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Created on: Wed, 01 May 2024 23:13:09 +0200 in 0.0967 sec


Wünschel, Hannah;
Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation in der Konflikttransformation : Friedenskommunikation am Beispiel einer Friedenszone im Süden der Philippinen. - 110 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Einleitung: Die bisherige Auseinandersetzung der Medien- und Kommunikationswissenschaft mit Kriegen und Konflikten fokussiert auf die Beschreibung und Bewertung der Berichterstattung über diese Ereignisse. Dabei geht es in der Regel um die Rolle des Journalismus als Einflussfaktor auf das vermittelte Konfliktbild, die Konfliktparteien und den Fortgang des Konfliktes selbst. In der vorliegenden Arbeit steht jedoch nicht die Kommunikation über einen Konflikt, sondern die Kommunikation innerhalb eines Konfliktes im Mittelpunkt. Konkret werden dazu die Möglichkeiten und Grenzen von Kommunikation im Rahmen der Konflikttransformation ethnopolitischer Konflikte betrachtet. - Methodik und Theorie: Im Kern dieser Arbeit werden die kommunikativen Maßnahmen einer Friedenszone im Süden der Philippinen im Rahmen einer Fallstudie beschrieben und analysiert. Hierzu wurden zunächst publizierte und interne Dokumente von NGOs, Tagungsberichte, wissenschaftliche Aufsätze und internationale Forschungsberichte ausgewertet. Darüber hinaus konnten weitere Detailinformationen mit Hilfe von Experteninterviews gewonnen werden. Um die so erfassten Maßnahmen bezüglich ihres Beitrages zur Konflikttransformation bewerten und analysieren zu können, wurde ein Analysewerkzeug entwickelt, welches die spezielle Problematik ethnopolitischer Konflikte mit den besonderen Anforderungen an die Konflikttransformation verbindet. Die so identifizierten Kategoriensysteme ermöglichen eine Analyse auf thematischer, systemischer, zeitlicher und gesellschaftlicher Ebene. Sie basieren auf Senghaas' "Zivilisatorischem Hexagon", Lederachs "Integrated Framework for Peacebuilding" und Habermas' Lebensweltkonzept. Die Autorin beschränkte sich dabei auf die Erfassung der Möglichkeiten und Grenzen kommunikativer Maßnahmen. Eine Bewertung hinsichtlich deren individueller Effektivität konnte im Rahmen dieser Arbeit nicht geleistet werden. - Ergebnisse: Die Fallstudie zeigt, dass Maßnahmen, die hauptsächlich oder ausschließlich auf Kommunikation beruhen, einen großen Anteil an den Aktivitäten der Friedenszone ausmachen. Während der Gründungsvorbereitung wurden die Bewohner im Rahmen von Consultations nach ihren Problemen und Wunschvorstellungen für ein Leben nach dem Krieg befragt. Gleichzeitig wurden die Konfliktparteien in Verhandlungen zu einer öffentlichen Anerkennung der Friedenszone als gewaltfreiem Raum bewogen. Die Declaration Workshops dienten anschließend dazu, ein Manifest der Friedenszone als gemeinsame Grundlage für das Zusammenleben der Menschen zu entwerfen. Die Gründung der Friedenszone vollzog sich durch die feierliche Deklaration des Manifests als symbolischem Akt, bei dem die Konfliktparteien öffentlich ihre Zustimmung und Unterstützung bekundeten und den Bewohnern somit versicherten, die Friedenszone und ihre Bestimmungen zu achten. Weitere wichtige Aktivitäten, die in der bestehenden Friedenszone kontinuierlich und bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt stattfinden sind das Leadership Training, während dessen der lokalen Führung demokratisches Grundverständnis und administrative Kenntnisse vermittelt werden, das Culture of Peace Seminar, welches den Bewohnern ein Verständnis der Konflikthintergründe und erste Schritte zur Versöhnung vermittelt sowie der interreligiöse Dialog, der durch Workshops mit lokalen Religionsführern Vorurteile bekämpft und interreligiöse Gemeinsamkeiten unterstreicht. Im Rahmen der Festigung der Friedenszone werden alternative Konfliktlösungsmechanismen implementiert (Restorative Justice), die Einhaltung der Waffenstillstandsabkommen überwacht (Waffenstillstandsüberwachung) sowie Kontakte zu anderen Friedenszonen, GOs und NGOs geknüpft (Networking). Darüber hinaus leistet Kommunikation einen Beitrag zur Umsetzung materieller Projekte, vor allem während der Etablierung der Friedenszone, da durch Streitschlichtung und kontinuierliche dialogische Begleitung der Projekte der Entstehung neuer Konfliktherde vorgebeugt wird. Die Analyse dieser Maßnahmen zeigt, dass die Friedenszone ein Subsystem bildet, das im lokalen Kontext eine Adressierung jener Probleme ermöglicht, deren Ursachen zwar auf systemischer (gesamtgesellschaftlicher) Ebene liegen, die dort jedoch bisher nicht gelöst werden können. Dabei werden, bezogen auf die Friedenszone, alle Ebenen der Gesellschaft (Top Leadership, Middle Range Leadership und Grassroots) einbezogen. Dies ermöglicht im Kontext des Subsystems sowohl eine Ansprache der konkreten Probleme als auch der belasteten zwischenmenschlichen Beziehungen. Dabei werden nicht nur, wie im Rahmen akuter Konfliktintervention üblich, kurzfristige Lösungen gesucht, sondern auch mittel- und langfristige Anschlusshandlungen und -projekte geplant und umgesetzt. Betrachtet man die Maßnahmen unter thematischer Perspektive wird den Bewohnern auf diese Art und Weise eine konstruktive politische Konfliktkultur vermittelt. Es werden funktionierende Möglichkeiten zur demokratischen Beteiligung geschaffen und es entsteht ein Gefühl der zunehmenden sozialen Gerechtigkeit verbunden mit der Schaffung von Interdependenzen zwischen den ehemals verfeindeten Angehörigen der Konfliktparteien. Angesprochen und in Ansätzen bearbeitet wird durch die Maßnahmen darüber hinaus die Problematik der Entprivatisierung von Gewalt sowie der Kontrolle des Gewaltmonopols. Gerade diese letzten beiden Aspekte sind aufgrund der Doppelrolle des philippinischen Staates als legitimer Inhaber des Gewaltmonopols und involvierter Konfliktpartei mit bedingt funktionierenden Kommandostrukturen, schwierig umzusetzen. Entscheidend ist darüber hinaus, dass die Friedenszone mittels der darin stattfindenden kommunikativen Maßnahmen die Basis für die Entstehung einer gemeinsamen Lebenswelt in der vormals säkularen Gesellschaft legt. - Fazit: Das Potential von Kommunikation im Rahmen der Konflikttransformation liegt demnach vor allem darin, die Einstellungen der Konfliktparteien zueinander und ihre Erwartungen bezüglich einer Lösung des Konfliktes positiv zu beeinflussen. Grenzen zeigen sich vor allem bei der Beseitigung von Konfliktursachen auf systemischer Ebene (Landverteilung, Ressourcenausbeutung etc.) sowie in der Behebung existenzieller Mangelsituationen (Ernährungssicherung, Häuserbau, etc.). Die Analyse zeigt zudem, dass kommunikative Maßnahmen bisher nahezu ausschließlich interpersonal stattfinden. Das Potential medialer Kommunikation ist den Initiatoren und Verantwortungsträgern zwar bekannt, lässt sich bisher jedoch aufgrund administrativer, finanzieller und technischer Barrieren nicht nutzen.



