Aliya Andrich und Emese Domahidi präsentierten am 8. April 2021 auf der Dreiländertagung für Kommunikationswissenschaft (DACH 21) ihr Forschungsprojekt zur Geschlechterstereotypisierung von Politikerinnen in sozialen Medien. Die groß angelegte computationale Textanalyse von rund 14 Millionen Facebook-Posts zeigte, dass Facebook-Nutzer im Allgemeinen keine starken Geschlechterstereotypen über Politikerinnen haben. Dennoch wurden weibliche Kandidaten häufiger in Bezug auf ihr physisches Erscheinungsbild beschrieben als männliche Kandidaten. Eigenschaften, die mit bestimmten prominenten Politikern assoziiert werden, stimmen mit ihren von den Medien geschaffenen stereotypen Bildern überein (z. B. Hillary Clinton), während Eigenschaften, die mit anderen Politikern assoziiert werden (z.B. Donald Trump) eher die Ansichten ihrer Anhänger als ihr Medienbild widerspiegeln. Im Anschluss diskutierten die Forscherinnen theoretische Erkenntnisse über die Rolle von Social-Media-Daten bei der Erfassung der öffentlichen Meinung und skizzierten Möglichkeiten und Herausforderungen von computationalen Methoden für das Feld.
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