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Created on: Fri, 10 May 2024 23:12:32 +0200 in 0.0672 sec


Seifert, Michael;
Neue Zeiten - neue Nachrichten : deutsch-deutsche Beziehungen in der "Aktuellen Kamera" und "Tagesschau" im Verlauf der friedlichen Revolution 1989/90 ; eine qualitative Frame-Analyse der Berichterstattung zwischen November 1989 und Januar 1990. - 171 S. : Ilmenau, Techn. Univ., Diplomarbeit, 2014

Die friedliche Revolution 1989/90 in der DDR war eine Zäsur in der deutschen und europäischen Geschichte. Sie beendete das unumschränkte Machtmonopol der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und damit deren Medienmonopol. Ohne die kritische Berichterstattung der Fernsehanstalten der Bundesrepublik Deutschland über die Regierung und Organe der DDR während des Kalten Krieges wäre es vielen oppositionellen Stimmen nur schwer gelungen ein breiteres Publikum, vor allem auch in der DDR selbst, zu erreichen. Diese medienspezifische Besonderheit, ein Informations-Gegenpol in gleicher Sprache, spielt eine wichtige Rolle für den Verlauf der Revolution, insbesondere zu deren Beginn. Denn bis zum 18. Oktober 1989 war die Rolle des Fernsehens der DDR klar definiert: Agitation, Propaganda sowie Unterhaltung nach dem Willen der Führung der SED. Dass diese Art der Berichterstattung nicht selten mit der Realität und den tatsächlichen Geschehnissen in Widerspruch geriet, steht außer Frage und führte zu geringer politischer Glaubwürdigkeit, fehlender Akzeptanz und - als Ausdruck dessen - zu niedrigen Einschaltquoten besonders der politisch aufgeladenen Nachrichten und Magazine. Erst mit dem Rücktritt Erich Honeckers am 18. Oktober 1989 schwand der Einfluss von Partei- und Staatsspitze auf das Fernsehen. Das Fernsehen der DDR musste sich nun den Ansprüchen der Zuschauer stellen, das Selbstbild neu erfinden und den eigenen Auftrag neu definieren. Jedoch war dies kein Prozess, der über Nacht ablief. Besonders für die Aktuelle Kamera, Hauptnachrichtensendung des DDR-Fernsehens, sieht die Forschung die endgültige Abkehr von alten Berichterstattungsmustern erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989 umgesetzt. In dieser Phase bis zu den ersten freien Wahlen zur Volkskammer am 18. März 1990 verfügte das Fernsehen der DDR über viel Unabhängigkeit und eigenen Gestaltungsspielraum. Die Aktuelle Kamera wandelte sich von der oft gemiedenen "Trompete der Partei" zur akzeptierten und viel genutzten Informationsquelle und erlangte funktionale Bedeutung für den Wandel und den weiteren Verlauf der Revolution in der DDR. Sie übernahm in Teilen die Funktion, welche das westliche Fernsehen bis Oktober / November 1989 innehatte. Denn in der Zeit zwischen dem Mauerfall am 9. November 1989 und den Wahlen am 18. März 1990 wurde über die Zukunft der DDR und ihrer Gesellschaft entschieden und damit über die offene Deutsche Frage. Die vorliegende Diplomarbeit untersucht die Berichterstattung der beiden Hauptnachrichten-sendungen Aktuelle Kamera, welche in den von Agitation und Propaganda befreiten journalistischen Raum vorstieß und die Tagesschau, welche Leitmedium in der Bundesrepublik und meistgenutzte Nachrichtensendung der in der DDR war. Zentrales Erkenntnisinteresse ist die Berichterstattung beider Nachrichtensendungen nach dem Mauerfall zum Thema "Deutsch-deutsche Beziehungen", insbesondere die Deutungsmuster, welche in beiden Nachrichtensendungen geäußert und somit den Rezipienten angeboten wurden. Für die Untersuchung werden drei Zeitpunkte auf Basis dreier natürliche Wochen im November und Dezember 1989, sowie Januar 1990 als Kombination aus Längs- und Querschnittsdesign analysiert und Medieninhalts-Frames mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse auf Grundlage des Framing-Ansatzes in Anlehnung an Matthes (2007) erfasst. Aufgrund der medienspezifischen Besonderheiten von Fernsehnachrichten wird das Konsistenz- und Selektionsprinzip von Frames nach Matthes erweitert. Für die Untersuchung wird angenommen, dass das Konsistenzprinzip von der Intra-Frame-Ebene auf die Inter-Frame-Ebene übertragbar ist und ein Akteur innerhalb eines Berichts mehrere Frames, welche nicht im Wettbewerb miteinander stehen, vertreten kann. Ebenso wird angenommen, dass das Selektionsprinzip von Frames, also die Schaffung eines kohärenten Sinnhorizonts innerhalb eines Frames, auf die Akteure als Frame-Träger übertragen werden kann, welche somit verschiedene, aber zueinander widerspruchsfreie Frames, vertreten können. Mit Hilfe der Software MaxQDA wird an den Transkripten der Nachrichtensendungen ein Kategoriensystem als strukturgebendes Analyseraster zur Erfassung der Frame-Elemente induktiv entwickelt, welches die Operationalisierung der Forschungsfrage erlaubt und gleichzeitig Selektions- und Klassifikationssystem ist. Zwar wurden zwei episodische Frames, holistisch zum eingegrenzten Untersuchungsthema "Deutsch-deutsche Beziehungen", als Ausdruck der Freude über den Fall der Mauer und das deutsch-deutsche Wiedersehen erfasst, im Fokus stehen jedoch thematische Frames. Sie erlauben Aussagen zum untersuchten Mediendiskurs und dienen der Beantwortung der Forschungsfrage nach den kommunizierten