Abschlussarbeiten im Fachgebiet Computational Communication Science

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Erstellt: Thu, 18 Apr 2024 23:15:27 +0200 in 0.0760 sec


Hartmann, Cedric Lenard;
Eine Emotionsanalyse von YouTube Kommentaren zum Thema COVID-19-Impfstoff: eine Replikationsstudie. - Ilmenau. - 31 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

In dieser Replikationsstudie wurden Emotionen in Nutzerkommentaren von Videos mit Bezug zu COVID-19-Impfstoffen auf YouTube untersucht. Um zu prüfen, inwieweit sich die in Nutzerkommentaren enthaltenen Emotionen verändern, wurde der zu untersuchende Zeitraum im Vergleich zur Originalstudie um ein Jahr verzögert. Die in der Untersuchung berücksichtigten Videos wurden gemäß der Originalstudie in die Stimmungsbilder „impfbefürwortend“, „impfneutral“ und „impffeindlich“ kategorisiert. Das „NRC Word-Emotion Association Lexicon“ wurde verwendet, um die in Kommentaren ausgedrückten Emotionen identifizieren zu können. Mit 42,18 % bildet die impfbefürwortende Gruppe den größten Teil der in dieser Studie berücksichtigter Videos. Die Ergebnisse der deskriptiven Statistik zeigen, dass ein Einfluss der in den Videos verwendeten Stimmungsbilder auf die Nutzerstatistiken, wie die Anzahl an Views, Likes und den Kommentaren nicht existiert. Statistische Analysen, einschließlich der W-ANOVA und Games-Howell Post-Hoc-Tests, zeigen signifikante Unterschiede in den Emotionsanteilen der drei Videogruppen. In der impfgegnerischen Stimmungsgruppe sind die Werte für die Emotionen „Anticipation“, „Fear“ und „Trust“ signifikant am höchsten. Während der Anteil der Emotion „Anger“ einen signifikanten Höchstwert in der impfbefürwortenden Videogruppe bildet. Verständnis über die in Nutzerkommentaren geäußerten Emotionen von Videos mit Bezug zum COVID-19-Impfstoff zu haben, kann die effektive Gestaltung von gesundheitsbezogenen Werbekampagnen fördern. Indexbegriffe—COVID-19-Impfstoff; Emotionsanalyse; NRC EmoLex; W-ANOVA



Lemcke, Carolin;
Stereotype gegenüber Ostdeutschen in der politischen Kommunikation. - Ilmenau. - 69 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2024

Einleitung: Die vorliegende Studie untersucht die politische Kommunikation in überregionalen deutschen Zeitungen im Hinblick auf die Verwendung von Stereotypen über Ostdeutschen. Forschungsziel: Überregionale deutsche Zeitungen aus acht Medienhäusern wurden auf Stereotype und Themen bezüglich Ostdeutschlands untersucht. Hierfür wurden Aussagen von Politiker:innen des 20. Deutschen Bundestages analysiert. Die Auswertung erfolgt nach den Aspekten der Verbreitung, der konkreten Ausprägung der Stereotype und auf der Identifikation der Ostdeutschen als out-group, inklusive eines Parteienvergleichs. Methode: Im Rahmen einer Querschnittsstudie wurden im Jahr 2023 mithilfe einer geschichteten Zufallsstichprobe via LexisNexis von N = 201 Zeitungsartikeln ausgewählt und durch eine manuelle quantitative Inhaltsanalyse untersucht. Die Reliabilität des Kategoriensystems wurde durch eine Testcodierung und anhand eines Pretests sichergestellt. Die Datenanalyse wurde mittels einer R-basierten deskriptiven Statistik durchgeführt. Ergebnisse: Der Anteil an stereotypischen Aussagen von Bundestagsabgeordneten ist gering. Die vorkommenden Stereotype beziehen sich auf die Sozioökomische Marginalisierung. Themen wie Progressive Beschreibungen und rechte Einstellungen wurden zusätzlich häufig in Verbindung mit ganz Ostdeutschland gebracht. Schlussfolgerung: Aufgrund fortbestehender Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es weiterhin sozioökonomische Ungleichheiten, welche zu stereotypischem Denken führen. Eine nachhaltige Lösung zum Abbau von Stereotypen erfordert die Überprüfung und Überarbeitung sowie konkrete Maßnahmen der Bundesregierung. Die Ergebnisse bieten eine Grundlage für zukünftige Untersuchungen bezüglich der Entwicklung der Situation und in welchen Bereichen Ostdeutsche stereotypisiert werden. Schlüsselwörter: Stereotype, Ostdeutschland, LexisNexis, Zeitungsartikel, Bundestagsabgeordnete, quantitative Inhaltsanalyse



