Publikationen aus dem Universitätsverlag Ilmenau

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Röhrig, Markus;
Methodische Arbeitsplatz- und Prozessanalyse in der Akkordarbeit. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XXIII, 217 S. Zugl.: Ilmenau : Techn. Univ., Diss., 2015

Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit physiologischen Belastungen von Personen, die aufgrund ökonomischer Gesichtspunkte ihre Tätigkeit nach dem Prinzip des Akkordlohnes ausüben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass dieser Entlohnungsgrundsatz einen besonderen Aspekt der Belastung darstellt. Ein weiterer Einflussfaktor ist das Schichtsystem, welches ebenfalls thematisiert wird. Zur Ermittlung der individuellen physiologischen Belastung/Beanspruchung wurden die geläufigsten und der gegenwärtige arbeitswissenschaftliche Forschungsstand an Beurteilungs- und Bewertungsmethoden vorgestellt. Durch eine Matrixbewertung konnte für diese Untersuchung die arbeitswissenschaftlich sinnvollste Bewertungsmethode definiert werden. In dieser Arbeit war dies das CUELA-Verfahren und die Leitmerkmalmethode zur Risikoabschätzung von physiologischen Belastungen bei manuellen Arbeitsprozessen. Auf Basis von dadurch entstandenen Erkenntnissen zum Beispiel in Form von ungünstigen Körperhaltungen oder zu hohen Körperkräften ergaben sich Fragestellungen und wurden Hypothesen aufgestellt. Diese konnten im Laufe der Arbeit systematisch untersucht und beantwortet werden. Eine Untersuchungsmethodik definierte dazu den Umfang der Erhebung. Dabei kam die statistische Versuchsplanung zum Einsatz. Mittels der daraus resultierenden Ergebnisse war eine Überprüfung der Hypothesen möglich. Außerdem konnten andlungsempfehlungen für das Unternehmen und bestehende arbeitswissenschaftliche Defizite abgeleitet werden. So wurde z. B. ein Modell entwickelt, welches eine Kennzahlenberechnung zur physiologischen Gesamtbelastung/-beanspruchung der oberen Extremitäten ermöglicht. Um diesen neuen Modell einen praktikablen Aspekt zu verleihen, wurde eine eigenständige Software entwickelt. Diese ermöglicht dem Benutzer einen effektiven Umgang unter softwareergonomischen Bedingungen. Mit diesen Maßnahmen konnten arbeitswissenschaftliche Beiträge geleistet werden und gleichzeitig durch diverse technische und organisatorische Maßnahmen eine Reduktion von physiologischen Belastungen/Beanspruchungen im Unternehmen erzielt werden.



Illing, Björn;
Der Einfluss von Netznutzungsentgelten auf die Last im Verteilernetz. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau. - XI, 190 S.. - (Ilmenauer Beiträge zur elektrischen Energiesystem, Geräte und Anlagentechnik ; 13) : Teilw. zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2014 u.d.T.: Berechnungsansätze für Netznutzungsentgelte zur Beeinflussung des Lastverlaufs in der Verteilernetzebene
ISBN 978-3-86360-119-5

Grieseler, Rolf;
Untersuchung der Eigenschaften sowie der Anwendung von reaktiven Mehrschichtsystemen in der Aufbau- und Verbindungstechnik. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - 140 S.. - (Werkstofftechnik aktuell ; 12) : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2015
ISBN 978-3-86360-117-1
Parallel als Online-Ausg. erschienen unter der Adresse http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=25769

