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Analyse zum medienöffentlichen Sprechen über Abtreibungserfahrungen

Fachgebiet Medienpsychologie veröffentlicht in Zeitschrift für Sexualforschung

Laut Weltgesundheitsorganisation entstehen weltweit fast die Hälfte aller Schwangerschaften ungewollt (https://www.who.int/health-topics/abortion). Rund 60% der ungewollten Schwangerschaften werden abgebrochen. Obwohl es als Menschenrecht gilt, dass eine Person selbst entscheiden kann, ob sie ein Kind zur Welt bringt oder nicht, sind Schwangerschaftsabbrüche bis heute stark stigmatisiert und – wie in Deutschland – oftmals auch kriminalisiert. Den betroffenen Frauen wird häufig Gefühl- und Verantwortungslosigkeit vorgeworfen. Vor diesem Hintergrund gibt es diverse Initiativen, das Schweigen rund um Abtreibungen zu brechen und medienöffentlich über Abtreibungserfahrungen zu sprechen. Einflussreich war beispielsweise die Kampagne „Wir haben abgetrieben“ der Zeitschrift „Stern“ im Jahr 1972.

Im Rahmen des von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geförderten Forschungsprojekt EMSA (https://www.tu-ilmenau.de/mpmk/forschung/emsa) wurde vor diesem Hintergrund im Fachgebiet Medienpsychologie und Medienkonzeption der TU Ilmenau eine aktuelle Übersicht des öffentlichen Sprechens über persönliche Abtreibungserfahrungen erstellt. Dabei werden Massenmedien ebenso wie Soziale Medien abgedeckt und positive sowie negative Effekte diskutiert.

 

Döring, N. & Schumann-Doermer, C. (2023). Öffentliches Sprechen über persönliche Abtreibungserfahrungen: Zwischen Empowerment und Disempowerment [Public Speaking about Personal Abortion Experiences: Between Empowerment and Disempowerment]. Zeitschrift für Sexualforschung, 36(04), 223-232. https://doi.org/10.1055/a-2191-9640