Apel, Felix Maximilian;
UEFA Champions League vs. European Super League: wie sollte eine paneuropäische Fußballliga aus Sicht der Konsumenten ausgestaltet sein?. - Ilmenau. - 90 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2023

Der paneuropäische Fußball steht immer wieder im Fokus von Veränderungen aufgrund des starken Interesses auf der ganzen Welt. Eine der stärksten Veränderungen schien im April 2021 mit der Gründung einer European Super League sehr nah an der Verwirklichung und wurde lediglich aufgrund des öffentlichen Drucks gegen das Projekt wieder gestoppt. Doch das wirft Fragen über die Ligenstrukturen und den Spitzenwettbewerb auf: welche Elemente einer paneuropäischen Fußballliga sehen Konsumenten als ideal an? Außerdem kann die Frage gestellt werden, inwiefern der Spielstil einer Mannschaft dazu beiträgt, dass die Spiele dieser Mannschaft konsumiert werden oder nicht. Und wie attraktiv wäre das Ligenkonzept der European Super League für die Fans? Diese Fragen sollen in der vorliegenden Arbeit beantwortet werden. Dies erfolgt mit Hilfe einer umfassenden Literaturanalyse zu den Determinanten, welche das Interesse an einem Spiel beeinflussen, und die schlussendlich für einen direkten oder indirekten Konsum eines Fußballspiels verantwortlich sind. Anhand eines zusammengestellten Datensatzes und verschiedener ausgearbeiteter OLS-Regressionsmodelle sollen die Auswirkungen ausgewählter Determinanten in den Gruppenphasen der Saisons 2019/2020 und 2022/2023 der UEFA Champions League gezeigt werden. Als signifikanteste Determinanten konnten die Anstoßzeit, die Charakteristik des Stadions, die Qualität der Gastmannschaft und das Vorhandensein von Entscheidungsspielen identifiziert werden. Zu bezweifeln ist, ob die European Super League diese Determinanten in ihrem Vorschlag der Ligenausgestaltung verbessern würde, oder ob es anderen Veränderungen im paneuropäischen Fußball bedarf, um diesen konsumentenideal zu gestalten.



Mille, Marie;
Eine Analyse des Verhaltens von rechten Akteuren gegenüber etablierten Medien auf YouTube. - Ilmenau. - 53 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Diese Arbeit hinterfragt, ob rechte Akteure auf YouTube über etablierte Medien diskutieren und wenn ja, wie sie dies tun. Die Studie wurde mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse und mit einem eigens dafür entwickelten Codebuch durchgeführt. Am Ende wurde festgestellt, dass die Akteure zwar über Medien, auch über etablierte Medien diskutieren, dies jedoch nicht so häufig.



