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Publikation in "Perspectives on Sexual and Reproductive Health"

FG Medienpsychologie untersucht mutmaßlichen Trend der Jugendsexualität

In der breiten Öffentlichkeit sowie der wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit gibt es aktuell aufgeheizte Debatten um einen vermeintlich gefährlichen neuen Trend in der Jugendsexualität, nämlich die Verbreitung harter Sexpraktiken wie Haareziehen, Schläge oder Würgegriffe beim Sex (z.B. Peggy Orenstein: „The Troubling Trend in Teenage Sex“, The New York Times, April 12, 2024). Als Ursachenfaktoren werden vor allem Medieneffekte angenommen (z.B. Pornografie- und Social-Media-Einflüsse).

Eine aktuelle Studie vom Fachgebiet Medienpsychologie und Medienkonzeption der Technischen Universität Ilmenau hat in Zusammenarbeit mit drei Kolleg:innen vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) die Verbreitung von harten Sexpraktiken unter Erwachsenen in Deutschland untersucht – differenziert nach Geschlecht, Altersgruppen und Beteiligung in der aktiven oder passiven Rolle. Die Ergebnisse sind jetzt in „Perspectives on Sexual and Reproductive Health“ (Wiley, Journal Impact Factor 2022: 5.8) im Open-Access-Format erschienen. Die relative große Verbreitung von harten Sexpraktiken unter Erwachsenen widerspricht der These, dass es hier vor allem um einen Trend unter Jugendlichen geht.

 

Quelle:

Döring, N., Mohseni, M. R., Pietras, L., Dekker, A., & Briken, P. (2024). Research in Brief: How Prevalent is Rough Sex? Results from a National Online Sample of Adults in GermanyPerspectives on Sexual and Reproductive Health. https://doi.org/10.1111/psrh.12267