Frames, deren Entwicklung im Zeitverlauf und ihre Akteure. Im Ergebnis der Untersuchung wurden zehn Medieninhaltsframes identifiziert, welche den Diskurs zum Thema "Deutsch-deutsche Beziehungen" abbilden. Davon beziehen vier der zehn Frames konkrete Stellung zur aktualisierten Deutschen Frage und zu einer möglichen Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. Diese Debatte vereint 140 der 335 erfassten Frame-Äußerungen auf sich, womit sie wichtigster Teil des Diskurses ist. Des Weiteren prägen die neue Normalität der deutsch-deutschen Begegnungen, sowie die europäische Perspektive und die geschichtliche Verantwortung Deutschlands den Diskurs. Die Untersuchung zeigt, dass über die sich äußernden Akteure oft mehrere Frames miteinander verknüpft sind. Damit kann die Annahme zur Erweiterung des Selektionsprinzips nach Matthes auf die Akteure bestätigt werden, welche mittels der von ihnen vertretenen Frames ihren eigenen kohärenten Sinnhorizont kommunizieren. Auch die Annahme, das Konsistenzprinzip von der Intra-Frame-Ebene auf die Inter-Frame-Ebene zu übertragen erwies sich als fruchtbar. Beide Annahmen können für einzelne Beiträge, beide Nachrichtensendungen und den Untersuchungszeitraum bestätigt werden. Weiterhin wurden Frames identifiziert, welche im Wettbewerb miteinander stehen und im Mediendiskurs konkurrieren, sich jedoch weniger in der Zielsetzung als im nahegelegten Weg dorthin unterscheiden. Im Gegensatz dazu wurden auch antagonistische Frames erfasst, welche mit unterschiedlichen Zielen im klaren Widerspruch zueinander stehen. Über den Untersuchungszeitraum hinweg zeigen sich die Frames relativ stabil. Der Wandel des Diskurses zeigt sich eher über die veränderten Häufigkeiten der Frames in den Nachrichtensendungen im Zeitverlauf. Jedoch wurden zum zweiten Untersuchungszeitpunkt neue Frames identifiziert, deren thematischer Schwerpunkt auf die Ereignislage zurückzuführen ist und die Annahme von Frames als abhängige Variable der Ereignisse und Veränderungen bestätigt. In beiden Nachrichtensendungen werden alle identifizierten Frames kommuniziert und der Diskurs in vollem Umfang abgebildet. Jedoch zeigt sich deutlich eine unterschiedliche Schwerpunktsetzung. In der Aktuellen Kamera kommen westliche und östliche Akteure nahezu ausgeglichen zu Wort, wohingegen in der Tagesschau westliche Akteure die Berichterstattung dominieren. Für beide sind die wichtigsten Akteure die jeweiligen Regierungen und die Opposition. Dies schlägt sich auch in den kommunizierten Frames nieder und so überwiegen die Frames westlicher Akteure in der Tagesschau, insbesondere jene der Bundesregierung. Die Dominanz der eigenen Regierung in der Berichterstattung zeigt sich für die Aktuelle Kamera im Untersuchungszeitraum nicht. Das Verhältnis zwischen DDR-Regierung und DDR-Opposition gleicht jedoch ab der zweiten Untersuchungswoche jenem der eigenen politischen Akteure in der Tagesschau und spricht für die Orientierung der Aktuellen Kamera an der Tagesschau. Falschmeldungen, Verschweigen und Tatsachenverdrehung sind in der Aktuellen Kamera passé. Alle Themen und Akteure, die in der Tagesschau Erwähnung finden, kommen auch in der Aktuellen Kamera zu Wort. Die inhaltliche Bandbreite ist nahezu identisch zu jener der Tagesschau, wenngleich mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung der Frames, welche aber das aktuelle politische Kräfteverhältnis (wie in der Tagesschau) widerspiegelt. Damit ermöglichte die Aktuelle Kamera den östlichen Akteuren die Darstellung eigener Positionen und bot den Bürgern der DDR politische Informationen zur Orientierung in der Zeit des Umbruchs und Wandels. Die Umsetzung des Framing-Ansatzes auf Basis der theoretischen Vorarbeiten von Matthes mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse erweist sich als gut geeignet, um ein solch komplexes Thema in einer Umbruchzeit zu erfassen. Durch die induktive Erstellung des Kategoriensystems mit anschließender Frame-Identifikation sind die erfassten Frames sehr nah am Diskurs und bilden diesen deskriptiv ab. Jedoch muss die Aussagekraft der identifizierten Frames über die Abbildung der Mediendebatte hinaus, aufgrund ihrer Themennähe, als gering angesehen werden. Sie kann aber Ergebnisse anderer medien-historischer Untersuchungen zu personellen und organisatorischen Veränderungen, sowie den individuellen Wandel der journalistischen Arbeit in der Aktuellen Kamera bestätigen. Dennoch muss konstatiert werden, dass der Ansatz zur Operationalisierung nach Matthes für die Erfassung von Medieninhaltsframes überzeugend und praktikabel ist. Insbesondere die Annahmen des Ansatzes zum Vorhandensein mehrerer Frames innerhalb eines Beitrags und die Bezugnahme thematischer Frames aufeinander im diskursiven Wettbewerb kann bestätigt werden. Die Annahmen zur Erweiterung des Konsistenz- und Selektionsprinzips von der Frame-Ebene auf die Ebene der Akteure als Träger der Frames können bestätigt werden, müssen jedoch theoretisch besser verankert und fundiert werden. Auf diese Weise könnten möglicherweise bessere Einblicke in das Handeln strategischer Akteure im Rahmen des öffentlichkeitstheoretischen Framing-Ansatzes gewonnen werden.



