Das Phänomen Crowdsourcing entstand mit der Digitalisierung der Wirtschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Crowdsourcing ist die Auslagerung von unternehmerischen Aufgaben bzw. Wertschöpfungsaktivitäten an eine im Internet erreichbare undefinierte Masse an Crowdworkern. Die Dienstleistungsaufträge werden auf internetbasierten Plattformen, den s. g. Crowdworking-Plattformen, von Unternehmen ausgeschrieben und von Dienstleistern, den Crowdworkern, bearbeitet.
In Ihrem Beitrag gehen Kerstin Pezoldt, Tatiana Lukicheva und Olesya Veredyuk der Frage nach, was Crowdsourcing-Plattformen sind, wie sie funktionieren, welche Beziehungen zwischen den Akteuren entstehen und in welche Richtung sich diese neuen Dienstleistungsplattformen entwickeln. Der Fokus liegt auf den Digital Natives, die als Crowdworker digitale Plattformen nutzen. In Fallstudien wird gezeigt, wie Digital Natives ihr professionelles und kreatives Potenzial entfalten, um bezahlte Dienstleistungsarbeit zu verrichten und um neue Netzwerke zu knüpfen. Der Beitrag schließt mit Empfehlungen für Hochschulen zur Vermittlung von neuen Kompetenzen, um Digital Natives besser zu befähigen, selbstbestimmt neue digitale Beziehungsräume zu erschließen und zu gestalten.
Lukicheva, T.; Pezoldt, K.; Veredyuk, O. (2023): Digital Labour Platforms as New Relational Structure: Principles, Characteristics and Development Drivers. In: Antonyuk, A., Basov, N. (Eds.): Networks in the Global World VI. NetGloW 2022. Lecture Notes in Networks and Systems, vol 663. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-031-29408-2_9