gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms Auditory Cognition in Interactive Virtual Environments (AUDICTIVE)
Kooperation mit der Friedrich Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Emanuël Habets
Viele Funktionsweisen des menschlichen Gehirns sind bis heute noch nicht komplett erforscht. Insbesondere beim Verständnis hörbezogener kognitiver Leistungen konnten Forschende in den vergangenen Jahren jedoch enorme Fortschritte erzielen, unter anderem durch den Einsatz so genannter IVEs, das heißt interaktiver virtueller Umgebungen, die die Wirklichkeit sehr realitätsnah abbilden und helfen, die Prozesse, mit denen das Gehirn Klänge interpretiert, auch in komplexen audiovisuellen Situationen zu verstehen. IVEs bringen jedoch neue Herausforderungen mit sich und machen die derzeitigen Ansätze für die Qualitätsbewertung in der Audio- und Videobranche teilweise unbrauchbar.
Hier knüpft das Projekt QoEVAVE an. Es zielt darauf ab, die Lücken in den derzeitigen Qualitätsbewertungsmethoden für Audio und Video zu finden und zu schließen und entwickelt und untersucht Verfahren, um aus dem Qualitätserleben (Quality-of-Experience, QoE) und Verhalten von Nutzern in einem IVE auf dessen Qualität zu schließen.
Hierfür fertigen die Forschenden in einem ersten Schritt als einfache, aber hinsichtlich Textur- und Audiodarstellung realistische Art der Virtuellen Realität (Virtual Reality, VR) eine photorealistische 360 Grad-Videoaufnahme mit räumlichem Audio an, die anschließend von Probanden hinsichtlich ihrer Qualität bewertet wird. Für ihre Interaktion in der virtuellen Umgebung erhalten die Nutzer zunächst nur eingeschränkte Bewegungsfreiheit (3 Degrees-of-Freedom, 3 DoF). Später können sie sich dann völlig frei in der virtuellen Szene (6 DoF) bewegen. Ziel der Forschenden ist es, neben der von den Probanden wahrgenommenen Qualität der jeweiligen Szene auch deren Verhalten und kognitive Leistungen für bestimmte Aufgaben in der Umgebung zu untersuchen.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Alexander Raake
Fachgebiet Audiovisuelle Technik
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