Keller, Barbara;
Konzipieren in Theorie und Praxis. - 85 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Kampagnen gehören zum Alltag der Öffentlichkeitsarbeit von privaten Organisationen, Vereinen, staatlichen Institutionen etc. So gibt es unzählige Kampagnen, die jedes Jahr versuchen, mit kommunikativen Mitteln ihr Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Jede professionelle PR benötigt ein Konzept zur Lösung einer kommunikativen Aufgabe. Obwohl es eine Menge an Leitfäden gibt, die Anleitung zur Erstellung einer funktionierenden Konzeption geben, existiert bisher keine eindeutige und klare Definition eines PR-Konzepts. Schon seit den 1960er Jahren werden verschiedenste Modelle entworfen, um das Konzipieren zu vereinfachen. Ziel dieser Modelle ist es, einen Erfolg, der in der Zukunft eintreten soll, möglichst genau planbar zu machen. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von sechs verschiedenen Modellen woraus dann allgemeine Phasen von PR-Konzeptionsmodellen abgeleitet werden. Diese theoretische Basis wird weiterhin dazu benutzt um eine Kampagne des Informationszentrum Mobilfunk e.V. (IZMF) zu analysieren. Daraus lassen sich zum einen Rückschlüsse auf die Anwendbarkeit der allgemeinen Phasen der PR-Konzeptionsmodelle ziehen und zum anderen die Relevanz des zu kommunizierenden Themas bei einer Konzeption analysieren. Im Fall der IZMF-Kampagne handelt es sich um Risiko-PR die sich mit dem Thema Mobilfunk und elektromagnetische Felder auseinandersetzt. Dem Verein wird durch die Analyse der Kampagne und durch die Erarbeitung spezieller Kommunikationsstrategien zur Mobilfunkthematik eine Empfehlung an die Hand gegeben, an der sich zukünftige Konzeptionen orientieren können. Abschließend entsteht ein Konzeptionsmodell, das speziell auf Thematik und Struktur des Vereins angepasst ist.