Hoffmann, Gina;
Kommunikationsstrategien der Thüringer Parteien beim Einsatz von Social Media. - 71 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Als Bindungsglied zwischen Staat und Gesellschaft müssen Parteien die Bedürfnisse der Wähler erkennen. Eine hohe Partizipation der Bürger gilt damit als Gütekriterium für eine funktionierende Demokratie. Um diesen Rückbezug zu gewährleisten, müssen die Parteien auch außerhalb der Wahlkampfzeiten mit den Bürgern kommunizieren. Social Media können dabei die zweiseitige Kommunikation unterstützen und helfen, eine höhere Bindung zwischen Bürgern und Parteien aufzubauen. Die gestiegene Professionalisierung der Kommunikationsarbeit und die steigende Bestrebung in den Medien vorzukommen, etablierten verschiedene Strategien in der politischen Kommunikation. Es stellt sich die Frage, wie Social Media diese Kommunikationsstrategien unterstützen können. Sechs Experteninterviews mit den Kommunikationsverantwortlichen im Onlinebereich der Thüringer Parteien CDU, SPD, FDP, Bündnis90/ Die Grünen, die Linke und der Piratenpartei liefern einen Überblick über die Rahmenbedingungen und die strategischen Überlegungen bei der politischen Kommunikation. Die Untersuchung zeigt, dass Social Media bisher lediglich als Ergänzung zur klassischen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden. Die Parteien sehen in ihnen allerdings auch die reale Chance, wieder eine engere Bindung zu den Wählern zu bekommen und ihren Bedürfnissen Gehör zu schenken.