Replication study: misinformation on corona-vaccine YouTube videos. - Ilmenau. - 52 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Kommunikation über Impfungen ist ein wesentlicher Aspekt der Akzeptanz von Impfungen. Soziale Medien bieten eine Plattform für verschiedene Meinungen und Fakten zu Gesundheitsthemen. Wenn es um Impfungen geht, bietet YouTube Inhalte von etablierten wissenschaftlichen und offiziellen Quellen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, auf Inhalte ohne wissenschaftliche Grundlage zu stoßen. YouTube bietet eine breite Palette von gesundheitsbezogenen Inhalten, und während des COVID-19-Ausbruchs wurde es zu einer der beliebtesten Informationsquellen zu Impfungen. Obwohl offizielle Quellen auf YouTube vorhanden sind, die Menge an Videos auf der Plattform macht das Überprüfen aller Videos zu einer Herausforderung. Diese Situation kann zur Verbreitung von Fehlinformationen führen und die Einstellung der Menschen zur Impfung beeinflussen. Impfzurückhaltung ist ein erhebliches Anliegen, da sie eine der wirksamsten Abwehrmaßnahmen gegen Krankheiten untergräbt. Impfstoffe haben eine lange Geschichte der Sicherheit, insbesondere während von Ausbrüchen. Die verschiedenen COVID-19-Impfstoffe wurden aufgrund der Dringlichkeit in kürzerer Zeit entwickelt. Ihre Sicherheit wurde jedoch von behördlichen Stellen sorgfältig überwacht. Trotzdem bestand weltweit Impfzurückhaltung, und die Verbreitung von Fehlinformationen verschärfte das Problem. Die Nutzung von YouTube stieg in dieser Zeit an, was die Notwendigkeit zur Untersuchung von Fehlinformationen auf der Plattform erhöhte. Um dies anzugehen, wurde die folgende Forschung durchgeführt. Diese Bachelorarbeit repliziert eine quantitative Analyse ähnlich der von Donzelli et al. (2018) durchgeführten, konzentriert sich jedoch auf Videos zur Sicherheit des COVID-19-Impfstoffs.



Edler, Fabian;
Darstellung von Ostdeutschland und Ostdeutschen im hegemonialen Diskurs von überregionalen Tageszeitungen. - Ilmenau. - 126 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Die Aufgabe der Medien ist es dem Rezipienten ein Bild der Wirklichkeit zu vermitteln und auf Missstände aufmerksam zu machen. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Darstellung von Ostdeutschland und Ostdeutschen in fünf überregionalen Zeitungsmedien. Die Studie grenzt an Vorgängerstudien von Roth, sowie Kollmorgen und Hans an und erweitert diese Untersuchung um die Berichterstattung über die Bundesländer im Osten Deutschlands. Bei der Anfertigung der standardisierten Inhaltsanalyse wurde eine geschichtete Stichprobe von 472 Artikeln erhoben. Die Studie liefert Nachweise dafür, dass sich die Berichterstattung auf einer minimalen Routineberichterstattung bewegt, welche stark eventabhängig ist. Zudem konnten in ostdeutschen und westdeutschen Zeitungsmedien, sowie der Berichterstattung über den gesamten Osten und der ostdeutschen Länderberichterstattung, Unterschiede in fast allen untersuchten Kategorien festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Studie bilden die Grundlage für eine weitergehende Forschung in diesem Themengebiet.



Stereotype Darstellungen von Ostdeutschen in Online-Medien : eine quantitative Medieninhaltsanalyse. - Ilmenau. - 58Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Die vorliegende Bachelorarbeit beleuchtet die Darstellung von Ostdeutschen in der Online-Berichterstattung der News-Websites Spiegel.de und Welt.de. Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse konnten zwischen 2020 und 2022 veröffentlichte N = 186 Artikel auf die Darstellung der sozialen Identität von Ostdeutschen untersucht werden. Diese Teiluntersuchung wurde auf Grundlage der Theorie der sozialen Identität nach (Tajfel & Turner, 1986) durchgeführt. Zudem wurden in der Berichterstattung stattfindende stereotype Inhalte gegenüber Ostdeutschen beleuchtet. Zur Analyse dessen, wurde das Stereotype Content Model nach Fiske et al. (2002) herangezogen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ressorts Wirtschaft und Politik die größte Berichterstattungsfrequenz aufweisen. Die Darstellung der soziale Identität Ostdeutscher ist eine negativ geprägte, auf beiden News-Websites. Bezüglich der stereotypen Inhalte konnten intermediale Unterschiede festgestellt werden: Inhalte auf Welt.de wurden den „envious stereotypes“ (Fiske et al., 2002, S. 896) zugeordnet, die auf Spiegel.de verbreiteten konnten gemäßigter zwischen den „contemptuous prejudices“ und den „envious stereotypes“ eingeordnet werden (ebd.). Diese Ergebnisse zeigen die andauernde Relevanz der Stereotypenforschung gegenüber der subnationalen Identitätsgruppe der Ostdeutschen.