Krug, Silvia;
Lokales Fernsehen in Erfurt : eine empirische Untersuchung zur Beurteilung der Programmqualität aus Rezipientensicht unter Verwendung der Theorie der subjektiven Qualitätsauswahl. - 113 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Diplomarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, Stäken und Schwächen des Lokalsenders "plus.tv Erfurt" aufzudecken und den Programmgestaltern Handlungsoptionen zur Verbesserung der Programmqualität zu offerieren. Die Umsetzung erfolgte anhand des Analysemodells der Theorie der subjektiven Qualitätsauswahl. Die Grundlage zur Generierung der Qualitätskriterien stellten Merkmale des Lokaljournalismus sowie des Lokalfernsehens dar. Aus der Literatur wurden elf relevante Kriterien für die Untersuchung abgeleitet, die aus Sicht der Rezipienten als Qualitätserwartung an das Lokalfernsehen und als Qualitätswahrnehmung des realen Programms erhoben wurden. Aus der Diskrepanz wurde das Qualitätsurteil zur Bewertung des Programms gebildet. Die Forschungsfrage und Hypothesen widmeten sich der Frage: Lässt sich die Nutzung des lokalen Fernsehprogramms von "plus.tv Erfurt" mit dem Qualitätsurteil der Rezipienten erklären? Als Methode wurde die schriftliche Befragung gewählt, das Instrument war ein standardisierter Fragebogen. Die Stichprobenziehung erfolgte in Anlehnung an den "Random-Walk" als mehrstufiges Auswahlverfahren zur Bestimmung einer Zufallstichprobe. Die Ergebnisse zeigen, dass die Qualitätserwartungen der Zuschauer über der wahrgenommenen Qualität des Programms von "plus.tv Erfurt" liegen. Besonders im Bereich der normativ-demokratischen Funktionserfüllung bestehen Defizite. Die von den Rezipienten erwünschte tiefgründige und kritische Berichterstattung über politische und wirtschaftliche Zusammenhänge wird in der Realität vernachlässigt. Darüber hinaus muss an der Bild- und Tonqualität gearbeitet werden. Positiv werden allgemein Ratgeber- und Servicethemen beurteilt, die zur Identität und Integra-tion der Bürger in der Stadt beitragen. Die Forschungsfrage kann aufgrund signifikanter Werte in der Hypothesenüberprüfung bejaht werden. Die Nutzungsintensität des Programms von "plus.tv Erfurt" lässt sich mit dem Qualitätsurteil der Rezipienten erklären. Grundsätzlich erweist sich das Analysemodell der subjektiven Qualitätsauswahl als geeignetes Instrument zur Untersuchung von Qualitätsmerkmalen des Lokalfernsehens. Darüber hinaus kann es in der Praxis auf andere Medien transformiert und angewandt werden.