Frankenhäuser, Yvonne;
Energiewende und Öffentlichkeitsbeteiligung: eine inhaltsanalytische Untersuchung des "Runden Tisches" zum geplanten Pumpspeicherwerk im Thüringer Rennsteig. - 169 S. Ilmenau : Techn. Univ., Masterarbeit, 2014

Der Ausbau erneuerbarer Energien ist der Grundpfeiler der deutschen Energiewende. Seit der Nuklearkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 wurden der Ausbau sowie Maßnahmen zur Schaffung der notwendigen Infrastruktur verstärkt vorangetrieben. Für den Erfolg von Großbauprojekten im Rahmen der Energiewende ist die Akzeptanz der Bevölkerung relevant. Sie kann durch eine frühe Beteiligung der Öffentlichkeit und damit verbundenen Informations-, Kommunikations- und Partizipationsprozessen gefördert werden. Ein mögliches Beteiligungsinstrument ist ein "Runder Tisch" - wie bei dem geplanten Bau des Pumpspeicherwerks in Thüringen. Diese Längsschnittstudie erforschte die Kommunikation am "Runden Tisch" anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse. Die theoretische Grundlage dieser Arbeit basiert auf dem kommunikationswissenschaftlichen Framing-Ansatz. Es zeigte sich, dass einige der Akteure des "Runden Tisches" ihre Argumente strategisch frameten und sich mit anderen Akteuren mit einem ähnlichen Framing zusammenschlossen. Dabei konnten auch Frame Alignment Prozesse identifiziert werden. Ebenso wurden Framing-Effekte in den vorläufigen Ergebnissen des "Runden Tisches" sichtbar. Da dieses Forschungsfeld bisher nur sehr begrenzt erforscht wurde, soll diese Arbeit einen empirischen Einstieg bieten.



Stoy, Joel;
Facebook-Verweigerung: eine Analyse der Gründe aus Facebook auszusteigen oder die Facebook-Nutzung zu verweigern. - 82 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Diese Studie untersucht die Gründe für Facebook-Ausstieg und Facebook-Verweigerung auf Basis des U&G-Ansatzes und verwendet dafür nicht nur das GS/GODiskrepanzmodell, sondern zusätzlich noch eine Fluchtperspektive. Grundlage der Forschung ist eine qualitative Befragung von zwei Facebook-Verweigerern und vier Aussteigern. Daraus wurde per Inhaltsanalyse ein Kategoriensystem entwickelt, das die Ausstiegsgründe identifizierte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten wegen Datenschutzbedenken kein Facebook nutzen und weil es ihnen zu viel Zeit wegnimmt. Außerdem erfüllen funktionale Alternativen wie Telefon, E-Mail und vor allem direkter Kontakt die Bedürfnisse der Befragten besser. Weiterhin wurde Facebook nicht genutzt, weil es schlicht kein Bedürfnis danach gab. Die Aussteiger erlebten trivialen, störenden und sogar abstoßenden Content, womit sich der Ausstieg ebenfalls erklären lässt. Auch berichteten die Aussteiger, dass sie auf Facebook wenig Identitätsmanagement betrieben, was auf eine geringe Bindung zu dem Netzwerk hindeutet. Dadurch wiederum ist der Ausstieg für sie leichter möglich. Schließlich fanden sich zur Erklärung der Nichtnutzung individuelle Faktoren wie geringe Extraversion, wenig Disziplin und persönliche Überzeugungen.



