromobilität II“.
Elektromobilität bringt smart metering, smart home und Mobilität zusammen. Ziel des Gesamtprojektes ist es, die Stadtwerke auf die kommenden Herausforderungen in diesem Bereich optimal vorzubereiten, Umsetzungskonzepte zu erarbeiten und die Nutzenpotenziale aufzuzeigen. Informations- und Kommunikationstechnologien kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.
Das FG WI2 beschäftigt sich dabei in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken München und der RWTH Aachen mit der netzverträglichen Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende Verteilnetze. Es sollen Vorschläge erarbeitet werden, wie eine Ladeinfrastruktur zu errichten ist, welche einerseits Kundenanforderungen optimal erfüllt und andererseits notwendige Investitionen in das bestehende Niederspannungsverteilnetz gering hält. Dazu ist auch eine intelligente Steuerung des Ladevorgangs zu gestalten, welche einen bestmöglichen Kompromiss aus Kundenzufriedenheit, Versorgungssicherheit und Kostenaspekten zum Ziel hat.
Kooperationspartner: Mitarbeiter einer Behörde
Effizienz in der öffentlichen Verwaltung: Herausforderungen und Lösungsansätze im Kontext des Geschäftsprozessmanagements.
Kooperationspartner: europäische Universitäten und Forschungseinrichtungen im Bereich Evolutionary Computation
Dieses Projekt bezieht sich auf die frühere Tätigkeit von Prof. Nissen am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Göttingen. Unsere Forschungsgruppe bildete einen Knoten (Associate Node) im Rahmen des EvoNet (Network of Excellence in Evolutionary Computation). EvoNet ist ein von der Europäischen Kommission im Rahmen von ESPRIT geförderter Verbund führender europäischer Forschungseinrichtungen und Anwenderunternehmen im Bereich Evolutionary Computation.
Kooperationspartner: Bildungsportal Thüringen, Erfurt
Das Bildungsportal Thüringen (BPT) kann als Brückenkopf bzw. zentraler Knoten in ein Netzwerk wissensintensiv arbeitender Organisationen im Weiterbildungsbereich gesehen werden. Im Mittelpunkt dieses Projektes steht die Frage nach den Möglichkeiten und Instrumenten der Führung von Netzwerken wissensintensiver Unternehmen am Beispiel des BPT. Damit wurde auch ein Beitrag zu einem Geschäftsmodell für Informationsdienstleistungen und zum Mehrwert, der durch die Rolle des BPT als zentraler Impulsgeber im Netzwerk erreicht werden kann, geleistet.
Laufzeit: 01.10.2010 - 01.10.2013
Messbare Eigenschaften biologischer Substanzen, die dazu geeignet sind, eine bestimmte Krankheit zu diagnostizieren, nennt man Biomarker. Am Universitätsklinikum Jena suchten Biochemiker nach Eiweißen im Blutserum von Menschen, deren Menge sich bei Patienten und Gesunden unterscheidet und die deshalb als Biomarker in Frage kommen. Das vom Land Thüringen geförderte Projekt bündelte die Kompetenzen der Projektpartner, so auch des FG Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen. Ziel war die Entwicklung einer Plattform, die bei der aufwändigen Biomarkersuche einen höheren Durchsatz an untersuchten Proben als bisher erlaubt. Neben der Automation der Probenaufbereitung wurden speziell entwickelte Softwareverfahren die Biochemiker bei der Biomarkersuche unterstützen. Aufgabe des FG Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen war dabei die Konzeption, Implementierung und Evaluierung von Methoden der softwaregestützten Wissensaquisition, die - ähnlich dem Vorgehen beim Data Mining in betriebswirtschaftlichen Daten - krankheitskorrelierte Auffälligkeiten der Proteine in einem frühen Stadium der Analyse entdecken, aber auch im Vorfeld mögliche Messungenauigkeiten korrigieren helfen.