Nolting, Tobias;
Zwischen Aufklärung und Beeinflussung - PR-Anzeigen in der strategischen politischen Kommunikation. - 144 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Diplomarbeit macht deutlich, dass Anzeigenkampagnen ein durchaus probates Mittel zur Positionierung politischer Botschaften in Medien und Öffentlichkeit darstellen. Abseits reiner Wahlwerbung werden entsprechende Motive von diversen Auftraggebern eingesetzt, ebenso variieren die inhaltlichen und formalen Ausprägungen. Es stellt sich dabei zunächst die grundlegende Frage, welche Bedeutung PR-Anzeigen als Kommunikationsinstrument von Unternehmen und politischen Organisationen prinzipiell besitzen. Spezielles Augenmerk wird anschließend auf deren Einsatz im Zuge politischer Kommunikationsaktivitäten gerichtet. Ausgehend von der Annahme, dass derartige Anzeigen insbesondere zur Ansprache von Entscheidern und Multiplikatoren im politischen Umfeld eingesetzt werden, untersucht die Arbeit vorrangig, welchen Anteil politisch ausgerichtete PR-Anzeigen an der in den letzten 60 Jahren in den Nachrichtenmagazinen Spiegel und Focus abgedruckten Werbung ausmachen. Als Grundlage für die empirische Analyse wurde ausgehend von den theoretischen Überlegungen eine Terminologie entwickelt, die politische PR-Anzeigen (Issue Advertising) als diejenigen Inserate definiert, in denen erkennbar auf politische Entscheidungen Bezug genommen wird bzw. eine politisch relevante Angelegenheit explizit thematisiert wird. Das Spektrum reicht dabei von der Information/Aufklärung über öffentliche Fragen mit politisch-gesellschaftlicher Bedeutung bis hin zur versuchten Einflussnahme auf eine konkrete politische Entscheidung. Im Hinblick auf den Stellenwert politischer PR-Anzeigen ist zunächst festzuhalten, dass diese mit 2,5 Prozent des gesamten Anzeigenaufkommens einen durchaus nicht zu unterschätzenden Anteil an der Werbung in den Nachrichtenmagazinen Spiegel und Focus ausmachen. Es ist ferner deutlich geworden, dass politische PR-Anzeigen primär von wirtschaftlichen Akteuren zum Einsatz gebracht werden, gleichzeitig dominieren informationsorientierte Motive gegenüber anderen Intentionen mit Bezug auf politisch-gesellschaftliche Themen. Auffällig ist ein Aufschwung der politischen PR im Spiegel gegen Ende der 1980er Jahre, wo es zu einem deutlichen Anstieg auf teilweise über 4 Prozent kommt, anschließend beginnt der Anteil wieder leicht zu sinken, verharrt aber auf höherem Niveau. Für den Focus lässt sich feststellen, dass sich der Anteil des Issue Advertising nicht wesentlich von den Werten des Spiegel unterscheidet, mit Schwankungen bleibt der Anteil stabil bei zwei bis drei Prozent des gesamten Anzeigenvolumens. Anhaltspunkte für die Klassifikation eines mit Bezug auf die Gestaltungsmerkmale eigenständigen Anzeigentypus Politische PR-Anzeigen können die Ergebnisse allerdings nicht liefern.