Povarnitsyn, Egor;
Replication Study "YouTube" and public responses to the science of global warming and climate change". - Ilmenau. - 92 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2023

Einleitung: Das Hauptziel dieser Replikationsstudie ist es, die von Shapiro und Park (2015) durchgeführte Forschung zu wiederholen und festzustellen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Art und Weise, wie der Klimawandel online dargestellt wird, und den daraus resultierenden Gesprächen in der Öffentlichkeit gibt. Forschungsziele: Durch die Verwendung eines etablierten Rahmens zur Analyse von Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel sollen zwei primäre Forschungsfragen beantwortet werden, die den Zusammenhang zwischen dem Inhalt von Videos zum Klimawandel auf YouTube und den daraus resultierenden Diskussionen untersuchen. Konkret untersucht die Studie (1) das Vorhandensein von anerkannten Klimawandel-Frames in den beliebtesten YouTube-Videos und (2) wie die Diskussionen nach dem Video im Kommentarbereich mit dem Inhalt der Videos übereinstimmen, unabhängig davon, ob sie politisch, wissenschaftlich oder zufällig sind. Methode: Es wurde eine gemischte quantitative und qualitative Inhaltsanalysemethode angewandt. Eine Stichprobe von 10 Videos zum Klimawandel und 173.619 zugehörige Kommentare wurden analysiert. Die 10 Klimawandel-Narrative (Frames) aus der ursprünglichen Studie wurden auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft, und die ausgewählten Videos wurden auf ihre Präsenz hin bewertet. Eine semantische Analyse der Kommentare wurde durchgeführt, um zu untersuchen, wie die Öffentlichkeit auf die einzelnen Videos reagierte und sich mit ihnen auseinandersetzte. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Einbeziehung wissenschaftlicher Darstellungen des Klimawandels in die Videos einen minimalen Einfluss auf die anschließenden Diskussionen im Kommentarbereich hatte. Es gab keine vorherrschende Diskussionsart; wissenschaftliche, politisierte und zufällige Diskussionen waren alle gleich stark vertreten. Insgesamt standen die Diskussionen in keinem starken Zusammenhang mit dem Inhalt des Videos und entwickelten sich auf allgemeine Weise.Schlussfolgerung: Diese Arbeit kann als eine teilweise erfolgreiche Replikationsstudie betrachtet werden. Sie dient jedoch als Grundlage für künftige Untersuchungen darüber, wie die Öffentlichkeit auf die Wissenschaft des Klimawandels reagiert, insbesondere im Hinblick auf bestimmte Regionen und andere Sprachen, verschiedene Social-Media-Plattformen und ein breiteres Spektrum an quantitativen Merkmalen und Stichprobengrößen. Anzahl: 300 Wörter // 1.998 Zeichen Stichworte: Klimawandel, Globale Erwärmung, Post-Content-Diskussion, Semantische Netzwerkanalyse, CONCOR-Analyse, YouTube, Politisierte Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation



Stereotype gegenüber Ostdeutschen in den Medien : eine quantitative Inhaltsanalyse von YouTube-Kommentaren unter Musikvideos populärer DDR-Songs. - Ilmenau. - 50 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Bachelorarbeit 2023