Kooperationspartner: IEEE Council (Dr. David Fogel)
Prof. Nissen war Mitbegründer und von 1997 bis Ende 2000 Mitherausgeber der Fachzeitschrift IEEE Transactions on Evolutionary Computation, einer international führenden wissenschaftlichen Fachzeitschrift für naturanaloge Optimierungsmethoden und Soft Computing. Hinsichtlich Inhalt und Qualitätsniveau der Beiträge ist festgelegt: "The IEEE Transactions on EC will publish archival journal quality original papers in evolutionary computation and related areas, with particular emphasis on the practical application of the techniques to solving real problems in industry, medicine, and other disciplines."
Laufzeit Phase 1: 01.11.2008 - 30.04.2009
Projektleiter: Univ.-Prof. Dr. Volker Nissen (Fachgebiet Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen)
Laufzeit Phase 2: 01.12.2009 - 30.11.2011
Projektleiter: Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Ivo W. Rangelow (Fachgebiet Mikro- und nanoelektronische Systeme)
Das ForMaT-Vorhaben
Infrarottechnologien, die die Visualisierung von Objekten und Szenenbildern in Dunkelheit, Nebel oder Rauch ermöglichen, haben in den letzten zehn Jahren einen wahren Siegeszug in Wissenschaft und Industrie angetreten. Bei der Entwicklung und dem Einsatz bildgebender Infrarotsysteme bestehen aber auch weiterhin große Herausforderungen.
Die ForMaT-Forschungsgruppe hat einen neuartigen bimorphen Infrarotsensor mit hervorragender Empfindlichkeit entwickelt, der etablierten ungekühlten Infrarotsensoren deutlich überlegen ist. Aufgrund seines unverwechselbaren Designs in Form eines Bogens wurde dieser Infrarotsensor "ARCH Type" genannt. Die herausragenden technischen Eigenschaften und Systemparameter konnten in ersten Experimenten bereits erfolgreich demonstriert werden.
Durch die Entwicklung der ARCH Type Infrarotsensoren wird die Verfügbarkeit von hochauflösenden und zugleich kostengünstigen Infrarotsensoren in Deutschland und Europa sichergestellt und verbessert. Bisher wird dieser Markt durch die restriktive Angebotspolitik überwiegend amerikanischer Lieferanten, deren Sensoren auf der bisher vorherrschenden Bolometertechnologie basieren, dominiert.
Die Anwender von Infrarotsensoren stammen z.B. aus dem Fahrzeugbau, wo Nachtsehen, Sehen bei Nebel und starkem Regen, Erkennen von Wild und Fußgängern von Interesse sind. Kameras mit Infrarotsensoren werden auch zur Erkennung von Brandherden, bei der Überwachung von Gebäuden vor ungebetenen Gästen, bei der thermischen Analyse von Bauwerken oder in der human- und veterinärmedizinischen Diagnostik eingesetzt.
Kooperationspartner: TransferTech GmbH, Braunschweig; DHC GmbH, Saarbrücken
In dem Projekt wurde am Beispiel der Aufwandsplanung von Beratungsprojekten untersucht, wie Expertenwissen mit Hilfe eines fuzzy-regelbasierten Systems für ein Unternehmen gesichert und anderen, weniger erfahrenen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden kann. Die prototypische Implementierung des Systems erfolgte mit dem Werkzeug "Fuzzy Control Manager". Im Ergebnis wird die personenunabhängige Konservierung und breite Verfügbarmachung des Erfahrungswissens einzelner Berater ermöglicht.
Weitere Nutzeffekte liegen in der weitgehenden Automatisierung, Standardisierung und Beschleunigung des Schätzprozesses für den zu erwartenden Personenaufwand in Beratungsprojekten. Voraussetzung ist, dass ein Projekt anhand definierter Merkmale beschrieben wird. Sie bilden die Eingangsgrößen des fuzzy-regelbasierten Systems, das als Ergebnis des wissensbasierten Inferenzprozesses den zu veranschlagenden Aufwand an Beratungstagen für das Projekt liefert.