Diese Dissertation beschäftigt sich mit den thermischen Eigenschaften reaktiver Mehrschichtsysteme. Reaktive Mehrschichtsysteme sind schichtweise aufgebaute Materialien oder Folien, die zumeist aus Einzelschichtdicken zwischen 1 und 100 nm und einer Gesamtschichtdicke zwischen 1 und 500 [my]m bestehen. In den meisten Fällen sind derartige Schichten aus metallischen oder oxidischen Materialien aufgebaut, die nach dem Erreichen der Aktivierungsenergie exotherm reagieren. Im Fall von metallischen Schichten geschieht die Erzeugung von Wärme meist unter Bildung intermetallischer Phasen. Die Vorteile bei rein metallischen Schichten bzw. Folien liegen darin, dass die Reaktion ohne Zufuhr von Sauerstoff oder anderen Gasen stattfinden kann. Die erreichten Temperaturen können dabei mehr als 1600˚C betragen. Demzufolge sind diese Schichten und Folien gut geeignet, um Bauteile stoffschlüssig zu fügen. Die Reaktionszeiten liegen dabei lediglich im Mikro- und Millisekundenbereich. Dadurch kann die thermische Belastung für die zu fügenden Bauteile sehr viel geringer sein als bei herkömmlichen Fügemethoden, zum Beispiel dem Schweißen. Ziel der folgenden Ausführungen und Untersuchungen war die Analyse verschiedener Materialkombinationen, die als reaktive Mehrschichtsysteme zum Fügen von Bauteilen geeignet erscheinen. Als mögliche Materialkombinationen wurden die Systeme Aluminium-Nickel, Aluminium-Titan, Titan-Silizium und Aluminium-Kupfer untersucht. Diese sollten insbesondere auf die erzeugte Wärmemenge und auf die Reaktionsgeschwindigkeit bzw. die Geschwindigkeit der Reaktionsfront hin untersucht werden. Es hat sich gezeigt, dass auch das Wissen um die Diffusionseigenschaften der Materialien essenziell für die Bestimmung verschiedener thermischer Eigenschaften derartiger Materialsysteme ist. Die Diffusionskoeffizienten für die vier genannten Materialsysteme wurden mittels optischer Glimmentladungsspektroskopie an 2 [my]m dicken Doppelschichtsystemen bestimmt. Resultierend aus der im Vergleich zur Literatur geringeren Aktivierungsenergie für die Diffusion wurde als dominierender Diffusionsmechanismus für diese gesputterten Schichten die Korngrenzendiffusion ermittelt. Die Geschwindigkeiten der Reaktionsfront lagen zwischen 0,5 m/s für das Aluminium-Kupfer System als Beispiel für ein langsam reagierendes System und 22 m/s für das Titan-Silizium System als das am schnellsten reagierende Mehrschichtsystem. Die Reaktionsenergie wurde mittels Differential Thermoanalyse untersucht. Dabei konnte neben den Reaktionsenthalpien auch die Aktivierungsenergie für reaktive Mehrschichtsysteme in Abhängigkeit von der Gesamtschichtdicke ermittelt werden. Es zeigte sich, dass zwei verschiedene Mechanismen als entscheidend für die Reaktion in Betracht kommen. Zum Einen ist bei den Systemen Aluminium-Nickel, Titan-Silizium und Aluminium-Kupfer die Diffusion die treibende Kraft der Reaktion und somit die Aktivierungsenergie der Reaktion auch sehr nah zur Aktivierungsenergie der Diffusion. Zum Anderen zeigte sich im System Aluminium-Titan, dass die Reaktion eher durch Grenzflächenmechanismen bestimmt wird, was zu einer erhöhten Aktivierungsenergie der Reaktion im Vergleich zur Diffusion führt. Weiterhin wurde die Anwendung reaktiver Mehrschichtsysteme zum Bonden zweier Bauteile untersucht. Dazu wurden neben den gesputterten Schichten aus dem Aluminium-Nickel System auch kommerziell erhältliche Nanofoils ® basierend auf dem gleichen Schichtsystem untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die Verwendung solcher reaktiven Schichten vergleichsweise gut geeignet ist, um Materialien und Bauteile miteinander zu fügen. Es konnte eine maximale Haftfestigkeit für das Bonden zweier Aluminiumoxid-Substrate mit Hilfe kommerzieller Nanofoils® von 10 bis 30 N/mm 2 erreicht werden. Zudem zeigte sich, welchen Einfluss die Rauheit der Bauteile auf die Qualität des Bonds hat und inwieweit reaktive Schichten im Vergleich zu herkömmlichen Lotmaterialien auf Grund ihrer Wärmeleitfähigkeit nach der Reaktion geeignet sind, um wärmeerzeugende Bauteile mit Wärmesenken zu verbinden. Die erzielten Ergebnisse können als Beitrag für das Erstellen eines Modells genutzt werden, um sowohl die Reaktion als auch den Einfluss der Reaktion und der daraus resultierenden Temperatur auf die umgebenden Materialien und Bauteile abzubilden und zu beschreiben. Sinnvoll wäre in einem nachfolgenden Schritt die Implementierung eines solchen Modells, um einem zukünftigen Anwender reaktiver Mehrschichtsysteme die Möglichkeit zu geben, aus der Vielzahl reaktiver Mehrschichtsysteme die am Besten geeigneten für den jeweiligen Anwendungsbereich zu ermitteln und den Einfluss auf die Bondpartner zu erhalten.



