Studie zu Verschwörungserzählungen im Kontext der Energiewende: beunruhigender Anteil an Skeptikern

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Eine aktuelle Studie des Fachgebiets Empirische Medienforschung und politische Kommunikation zeigt beunruhigende Ergebnisse: Rund ein Drittel der Befragten vermutet, dass die Energiewende ein Vorhaben ist, das von dunklen Mächten gesteuert wird. Zudem zeigt sich, dass die Mehrheit der befragten Menschen bezweifelt, dass die Energiewende in Deutschland wirklich gelingen wird. 

Dazu sagt Prof. Jens Wolling: „Da der Energiewende eine herausragende Bedeutung zukommt - sowohl beim Klimaschutz als auch bei der zukünftigen Rolle Deutschlands als Industriestandort - sind unsere Befunde erschreckend. Es ist aber wichtig, dass diejenigen, die an der technischen und praktischen Umsetzung der Energiewende arbeiten, diese Befunde kennenlernen. Bei verschiedenen Veranstaltungen und Vorträgen, die ich in letzter Zeit gehalten habe, zeigte sich, dass unsere Forschung in der Praxis ein Problembewusstsein dafür schaffen kann, dass es bei der Energiewende nicht nur um die Entwicklung exzellenter technischer Lösungen geht. Es muss viel mehr dafür getan werden, entsprechende Lösungen überzeugend zu kommunizieren, um die notwendige gesellschaftliche Unterstützung zu sichern.“

Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden von Prof. Wolling am 14. September in Leipzig beim Ostdeutschen Energieforum vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Energiewirtschaft präsentiert (https://www.ostdeutsches-energieforum.de/). Am 21. September stellte er auf der Jahrestagung der Fachgruppe Wissenschaftskommunikation (https://www.uni-passau.de/wissjour23/programm) Evaluationsergebnisse des Ausstellungsprojekts Power2change (https://power2change-energiewende.de/) vor. Diese zeigen, wie Personen, die der Energiewende skeptisch gegenüber stehen, durch Informationen erreicht werden können.

Zudem war Prof. Wolling auf der Carbon2Chem Konferenz zu Gast. Am 17. Oktober hielt er hier einen Fachvortrag vor Technikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Industrievertreterinnen und -vertreter (https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/messen-veranstaltungen/2023/carbon2chem-konferenz.html). Erklärt wurde dabei, wie sich die Einstellungen der Bevölkerung zur Infrastruktur der Energiewende und zu wichtigen Steuerungsinstrumenten, wie dem CO2-Preis, in den zurückliegenden Jahren verändert haben, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Medien.

 

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A recent study by the Department of Empirical Media Research and Political Communication reveals alarming findings: Around 33 percent of respondents suspect that the energy transition is a project controlled by dark forces. It also shows that the majority of people surveyed doubt that the energy transition in Germany will succeed.  

Prof. Jens Wolling comments: "As the energy transition is of great importance - for both climate protection and Germany's future role as an industrial location - our findings are alarming. However, it is important that those working on the technical and practical implementation of the energy transition are aware of these findings. At various events and lectures that I have held, it has become clear that our research can create an awareness that the energy transition is not just about developing excellent technical solutions. In fact it is way more necessary to communicate appropriate solutions in order to ensure the social support."

Prof. Wolling presented the latest research findings to numerous representatives from politics and the energy industry at the East German Energy Forum in Leipzig on September 14th (https://www.ostdeutsches-energieforum.de/). On September 21st, he intruduced the evaluation results from the Power2change exhibition project (https://power2change-energiewende.de/) at the annual conference of the Science Communication specialist group (https://www.uni-passau.de/wissjour23/programm). The study reveals how energy-transition-skeptics can be reached by information.

Prof. Wolling was also a guest at the Carbon2Chem conference. On October 17th, he held a presentation in front of technical scientists and industry representatives (https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/messen-veranstaltungen/2023/carbon2chem-konferenz.html). He explained how public attitudes towards the infrastructure of the energy transition and important control instruments, such as the CO2 price, have changed in recent years, with a particular focus on the role of the media.