Wissensmanagement, Kernkompetenzen und Strategische Planung gehören zu den wichtigsten Managementthemen, auf die sich Unternehmen in den kommenden Jahren konzentrieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Unternehmensführung der Universität Innsbruck. Nicht die kurzfristige Maximierung der Eigentümerrendite, wie sie der Shareholder-Value-Ansatz proklamiert, sondern die langfristige Sicherung der Überlebensfähigkeit stehen bei den Unternehmen im Vordergrund.
Beratungsfirmen verkaufen Problemlösungen. Wissen und Fähigkeiten der Beratungsmitarbeiter sind dafür die Geschäftsgrundlage. Nach Jahren des Booms ist die Branche den Erkenntnissen des Bundesverbandes deutscher Unternehmensberater (BDU) zufolge 2002 erstmals geschrumpft, und zwar um durchschnittlich 4,5 %. Beratungsunternehmen haben zwischenzeitlich massenhaft Arbeitskräfte entlassen. Viele kleinere Firmen ohne ausgeprägtes Alleinstellungsmerkmal sind vom Markt verschwunden. Um ihre Überlebensfähigkeit unter schwieriger gewordenen ökonomischen Rahmenbedingungen sicherzustellen, müssen Beratungsunternehmen ihr Unternehmensprofil schärfen und ihre Ressourcen besser planen und managen.
Kompetenzmanagement dafür ist eine der zentralen Voraussetzungen. Die Kompetenzen der Mitarbeiter müssen als zentraler Produktionsfaktor von Beratungsunternehmen und wichtige Managementobjekte wahrgenommen werden. Kompetenzmanagement soll definiert werden als die gezielte Beeinflussung aller Unternehmensaspekte, bei denen das Ziel im Mittelpunkt steht, Kompetenzen als Produktionsfaktor optimal zu nutzen. Zu den hier untersuchten Forschungsfragen zählen
- Entwicklung eines Kompetenzmodells als Basis für ein besseres Verständnis und aktives Management von Kompetenzen als den zentralen Produktionsfaktoren (nicht nur) in Beratungsunternehmen
- Entwicklung eines konzeptionellen Bezugsrahmen für das Kompetenzmanagement in Beratungsunternehmen
- Ermittlung der Anforderungen an Methoden zur Unterstützung der sich daraus ergebenden Managementaufgaben
- Beispielhafte Konzeption und prototypische Implementierung von IT-gestützten Instrumenten für Einzelaufgaben des Kompetenzmanagements
Kooperationspartner: DHC GmbH, Saarbrücken
Als Geschäftsprozess soll eine funktionsüberschreitende Verkettung von Aktivitäten in einem Unternehmen verstanden werden, die auch über die Grenzen der eigenen Organisation hinausgehen kann. Ein prozessorientierter Managementansatz kann in Anlehnung an ISO 9000ff.:2000 Kap. 2.4 definiert werden als das systematische Erkennen und Handhaben der verschiedenen Prozesse innerhalb einer Organisation sowie der Wechselwirkungen zwischen solchen Prozessen.
Das Ziel des Forschungsprojekts besteht im Entwurf eines vollständigen Referenzmodells für die Geschäftsprozesse in Beratungsfirmen (betriebswirtschaftliche Unternehmensberatung). Prozessreferenzmodelle integrieren Aspekte des Business Process Re-Engineering, Benchmarking, und des Performance Measurement in einem gemeinsamen Rahmenwerk und unterstützen somit die folgenden Zielsetzungen:
- Ermittlung des aktuellen Zustands der Unternehmensprozesse und Dokumentation des angestrebten Soll-Zustandes auf Basis von Prozessmodellierung und Prozessmessung.
- Vergleich der prozessbezogenen Leistungen des eigenen Unternehmens mit konkurrierenden, ähnlichen Unternehmen.