Heyder, Steven;
Abhängigkeit oder realer Mehrwert? : Smartphonenutzung aus der Sicht von Nichtnutzern ; eine Studie zur Erhebung von Nichtnutzungsmotiven. - 57 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Smartphones lösen die bisherigen Featurephones im Mobilfunkmarkt ab. Jedoch gibt es Mobilfunknutzer, die Smarpthones als mobile Endgeräte ablehnen. Diese Bachelorarbeit befasst sich erstmals mit der Erhebung von Nichtnutzungsgründen und -motiven. Dazu wurde der Uses-and-Gratifications-Ansatz aus der Mediennutzungsforschung komplementär eingesetzt und die Nichtnutzungsgründe wurden der zweiten Phase des Innovations-Entscheidungs-Prozesses aus der Diffusionsforschung zugeordnet. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen, welche Nichtnutzungsgründe Verweigerer wie Aussteiger angeben und inwieweit sich daraus Nichtnutzungsmotive ableiten lassen. In einer qualitativen Studie wurden 98 Internetbeiträge via Inhaltsanalyse auf Nichtnutzungsgründe untersucht. Die Fundstücke fanden bei der Erstellung eines Interviewleitfadens Berücksichtigung. Die Nichtnutzungsgründe konnten anhand der Interviews mit einer Stichprobe der Zielgruppe der Digital Natives bestätigt und Nichtnutzungsmotive abgeleitet werden. Zusammenfassend trägt der wahrgenommene Verlust von Selbstbestimmung, das Vorhandensein funktionaler Alternativen und das Phänomen Phubbing zum Ablehnungsverhalten der Smartphoneverweigerer und -aussteiger bei.



Schumacher, Juliane;
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte : eine empirische Untersuchung der Nutzungsmotive des sozialen Online-Netzwerks Instagram. - 50 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Aktuell gehört Instagram zu den Durchstartern unter den mobilen sozialen Foto-Sharing-Netzwerken. Inwieweit das Netzwerk genutzt wird, was Personen dazu motiviert und welche Alternativnetzwerke es gibt, ist für die Medienwissenschaft forschungsrelevant. Das konkrete Forschungsinteresse dieser Arbeit besteht somit in der Identifikation der Instagram-Nutzungsmotive. Aspekte aus der Gratifikationsforschung, wie der Uses-and-Gratifications-Ansatz mit der Erweiterung durch die GS/GO-Diskrepanz bilden die theoretische Grundlage. Empirische Erkenntnisse zu klassischen Mediennutzungsmotiven der Online-Netzwerkforschung, vor allem zu Facebook, dienen der Orientierung. Die Basis für die Auswertung liefert eine standardisierte Online-Befragung von Instagram-Nutzern (n=335). Die systematische Überprüfung der Forschungsfragen erfolgt anhand der Antworten der Befragten zu formaler Nutzung, sowie ihrer Zuwendungsmotivation mit Einbezug der Analyse von Alternativnetzwerken. Instagram wird den Ergebnissen dieser Studie zufolge hauptsächlich zur Befriedigung von Bedürfnissen wie Unterhaltung, privater Dokumentation, persönlicher Identität und sozialem Infotainment genutzt. Zudem sind weitere Bedürfnisse, wie beispielsweise das der Inspiration relevant. Konträr zu anderen Netzwerken steht die soziale Interaktion als Kerngratifikation sozialer Online-Netzwerke bei Instagram nicht im Vordergrund. Instagram kann als Ergänzungsnetzwerk klassifiziert werden. Zudem können Alternativnetzwerke identifiziert werden, die den Fokus vor allem auf die soziale Interaktion und weniger die Bildkommunikation setzen.



Günther, Lisa;
Nachrichten(r)auswahl im Lokalbereich : warum der Olympiastützpunkt Suhl im Sportschießen kein Thema für die Presse ist. - 55 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der geringen lokalen Sportberichterstattung über das Sportschießen in Suhl und Umgebung. Auf Grundlage des Vier-Sphären-Modells nach Donsbach, konnten einige Faktoren eruiert werden, die die Medieninhaltsauswahl der Lokaljournalisten beeinflussen. Im Rahmen dieser qualitativen Studie werden sechs Experteninterviews durchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Es entstand ein Modell, welches die Zusammenhänge der genannten Einflussfaktoren auf die Nachrichtenselektion der lokalen Sportjournalisten darstellt. Die Ergebnisse dieser Studie sind außerdem als Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen dem Thüringer Schützenbund, den Schützenvereinen und der lokalen Presse sowie für eine Steigerung der Aufmerksamkeit der örtlichen Presse zusammengefasst.