Reichert, Frank;
Numerische Simulation strömungsmechanischer Vorgänge in SF 6 -Hochspannungsleistungsschaltern. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau. - X, 163 S., Anh. (II, 95 S.) Zugl.: Ilmenau : Techn. Univ., Habil.-Schr., 2014

In der vorliegenden Habilitationsschrift werden die strömungsmechanischen Vorgänge in der Unterbrechereinheit von SF6-Hochspannungsleistungsschaltern während eines Ausschaltvorganges betrachtet. Zunächst wird über eine Analyse des Ausschaltvorganges das physikalische Gesamtsystem zur Beschreibung des Ausschaltvorganges herausgearbeitet, welches auf der Zusammen- und Wechselwirkung verschiedener Teilsysteme (Antrieb und Schaltermechanik, Strömungsgeometrie, Gasströmung, Schaltlichtbogen, Wiederverfestigung und Externer Stromkreis) basiert. Aus der Kopplung der Teilmodelle für die separierten Teilsysteme resultiert ein modulares Simulationsmodell, welches eine numerische Simulation der strömungsmechanischen Vorgänge in SF 6 -Hochspannungsleistungsschaltern während des Ausschaltvorganges ermöglicht. Mit dem entwickelten Simulationsmodell werden Leer- und Kurzschlussabschaltungen simuliert. In diesem Zusammenhang wird u.a. die Rückwirkung des Schaltlichtbogens auf die Antriebs- und Ventiloperation, der Einfluss der Düsenablation auf die Druckverteilung in der Unterbrechereinheit und der Einfluss der Lichtbogenzeit auf die Wiederverfestigung untersucht. Die aufgezeigte Vorgehensweise ist universell und kann auf die verschiedensten mechanischen Schaltgeräte in der Nieder-, Mittel- und Hochspannung angewendet werden.



Brighton, Denisa; Zajko, Marian; Pezoldt, Kerstin
Successful innovations? : efficient knowledge and technology transfer and international collaboration. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - 183 S.Literaturverz. S. 171 - 179

Steege, Frank-Florian;
Einsatz adaptiver Lernverfahren zur Regelung industrieller Verbrennungsprozesse. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - IX, 355 S. : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2015
ISBN 978-3-86360-114-0
Enth. außerdem: Thesen