- Analyse von Management-Praktiken, Prozessstrukturen, unterstützenden IT-Systemen und anderen Komponenten der besten Unternehmen in der eigenen Branche. Ableiten von internen Zielen für die Prozessverbesserung auf Basis dieser "best practices".
Kooperationspartner: Mitarbeiter einer großen Schweizer Versicherung
Laufzeit Phase 1: 01.11.2008 - 30.04.2009
Projektleiter:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Ivo W. Rangelow (Fachgebiet Mikro- und nanoelektronische Systeme)
Univ.-Prof. Dr. Volker Nissen Fachgebiet (Wirtschaftsinformatik für Dienstleistungen)
Projektbeschreibung:
Eine sichere und komfortable Handhabung mikroskopisch kleiner Proben ist für Anwendungen im Bereich der Mikrosystemtechnik, der Mikromontage, der Analytik oder der Forschung unerlässlich.Hierzu wurden miniaturisierte Pinzetten, sog. Microgripper, die mittels der Mikrosystemtechnik realisert wurden, entwickelt. Ziel dieses ForMaT-Projektes ist es, die Weiterentwicklung der Microgripper mit dem Wissen über Marktanforderungen und Marktpotentialen dieser Innovation voranzutreiben. So sollen bezüglich der Microgripper für unterschiedliche Anwendungsbereiche entsprechend verschiedene Spezifikationen erstellt werden, die eine Verwertung der Forschungsergebnisse am Markt erlauben. Als mögliche Anwendungsfelder kommen dabei in Betracht:
- Materialwissenschaftliche Analytik
- Mikromontage
- Biologie/Medizin
In verteilten Systemen ist die Eigenschaft der Offenheit eine grundlegende Anforderung, um die Kommunikation und eventuelle Interaktion zwischen den einzelnen Systemen zu gewährleisten. Aus diesem Grund spielt die Entwicklung von offen definierten Schnittstellen und die Verwendung von Standards für den Informationsaustausch eine wichtige Rolle.
Die Betrachtung der Offenheit eines Multiagentensystems findet bislang überwiegend aus der technischen Perspektive statt, wonach die Umsetzung der Interoperabilität entscheidend für den Softwareentwurf ist. Dabei wird in der Regel außer Acht gelassen, dass insbesondere bei Multiagentensystemen - als sozio-technischen Systeme - diese Betrachtungsweise des Systems alleinig als Softwareentwicklungsgegenstand nicht ausreichend ist, sondern auch Aspekte der Offenheit aus der organisatorischen und sozialen Perspektive zu berücksichtigen sind.
So ist die Offenheit eines Multiagentensystems davon abhängig, ob und wieweit es Mitgliedschaften von Agenten erlaubt, d.h. unter welchen Bedingungen darf ein Agent Mitglied eines Multiagentensystems werden und welche Anforderungen muss ein Agent in diesem Zusammenhang erfüllen. Weitere Problemstellungen sind: Wann darf ein Agent ein Multiagentensystem wieder verlassen? Darf er eventuell Mitglied unterschiedlicher Multiagentensysteme zur gleichen Zeit sein? Sind mit einer Mitgliedschaft Regeln verbunden, welchen sich der Agent unterwerfen muss und wie werden diese Regeln bekannt gegeben beziehungsweise überwacht?
Im Rahmen des Projektes wird ein formalisierter Multiagentensystem-Begriff zur Verfügung gestellt, um darauf aufbauend die Offenheit von Multiagentensystemen unter verschiedenen Perspektiven zu diskutieren. Als Ergebnis wird ein differenzierter Offenheitsbegriff für Multiagentensysteme entwickelt. Dieser unterscheidet vier Offenheitskonzeptionen: technische, systemische, soziale und organisatorische Offenheit von Multiagentensystemen.