Schüler, Frank-Michael;
Satire und Nachrichten - eine quantitative Studie zur Nutzung und Wirkung politischer Satiresendungen in Deutschland. - 81 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Diese quantitative Arbeit untersucht, ob ein grundsätzlicher Zusammenhang zwischen der Nutzung politischer Fernsehsatire und der Nutzung von Nachrichtenformaten der Mediengattungen Fernsehen, Zeitung und Internet in Deutschland besteht. Dazu wurden mit Hilfe einer Onlineumfrage die Nutzungshäufigkeiten von 351 Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse zeigen eine positive Korrelation zwischen dem Ansehen von Politsatire und der Rezeption von Nachrichten auf. Darüber hinaus wurde untersucht, ob eventuell intervenierende Variablen auf den Zusammenhang wirken. Es stellt sich heraus, dass jeweils eine niedrige Umweltüberwachungsmotivation bzw. Aufmerksamkeit sowie niedriges politisches Interesse einen positiveren Einfluss auf die Nutzungsbeziehung haben als hohe Ausprägung der aufgeführten Faktoren. Aufgrund der Befunde ist weitere Forschung in diesem Bereich notwendig.



Ungewitter, Christine;
Emote me or innovate me? - explaining the acceptance of roleplaying games that adapt gameplay by means of psychophysiological measurements. - 112 S. Ilmenau : Techn. Univ., Masterarbeit, 2014

Die vorliegende Studie untersucht wie die Akzeptanz, d.h. Nutzungseinstellung und Verhaltensabsichten, von Rollenspielen (RPGs), welche das Spielerleben mittels psychophysiologischer Messungen (PMs) anpassen, erklärt wird. Für diesen Zweck wurden zwei Versionen des Technologieakzeptanzmodells (TAM) angewendet. Ein Forschungsmodell erweiterte und modifizierte das TAM, um die speziellen Anforderungen der Unterhaltungstechnologie zu erfüllen. Das andere Forschungsmodell widmete sich der Frage, ob ein kommuniziertes Unique Selling Proposition (USP) höhere Akzeptanz bewirken kann als ein konkurrierendes USP. Die Modelle wurden empirisch anhand von Onlinefragebogendaten von n = 246 RPG-Spielern überprüft. Den Teilnehmer wurde das Konzept eines Fernsehwerbespots vermittelt, das in das Forschungsthema einführte und entweder die Innovativität der Technologie oder das verbesserte Spielerleben betonte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einstellung zur Nutzung von PM-RPGs positiv von der medial wahrgenommenen Benutzerfreundlichkeit des PM-Equipments und der Einstellung zu PMs beeinflusst wird. Die Verhaltensabsichten PM-RPGs gegenüber Standard-RPGs zu präferieren wurden positiv aber indirekt von diesen Prädiktoren beeinflusst sowie direkt und positiv von der Nutzungseinstellung. Innovationsbereitschaft bezüglich Spieltechnologie sowie Angst vor Missbrauch persönlicher Daten hatten keine Effekte auf die Akzeptanz. Ebenso bewirkte keines der beiden kommunizierten USPs höhere Akzeptanz als das andere USP. Die Resultate werden in theoretischer, methodischer und praktischer Hinsicht diskutiert.



Appelfeller, Felix;
Eyetracking Studie zur Wirkung unterschiedlicher Animationen einer LED-Videobande auf die Wahrnehmung der Rezipienten während Spielen der Fußball Bundesliga. - 72 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2014

Bandenwerbungen in Fußballstadien gehören zu den etabliertesten und wichtigsten Kommunikationsinstrumenten des Sportsponsorings in Deutschland. Seit 2008 dürfen neben statischen Banden und Rotationsbanden auch LED-Videobanden während Spielen der Fußball Bundesliga eingesetzt werden. Auf diesen Werbeflächen ist es möglich, Botschaften attraktiv zu animieren. In welche Richtung animierte Objekte oder Schriften sich bewegen müssen, um die Aufmerksamkeit der TV-Zuschauer am effektivsten auf sich zu ziehen, wird in dieser Studie untersucht. Mit Hilfe von Eyetracking konnte festgestellt werden, dass eine horizontale Bewegung der Botschaften von rechts nach links die höchsten Fixationshäufigkeiten erzielt. Bei der Fixationsdauer hingegen konnten zwischen den einzelnen untersuchten Animationsrichtungen kaum Unterschiede festgestellt werden. Diese Studie macht es Sponsoren in Zukunft möglich, effektiver im Stadionumfeld zu werben und dient außerdem als Grundlage für weitere Forschungen auf diesem Gebiet.