Jausen, Michaela;
Meinungsbildung in der Blogosphäre : eine inhaltsanalytische Betrachtung der Kommunikationsstrukturen in einem liberalen Medium anhand der Social-Marketing-Kampagne "Du bist Deutschland". - 149 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die vorliegende Studie befasst sich mit der Weblogkommunikation anhand der Social-Marketing-Kampagne Du bist Deutschland. Die Forschungsarbeit möchte die Aufmerksamkeit für die Blogosphäre schärfen, in dem sie versucht den Kommunikationsfluss zu einem kontroversen Thema darzustellen, den Einfluss der Blogosphäre auf Themendynamik empirisch aufzuzeigen und die Kommunikationsstrukturen unter den Weblogs zu visualisieren. Das zentrale Forschungsinteresse der vorliegenden Studie wird durch folgende Frage demonstriert: -Wie wird die Kampagne "Du bist Deutschland" in den Weblogs diskutiert, bilden sich Kommunikationsnetze und kristallisieren sich Meinungsführerblogs heraus? - Der Schwerpunkt liegt auf der Identifizierung von Meinungsführern und Netzwerkstrukturen in der Blogosphäre. Als Basis-Theorie dient die Multi-Step-Flow-Theorie (Eisenstein 1994, Branum 2001), die zum einen die interpersonelle Kommunikation und zum anderen die Identität der Meinungsführer in den Mittelpunkt stellt und sich somit für die Identifikation von Kommunikationsstrukturen eignet. Die Quantitative Online-Inhaltsanalyse wurde als Methode für die Untersuchung gewählt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Ansatz für die vorliegende Webloguntersuchung zweckmäßig war. Es ist ein Kommunikationsfluss als "Link-Lese-Pfad" nachweisbar und es haben sich Meinungsführer herauskristallisiert: Jens Scholz, Indiskretion Ehrensache, blogbar.de, Spreeblick. Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass im untersuchten Zeitraum die Weblogs als Metamedium fungierten. Sie sorgten für Orientierung und Übersicht, indem sie die neuen Kommunikationspotentiale in reflexiver Weise selbst thematisierten und so als Informationsfilter wirkten. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kommunikationsfluss in der Blogosphäre befindet sich in den Anfängen. Die Analyse der Blogosphäre ist aufgrund der Vielfalt der Online-Welt, der Vielzahl der Angebote und ihrer hohen Fluktuationsrate anspruchsvoll. Klassische kommunikations-wissenschaftliche und soziologische Konzepte helfen die Dynamik der Blogosphäre zu erfassen. Allerdings ist es auf Dauer schwierig etwas klassisch Bewährtes, mit etwas Neuem in Verbindung zu bringen. Aus diesem Grund wären neue Ansätze oder eine Theorienbildungen für die Online-Kommunikation eine Bereicherung für die Erforschung des Kommunikationsfeldes im Internet.



Ludwig, Karina;
Das Hörbuch der Zukunft? : Online-Studie zur Nutzerakzeptanz des digitalen Hörbuchstandards DAISY (Digital Accessible Information System) . - 93 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Digital Accessible Information System (DAISY), einem Hörbuchstandard, der ursprünglich dafür entwicklelt wurde, Blinden und Sehbehinderten einen ähnlichen Zugang zu Literatur zu ermöglichen wie Sehenden. Der Fokus dieser Untersuchung liegt jedoch nicht auf den Produktionen und Nutzern der Blindenbibliotheken, sondern auf dem kommerziellen Hörbuchmarkt. Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage, wie DAISY von Hörbuchhörern akzeptiert wird und welche Determinanten diese Akzeptanz beeinflussen. Dafür wurden Erkenntnisse der absatzorientierten Akzeptanzforschung aufgegriffen und auf den Untersuchungsgegenstand übertragen. Das theoretische Modell wurde anschließend im Rahmen einer Online-Befragung an 1175 Hörbuchnutzern empirisch geprüft. Es zeigte sich, dass DAISY bei den Befragten noch relativ unbekannt ist, diese dem Standard aber recht positiv gegenüberstehen und DAISY-Hörbücher auch gerne ausprobieren möchten. Die stärksten Zusammenhänge mit der Akzeptanz wiesen die subjektive Bewertung der Wichtigkeit der DAISY-Funktionen, die Kommunizierbarkeit des Standards und die Bewertung der Abspielsoftware DAISY-Leser 2.0 auf. Zudem wurde DAISY für Hörbücher zur Information bzw. Bildung als relevanter wahrgenommen als für Hörbücher zur Unterhaltung bzw. Entspannung.