Es wird gezeigt, dass vor allem die organisatorische Offenheit in der Verteilten Künstlichen Intelligenz bislang nicht oder nur unzureichend betrachtet wurde und noch nicht ansatzweise geeignete Theorien zur Verfügung stellt, um die Fragestellungen ausreichend zu behandeln. Es wird zusätzlich dargestellt, dass diese Offenheitskonzeptionen in wechselseitiger Beziehung stehen. Dabei zeigt sich, dass die Einbeziehung eines expliziten Offenheitsbegriffs Auswirkungen auf die Architektur von Multiagentensystemen besitzt und neue Möglichkeiten zur Beeinflussung und Kontrolle ihres Verhaltens eröffnet. Im Ergebnis führt das zu einer erweiterten formalen Definition von Multiagentensystemen, um Offenheitsaspekte beim Entwurf von Multiagentensystemen durchgängig von (Early) Requirements Engineering bis Implementierung, Test, Konfigurations- und Integrationsmanagement berücksichtigen zu können.
Mit Hilfe eines Prototypen wird der Nachweis erbracht, dass die Einführung organisatorischer Regelungen neben der Umsetzung organisatorischer Offenheit auch die Realisierung der Perspektiven der technischen, systemische und sozialen Offenheit unterstützt. Neben der Entwicklung eines Prototypen im Rahmen des Projektes, wurden Versuche mit einem offenen MAS im AgentCities.Net (Open Agent Information Platform) durchgeführt und darin erste Offenheitskonzeptionen implementiert.
Kooperationspartner: X-Case GmbH, Ilmenau
Innerhalb dieses Projektes wurde systematisch die Qualität einiger Prognoseverfahren getestet, die seitens SAP in der Komponente "Business Planning & Simulation" des SAP Business Information Warehouse, der Data Warehouse Lösung von SAP, implementiert wurden.
Kooperationspartner: X-Case GmbH, Ilmenau
Kooperationspartner: Helios Kliniken, Erfurt
Krankenhäuser sind hochkomplexe Systeme, da die darin ablaufenden Prozesse durch inhaltliche, zeitliche und kommunikative Beziehungen stark voneinander abhängig sind. Aufgrund der Komplexität im Krankenhaus und in dessen Teilsystemen sind die dort ablaufenden Kernprozesse und deren Zusammenhänge nur schwer nachvollziehbar. Ziel des Projektes ist die Erhebung und Dokumentation der heute überwiegend intuitiv betriebenen Prozesse in der Ambulanz einer Klinik für Augenheilkunde. Die Prozesse werden unter Verwendung der Methode der ereignisgesteuerten Prozessketten (EPK) modelliert. Im Anschluss der Erhebung und Dokumentation erfolgt eine Schwachstellenanalyse, um Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Des Weiteren wird eine Analyse zur Identifizierung von Kennzahlen für die Prozesse der Ambulanz durchgeführt, um deren Messbarkeit und Steuerung zu gewährleisten.
Kooperationspartner: b2Tec-GmbH, Frankfurt/M
Kooperationspartner: Thüringen-Kliniken Saalfeld-Rudolstadt gGmbH
Durch die Methode der Simulation können komplexe Sachverhalte virtuell, in verschiedenen Abstraktionsebenen, als Modell dargestellt werden. Es besteht die Möglichkeit Schwachstellen zu erkennen und geplante Änderungen in das Modell kostenneutral einfließen zu lassen, um deren Auswirkungen zu untersuchen. Mittels Simulation soll im Laufe dieses Projektes eine detaillierte Darstellung der Notaufnahme der Klinik entstehen, anhand derer Beobachtungen und Umgestaltungen erfolgen können. Ziel ist es, die Thüringen-Kliniken bei der Neuorganisation der Notaufnahme zu unterstützen. Dies soll unter anderem durch die Dokumentation und transparente Gestaltung der Prozesse, einer Zeitanalyse und Optimierung der Abläufe erreicht werden.