Trotz mehr als 30 Jahren seit der Wiedervereinigung hat die Mauer in den Köpfen zwischen Ost- und Westdeutschland noch Bestand und ist geprägt von Stereotypen und Vorurteilen. Gleichzeitig wächst die Bedeutung von sozialen Medien, insbesondere von der Plattform YouTube. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, herauszufinden, wie weit verbreitet stereotype Kommentare über Ostdeutsche unter Musikvideos von populären DDR-Songs auf YouTube sind und welche Art von Stereotype gegenüber Ostdeutschen sich unter diesen Videos identifizieren lassen. Zudem wird sich der Frage gewidmet, wie weit verbreitet „ostalgische“ Kommentare unter diesen YouTube-Videos sind. Dafür wurde die Theorie der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit herangezogen. Um die Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine quantitative Inhaltsanalyse von 6,500 YouTube-Kommentaren durchgeführt. Die Kommentare wurden unter 150 YouTube-Videos gezogen, die mittels einer Stichwortsuche ausgewählt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Stereotype gegenüber Ostdeutschen als auch ostalgische Kommentare nur ein seltenes Phänomen unter Musikvideos von populären DDR-Songs sind. Dabei lassen sich am häufigsten Stereotype gegenüber Ostdeutschen im gesellschaftlichen Kontext finden. Weiterführende Forschung könnte die Stereotypenforschung gegenüber Ostdeutschen auf anderen sozialen Medien ausweiten. Schlagwörter: Stereotypenforschung, Ostdeutsche, Ostdeutschland, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Inhaltsanalyse



Shevtsova, Anastasiia;
Gender differences in politicians’ campaigns : Campaign practices, campaign issues and voter engagement. Replication of Tsichla et al. (2021) on the basis of Twitter. - Ilmenau. - 94 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Masterarbeit 2023

Diese Studie analysierte geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen Kandidaten auf Twitter vor der Bundestagswahl 2021 anhand einer quantitativen manuellen Inhaltsanalyse. Frühere Studien konzentrierten sich auf einzelne Kandidaten oder Parteien, diese Studie aber untersuchte alle weiblichen und männlichen Kandidaten als Gruppe für die Replikation von Tsichla et al. (2021). Wegen Datenschutzgesetzen wurde die Stichprobe auf eine selbst ausgewählte Liste von Mandatsträgern beschränkt. Von 736 Parlamentariern hatten 631 (85.7%) einen Twitter-Account, davon 220 (87.3%) Frauen und 411 (84.9%) Männer. Tweets vor der Vorwahlen wurden mit dem AcademictwitteR-Paket für R über die Twitter-API gesammelt. Das Geschlecht hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Kontoinhaberschaft (p=.38), aber Frauen nutzten Twitter 1,22-mal häufiger. Das Geschlecht zeigte signifikante Korrelationen mit Tweet-Funktionen: Video (p=.11) und die anderen Funktionen (p<.00). Weibliche Kandidaten verwendeten häufiger Erwähnungen, Hashtags und Emoticons, die sich durch Personalisierung und Interaktivität auszeichneten. Männliche Kandidaten hatten ein höheres Engagement in Bezug auf Retweets (p=.018), Likes (p=.00016) und Zitate (p<.000). Bei Videoinhalten gab es keine schlüssigen Beweise für einen Unterschied dazwischen. Frauen nutzten seltener Wahlwerbung, Mobilisierung, Interaktivität und negative Praktiken, aber sie zeigten keine signifikanten spezifischen Unterschiede laut bereinigten Residuen. Zur Stärkung der Kandidatur betonten Politikerinnen Netzwerke durch Fotos von Vorsitzenden oder Politikern. Diese Studie trägt zu theoretischen Fortschritten in der politischen Kommunikation bei, indem sie die Bedeutung der Social-Media-Analyse aufzeigt und Einblicke für Politiker und Strategen liefert, die ihre Online-Kommunikation und Social-Media-Präsenz verbessern möchten. Stichworte: Geschlechterunterschiede, Stereotypen, Politiker, Twitter, politische Kampagnen