Kostis, Cortessa;
Erstellung eines zielgruppenorientierten Kommunikationskonzeptes für Prozessveränderungen in der Fahrzeugentwicklung bei der BMW Group München. - 127 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Das Veränderungstempo in der Wirtschaft wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Infolgedessen werden die Ressourcen Zeit und Geld knapper, die Komplexität nimmt dramatisch zu. Der dabei aufkommende und stetig steigende Wettbewerbsdruck sowie die rasant fortschreitende Globalisierung zwingen die Sparte der Automobilindustrie sich an die abzeichnende Veränderungsgeschwindigkeit anzupassen. Automobilhersteller, die profitabel am Markt bestehen oder sogar wachsen wollen, müssen ein immer höheres Maß an Effizienz aufbringen. Sie sind dem ausgeprägten Zielkonflikt ausgesetzt, in kürzer werdenden Zyklen, unter starken Budgetrestriktionen, hochwertigere Fahrzeuge herstellen zu müssen. - Ein wesentlicher Schritt, mit dem diesem Zielkonflikt und der zu beherrschenden Komplexität entgegengetreten werden kann, ist eine konsequente prozessuale Ausrichtung der Entwicklung. Effektive interne Kommunikation der Veränderungen von Unternehmensprozessen hat in diesem Kontext enorme Bedeutung. Sie ist hilfreich, um interne Vernetzung zu verbessern und komplexe Informationen zielgerichtet weiterzuleiten. Des Weiteren treibt und beschleunigt die Kommunikation den notwendigen Wandel in einem Unternehmen.- Ausgehend von der sich ergebenden Problemstellung besteht das Ziel dieser Diplomarbeit darin, einen Beitrag zur Erstellung eines zielgruppenorientierten Kommunikationskonzeptes für Prozessveränderungen in der Fahrzeugentwicklung zu liefern. In diesem Zusammenhang sind theoriegestützte Empfehlungen für eine zielgruppenspezifische Kommunikation von (Prozess-) Veränderungen auszusprechen und mit Hilfe der erstellten Maßnahmen im Anschluss durchzuführen. Zur Erreichung des Ziels ist daher die Erarbeitung relevanter Grundlagen zu Themen der Unternehmenskommunikation und ihrer theoretischen Hintergründe, der Besonderheiten und Herausforderungen der Unternehmenskommunikation von (Prozess-) Veränderungen sowie der Erstellung eines Kommunikationskonzeptes erforderlich. - Die Zusammenstellung soll einerseits die Theorie beleuchten, andererseits als Basis zur anwendungsfallspezifischen Erstellung eines Kommunikationskonzeptes für Prozessveränderungen in der Fahrzeugentwicklung sowie zu deren Analyse und Auswertung dienen. Anhand der erhaltenen Auswertungsdaten werden abgeleitete Rückschlüsse und gegebenenfalls Änderungen für die konzeptionelle Vorgehensweise der weiteren internen Kommunikation von Prozessveränderungen ausgesprochen. Somit können Effektivität erhöht und Synergieeffekte im Bereich des internen Kommunikationsmanagements für eine zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und ebenso für effiziente Prozessanwendungen besser genutzt werden. - "Wenn Kommunikation eine Wirkung haben soll, dann muss sie auf die Wünsche und Interessen des Zuhörers ausgerichtet sein."