Kooperationspartner: Internationales Unternehmen der Automobilindustrie
Gemeinsam mit Herrn Professor Bruno Klauk von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Harz, plante Prof. Nissen, im Jahr 2011 erstmalig einen Studienführer zum Thema Consulting herauszugeben. Dieser soll Studierenden und Studieninteressierten einen umfassenden Überblick über alle Studienmöglichkeiten zum Thema Consulting im deutschsprachigen Raum bieten. Neben vollwertigen Studienfächern wurden darin auch Hochschulen berücksichtigt, die ausschließlich eine Vertiefungsrichtung zum Consulting anbieten. Daneben wurden Fachaufsätze ausgewiesener Experten in die verschiedenen Beratungsfelder eingeführt und damit weitere Orientierungshilfe geboten.
Unternehmensplanspiele sind ein geeignetes Werkzeug, um Studenten spielerisch unternehmerische Zusammenhänge zu verdeutlichen. Sie ermöglichen aktives Lernen in einem sicheren Kontext. Konventionelle Spielmodelle können qualitative Größen, wie etwa das Unternehmensimage, und unscharfe Zusammenhänge schlecht abbilden und vernachlässigen sie daher meist. Mit Hilfe der Fuzzy Set Theorie ist man in der Lage, solche Sachverhalte adäquat zu modellieren und dem Spielmodell eine größere Realitätsnähe zu verleihen.
Derzeit in der Entwicklung befindet sich ein Unternehmensplanspiel, das mit Hilfe des Werkzeuges Fuzzy Control Manager (FCM) unscharfe Modellteile realisiert, während die übrigen Modellkomponenten in MS Access bzw. Visual Basic abgebildet sind.
Kooperationspartner: TransferTech GmbH, Braunschweig
Kooperationspartner: Internationales Unternehmen der Automobilindustrie
Laufzeit:01.09.2010-30.04.2011
Bild
Unternehmensberatungen stehen in einem intensiven Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal. Auf Grund der demographischen Entwicklung ist hier eine Verschärfung dieser Situation zu erwarten, so dass Beratungsunternehmen zunehmend auf das Potenzial hochqualifizierter Frauen zurückgreifen, um einem drohenden Mangel an Fachkräften zu begegnen. Die Branche der Unternehmensberatung zählt zu geschlechtlich segregierten Branchen der Arbeitswelt; Frauen sind derzeit dort stark unterrepräsentiert. Besonders die mangelnde Vereinbarkeit von Berufs-, Privat- und Familienleben (hervorgerufen durch häufiges Reisen, Abwesenheit vom Wohnort sowie oft überlange Arbeitszeiten) steht der Erreichung einer ausgeglichenen Worklife-Balance entgegen und wiegt aus biologischen Gründen (Zeitraum einer möglichen Familiengründung) bei Frauen schwerer als bei Männern.
Im Projekt, welches im Rahmen der Gender-Initiative durch das Gleichstellungsbüro der TU Ilmenau gefördert wurde, sollte untersucht werden, wie die Arbeitsbedingungen von Beraterinnen vor dem Hintergrund ihrer Worklife-Balance verbessert wurden. Hierbei kommt zunächst eine empirische Untersuchung zum Einsatz, die Anforderungen und Wünsche der Beraterinnen einerseits und das bestehende Angebot an Worklife-Balance-Maßnahmen von Beratungsunternehmen anderseits gegenüberstellt. In einem zweiten Schritt findet mittels einer explorativen Fallstudienanalyse eine detaillierte Problemerforschung statt um konkrete Maßnahmen für Beratungsunternehmen entwickeln zu können.
Die Ergebnisse wurden abschließend zu einem Status Quo-Bericht einerseits sowie Gestaltungsempfehlungen für eine Verbesserung der Situation der Frauen in der IT-orientierten Unternehmensberatung andererseits verdichtet. Die erarbeiteten Maßnahmen wurden darüber hinaus hinsichtlich ihrer Wirkung und Umsetzbarkeit beurteilt und priorisiert. Maßnahmen mit hohem Erfolgspotential wurden bei Bereitschaft von Kooperationspartnern gegebenenfalls eingeführt und wurden in ihrer Wirkung langfristig beobachtet.