In dieser Arbeit wird dargestellt, wie lernfähige adaptive Prozessmodelle zum Verbessern der Prozessführung in großen industriellen Verbrennungsanlagen beitragen können. Dazu werden die wesentlichen Bestandteile eines solchen Verbrennungsprozesses dargestellt, und es wird erläutert, warum konventionelle Regelungsverfahren (z.B. PID-Regler) Teile dieses Prozesses nicht oder nur unzureichend beherrschen können. Lernfähige Modelle sind prinzipiell in der Lage eine bessere Prozessführung zu gewährleisten. Ebenso wird gezeigt, welche Probleme die Standard-Lernverfahren mit den Daten realer Prozesse haben. Im Hauptteil der Arbeit werden drei Verbesserungsansätze erarbeitet: Der Einfluss von verrauschten Daten auf den Lernvorgang. Um trotz solcher Daten gute Modelle zu erhalten, werden sowohl verrauschte Punkte (Ausreißer) aus dem Datensatz entfernt als auch robuste Trainingsverfahren eingesetzt. Die Anpassung eines lernfähigen Modells an Veränderungen des Prozesses über langen Zeiträumen. Es wird gezeigt, dass ein Adaptieren des Modells zu Vorteilen gegenüber einem statischen Modell führt. Auf Verbrennungsdaten werden die besten Ergebnisse mit der gewichteten Kombination von adaptiven Modellen in Ensembles erreicht. Die funktionale Sicherheit der Stellstrategie eines lernfähigen Modells. Lernfähige Standardverfahren scheitern oft an der Verteilung der Daten in bereits geregelten Prozessen. Zur Vermeidung solcher Fehler werden mehrere sich ergänzende Ansätze entwickelt. Bedeutsam ist dabei das Einfügen von Expertenwissen in den Lernprozess. Durch Abgleich mit bereits vorhandenen Daten der Anlage kann gezielt Wissen für unbekannte Bereiche integriert und die Zuverlässigkeit lernfähiger Regler erhöht werden. Das wesentliche Herausstellungsmerkmal dieser Arbeit im Vergleich zu anderen Arbeiten auf dem Gebiet der lernfähigen Prozessmodelle liegt im unmittelbaren praktischen Bezug zu Verbrennungsprozessen. Die vorgestellten Verfahren wurden auf verschiedenen Müllverbrennungsanlagen und Zementwerken über mehrere Wochen und Monate erprobt. Es werden Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, die es ermöglichen, lernfähige Systeme über lange Zeiträume aktiv Stellgrößen regeln zu lassen und so eine erhebliche Verbesserung der Prozessführung zu erreichen.



Katkhouda, Kamal;
Aluminum-based PVD rear-side metallization for front-junction nPERT silicon solar cells. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - 204 S.. - (Werkstofftechnik aktuell ; 11) : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2014
ISBN 978-3-86360-111-9
Parallel als Online-Ausg. erschienen unter der Adresse http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=25639

Diese Arbeit befasst sich mit Al-basierter physikalischer Gasphasenabscheidung als alternatives Herstellungsverfahren einer Rückseitenmetallisierung für nPERT Siliziumsolarzellen. Al-basierte Metallisierungssysteme wie Al, Al-Si-Legierung (1 at% Si) und Al-Si/Al- Schichtstapel wurden in Bezug auf Al-Spiking, spezifischem Kontaktwiderstand und Rückseitenreflexion untersucht und verglichen. Bei Verwendung einer Al-Einzelschichtmetallisierung kam es zur Bildung von Al-Spikes. Wurde eine Al-Si-Legierung aufgebracht, konnte das Al-Spiking vermieden werden, jedoch gleichzeitig mit einer Bildung von starkausgeprägten Si-Präzipitaten. Deswegen wurde ein neuer Ansatz mit einem Al-Si/Al-Schichtstapel statt Einzelschichtsystemen entwickelt. Mit diesem Ansatz und mit einer optimierten Dicke der Al-Si-Schicht konnten sowohl das Al-Spiking als auch die Si-Präzipitation deutlich reduziert werden. Der optimierte Al-Si/Al-Schichtstapel zeigte zusätzlich einen ausreichend niedrigen spezifischen Kontaktwidestand und eine hohe Rückseitenreflexion und darüber hinaus eine deutlich höhere thermische Stabilität verglichen mit dem Al-Einzelschichtmetallisierung.



