NeuroSensEar

Neuromorphe akustische Sensorik für leistungsfähige Hörgeräte von morgen

Mehr als 11 % der Menschen in der EU sind von Hörverlust betroffen, aber nur 41 % verwenden eine Hörhilfe aufgrund weiterhin auftretender Probleme beim Sprachverständnis und beim Anpassen der Geräte. Das Projekt NeuroSensEar verfolgt das Ziel, die Akzeptanz von und die Versorgung mit Hörhilfen zu verbessern, indem deren Leistungsfähigkeit deutlich erhöht und die Anpassung an den Patienten und verschiedene Hörsituation stark erleichtert und automatisiert wird.

Um dies zu erreichen werden Prinzipien biologischer Informationsverarbeitung in die Hörgerätetechnologie integriert und interaktive Ausgaben für besseres Hörverständnis untersucht, sodass Personen mit Hörbeeinträchtigung ihre Fähigkeit zur Hörwahrnehmung weitgehend zurückerlangen.

Projektpartner

Ziel und Umsetzung

Ziel des Projektes ist die deutlich verbesserte Akzeptanz von Versorgung mit Hörhilfen, indem deren Leistungsfähigkeit signifikant erhöht und die Anpassung an den Patienten und verschiedene Hörsituation stark erleichtert und automatisiert wird. Dies wird, im Sinne einer nachhaltigen und effizienten Gesundheitsversorgung, langfristig dazu beitragen die wirtschaftlichen Kosten und die schwerwiegenden sozialen Folgen zu verringern.

Als Durchbruch wird die Lösung zweier Hauptprobleme aktueller Hörgeräte angestrebt:

1. Das Hörverständnis in schwierigen Hörsituationen mit vielen Schallquellen und niedrigen Signal-zu-Rausch-Verhältnissen

und

2. Die lebenslange Fähigkeit zum Erkennen und Erlernen von sowie zum Agieren in neuen Hörsituationen und Anforderungen, entsprechend einer kontinuierlichen Anpassung an den/die Träger/in und seines/ihres Hörvermögens und der sie/ihn umgebenden veränderlichen Lebens-/Umwelt.

Wissenschaftlicher Beirat

Prof. Dr. Eckehard Schöll (TU Berlin, BCCN, PIK):
Experte für nichtlineare Dynamik

Prof. Dr. Herbert Jäger (U. Groningen):
Experte für Reservoir Computing/ML

Dr. Bipin Rajendran (Kings College London):
Experte für spike-basierte neuronale Netzwerke (für die Sensorik)

Prof. Dr. Elisabetta Chicca (U. Groningen):
Expertin für neuromorphe VLSI Elektronik

Prof. Dr. Manfred Kössl (Uni Frankfurt):
Experte für Signalverarbeitung durch die Cochlea

Prof. Dr. Christian Dobel (Uniklinikum Jena):
HNO-Arzt und Experte für auditive Wahrnehmung

Transferbeirat

Audifon (Dr. Tamas Harczos): Thüringer Hörgerätehersteller (KIND-Gruppe)

XFAB (Dr. Gabriel Kittler): Hersteller für MEMS und integrierte Halbleiterschaltungen

Ansprechpartner

Prof. Martin Ziegler
FG Mikro- und nanoelektronische Systeme

Dr. Claudia Lenk
FG Mikro- und nanoelektronische Systeme
Leiterin Arbeitsgruppe Biosensorik
Projektkoordination

claudia.lenk@tu-ilmenau.de

+49 3677 69 1589

Förderinformation

Fördermittelgeber: Carl-Zeiss-Stiftung im Rahmen der Förderlinie “CZS Durchbrüche: Life Science Technologies - Sensorik”

Fördervolumen: 4,99 Mio. Euro

Förderperiode: 01.10.2023 - 30.09.2028

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.