Balzer, Felix Gerhard;
Entwicklung und Untersuchungen zur 3-D-Nanopositioniertechnik in großen Bewegungsbereichen. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2015. - xx, 231 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2014

In der Dissertation wird die Entwicklung einer neuen Nanopositionier- und Nanomessmaschine NPMM-200 beschrieben. Das Gesamtsystem wird im Überblick dargestellt. Im Detail werden die Konstruktion und Realisierung des Positioniersystems behandelt. Ein Schwerpunkt der experimentellen Verifikation ist die Analyse der Leistungsfähigkeit und der Grenzen der Positioniereigenschaften dieses Messgeräts. Darüber hinaus werden erste Ergebnisse des metrologischen Nachweises anhand einer ausgewählten Messaufgabe und mehrere Anwendungsbeispiele vorgestellt. Die NPMM-200 hebt sich mit einem Messvolumen von 200 mm x 200 mm x 25 mm bei gleichzeitiger Messauflösung in subatomarer Größenordnung sowie einer angestrebten 3-D-Messunsicherheit von weniger als 30 nm vom derzeitigen Stand der Technik ab. Gegenwärtig existiert kein Antastsystem, das universell für die Bewältigung der Vielzahl von Messaufgaben an Mikro- und Nanostrukturen geeignet ist. Deshalb wurde die NPMM-200 für Multisensorik konzipiert.



Rau, Thomas S.;
Optimierung der Insertion von Cochlea-Implantaten unter Berücksichtigung des Verformungsverhaltens der Elektrodenträger : mechatronik-gestützte, minimal traumatische CI-Chirurgie. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XXIV, 376 S.. - (Berichte aus der Biomechatronik ; 11) : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2014
ISBN 978-3-86360-110-2
Parallel als Online-Ausg. erschienen unter der Adresse http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=25269

Die Entwicklung von Cochlea-Implantaten (CI) ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte in der Neuroprothetik, welche die Behandlung von tauben und zunehmend hochgradig schwerhörigen Patienten ermöglicht. Die Implantation eines CIs ist dabei ein komplexer Eingriff, der ein erhebliches Risiko des Resthörverlusts birgt. Die aktuelle CI-Versorgung ist jedoch dominiert von der wachsenden Forderung nach sicherem Resthörerhalt. Das führt zu hohen Erwartungen an die Verbesserung der CI-Chirurgie und insbesondere an die Insertion der Elektrodenträger. Wesentliche Fortschritte und die damit verbundenen, technischen Herausforderungen sind nur noch durch ganzheitliche und domänenübergreifende Lösungsansätze zu bewältigen, wie sie die Biomechatronik bietet. Daraus folgt das erklärte Ziel dieser Arbeit: eine eng verzahnte Weiterentwicklung aller für den Resthörerhalt relevanten Prozessschritte. Fokussiert auf das chirurgische Vorgehen wurden für die mechanische Schaffung eines minimal-invasiven Zugangs ins Innenohr, dessen anatomieerhaltende Eröffnung und die automatisierte Insertion der CI-Elektrodenträger mechatronische Komponenten entwickelt und evaluiert. Geprägt waren diese Entwicklungen von einer biologisch fundierten Betrachtungsweise, um die anatomischen Aspekte in der Optimierung bestmöglich auszuschöpfen. Den Ausgangspunkt der Arbeit bildete eine systematische Sekundäranalyse zur Biomechanik der Insertion in Kombination mit einer Analogiebetrachtung zu technischen Füge- bzw. Handhabungsprozessen. Daraus folgte, dass die Anpassung der Gestalt des Implantats an die individuelle Form des Innenohrs von zentraler Bedeutung für den Resthörerhalt ist. In der darauf aufbauenden, simulationsgestützten Optimierung des Insertionsprozesses wurde erstmalig gezeigt, dass die patientenspezifische Adaption des Verformungsverhaltens des Elektrodenträgers an die Cochleaanatomie ein erhebliches und bislang ungenutztes Optimierungspotential bietet. Für die notwendige Automatisierung der Insertion wurde ein modulares Insertionstool konzipiert. Dessen Entwurf ging mit Designempfehlungen für zukünftige Elektrodenträger einher, welche erstmalig die räumlichen Anforderungen des minimal-invasiven Zugangs berücksichtigen. Durch die ganzheitliche, biomechatronische Herangehensweise wurde somit aufgezeigt, wie ein sicheres und zukunftsweisendes Operationsverfahren bereitgestellt werden kann.



Gramstat, Sebastian;
Methoden der in-situ Visualisierung der Reibzonendynamik trockenlaufender Reibpaarungen unter Ergänzung physikalischer und chemischer Charakterisierungen der Reibpartner. - Ilmenau : Univ.-Verl. Ilmenau, 2015. - XIII, 333 S.. - (Kraftfahrzeugtechnische Berichte ; 7) : Zugl.: Ilmenau, Techn. Univ., Diss., 2014 u.d.T.: Gramstat, Sebastian: Methodische Entwicklung von Verfahren der in-situ Visualisierung der Reibzonendynamik trockenlaufender Reibpaarungen im Zusammenhang mit physikalischen und chemischen Charakterisierungen der Reibpartner
ISBN 978-3-86360-107-2
Parallel als Online-Ausg. erschienen unter der Adresse http://www.db-thueringen.de/servlets/DocumentServlet?id=24859

Das tribologische Verhalten trockenlaufender Reibpaarungen ist bis heute nicht vollständig beschreibbar. Der Bedarf an der Kenntnis daran, was während einer Bremsung in der Reibzone geschieht, ist enorm groß. Die Zielstellung der vorliegenden Arbeit betrifft daher die Überwindung bisheriger Grenzen der in-situ Betrachtung der Reibzonenvorgänge auf einem Multiskalenniveau (Nano, Mikro, Makro), um die Wirkmechanismen der Reibschicht zu charakterisieren. Hierfür wurden neuartige in-situ Visualisierungsuntersuchungen unter Nutzung speziell entwickelter Bremsscheiben und originalen Komplettreibbelägen von Personenkraftwagen unternommen. Für Letztere erfolgte eine Berücksichtigung verschiedener Rezepturen (ECE, NAO sowie kupferfreie ECE-Mischungen). Als Ergebnis kann zunächst die Vergleichbarkeit der Erkenntnisse des in-situ Prüfkonzepts auf konventionelle Reibpaarungen (Grauguß-Bremsscheibe - organischer Reibbelag) nachgewiesen werden, was die Tauglichkeit und Aussagefähigkeit der neuartigen Methode verdeutlicht. Das sich einstellende Patchverhalten zeigt direkte Analogien hinsichtlich der Anzahl, Größe und Gestalt der Plateaus. Mit Hilfe der Visualisierungs- und ergänzenden Analysemethoden wird nun erstmals die Dynamik der Patchlebenszyklen als Patchfläche über die Bremsungsdauer charakterisiert. Auch die reibkraftübertragenden Reibzonenanteile zwischen den Bremsungen werden bestimmt und lassen somit Rückschlüsse auf die Ausprägung von Restbremsmomenten zu. Neben den Patchanalysen werden erstmalig die Bewegungsgeschwindigkeiten und -bahnen sowie die Verweildauern der Abriebpartikel in der Reibzone charakterisiert. Dabei zeigt sich nicht nur, daß sie sich zumeist im Vergleich zur Rotorgeschwindigkeit deutlich langsamer bewegen, sondern auch, daß die Belagrezeptur einen wesentlichen Einfluß auf die Ausprägung der Partikelbahnen sowie die gegenseitige Beeinflussung des Partikelbewegungsverhaltens ausübt. Der Charakterisierungsansatz, der zudem lokal aufgelöste Belagtopographie-, Kompressibilitäts- und Porositätsanalysen (mittels dreidimensionaler Computertomographie) sowie chemische Analysen mittels EDX vorsieht, offenbart zudem Zusammenhänge zwischen der Patchdynamik und der Reibbelagphysik und -chemie in Bezug auf das tribologische (Naß- und Trockenreibung) und thermische (Thermoelastische Instabilität) Verhalten. Letzteres erlaubt es zum ersten Mal, Hitzeflecken in der Reibzone zu beschreiben, indem ihre Anzahl und Flächen dynamisch bestimmt werden. Mittels der vorgestellten Methode ist es nun möglich, die Dynamik und Wirkmechanismen vom einzelnen Patch über verschiedene Patchzonen bis hin zur kompletten Reibzone (inklusive Reibringverlagerungen) zu charakterisieren.