Dobrzewski, Andreas;
"Bildung unterwegs?" : eine explorative Untersuchung zur Rezeption von Bildungsvideos in peruanischen Überlandbussen. - 120 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

Interurban buses are the most common means of transport for long-distance travelling in Peru and are used by almost every population group. On the main routes, it is part of the service to entertain the passengers with movies. Therefore buses are equipped with video screens and speakers. Due to special geographic conditions and historical and political developments, there are severe social problems in Peru - one of which is the unequal access to education. This thesis examines to what extent audiovisual media in Peruvian interurban buses can be applied to transmit information and education. The reception of three entertaining educational videos that differ in content and form has been analyzed during bus travels in Peru. The results show that many passengers watched the videos attentively and absorbed the information, which means that applicability for the transmission of information is generally given. In addition to that, requirements to video composition for effective adoption in buses have been ascertained.



Grimm, Annett;
Politische Online- und Offline-Kommunikation vor der Bundestagswahl 2002. - 75 S Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

Die Etablierung des Internets in unserem Mediensystem um die Mitte der 90er Jahre brachte substanzielle Veränderungen im Informations- und Kommunikationsverhalten von Bürgern mit sich. Der Fachbereich "Politikwissenschaft und Medien" am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität führte deshalb eine statistische Erhebung durch, die mögliche, durch das Internet geförderte Veränderungen speziell im Bereich der individuellen politischen Kommunikation auf Bürgerebene untersuchte. Die Diplomarbeit bettet sich insofern in das von der "Deutschen Forschungsgemeinschaft" finanziell geförderte Projekt ein, inwieweit sie sich eines in diesem Rahmen erhobenen Datensatzes aus dem Jahr 2003 bedient. Zu Beginn wurden verschiedene Ziele formuliert. Erstens sollte eine Aussage über die wahlbezogenen politischen Aktivitäten von Bürgern getroffen, zweites mögliche Intensitätsunterschiede in deren genereller politischen Kommunikation und der Kommunikation vor einer Wahl herausgestellt und drittens speziell die Auswirkungen eines Internetzugangs auf die politischen Kommunikationsaktivitäten von Bürgern geprüft werden. Die theoretische Grundlage des Vorhabens bildete die Mobilisierungstheorie, die allgemein eine Zunahme individueller politischer Kommunikation durch Medien propagiert. Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung lassen sich wie folgt zusammenfassen: - 1.) Die analysierten Daten zeigen, dass politische Kommunikationsaktivitäten vor der Bundestagswahl 2002 in Form von Informations-, interpersonaler und Partizipationskommunikation statt fanden. - 2.) Bezüglich des Vergleichs genereller und wahlbezogener politische Aktivitäten wurde zunächst ein grundsätzlicher Anstieg der Zahl Aktiver bzw. eine Intensivierung einzelner Aktivitäten erwartet, da der Wahlkampf ohnehin als Phase verstärkter politischer Kommunikation gilt. Die Ergebnisse zeigten jedoch nur geringe Unterschiede zwischen genereller und wahlbezogener politischer Kommunikation. - 3.) Prüft man die Auswirkungen eines Internetzugangs auf die wahlbezogene politische Kommunikation, so lässt sich feststellen, dass das Internet, trotz seiner hohen Reichweite in der Bevölkerung, bisher nur bedingt über politischen Mobilisierungspotenzial verfügt und damit die elektronische Demokratie lediglich moderat fördert.



Schmidt, Christian;
Talk mit Qualität? : theoriegeleitete Erarbeitung eines Konzeptes zum Vergleich der Qualität politischer Talkshows mittels inhaltsanalytisch erfassbarer Indikatoren. - 151 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2006

In einer zunehmend globalisierten Gesellschaft sind die Menschen verstärkt auf die Informationsvermittlung durch Massenmedien angewiesen, um am politischen Diskurs teilnehmen zu können. Die Auflösung der einstigen Dichotomie von Information und Unterhaltung führte in den letzten Jahren dazu, dass sich Politainment als neues Konzept zur unterhaltsamen Informationsvermittlung im Fernsehen herausbildete. Die wissenschaftliche Qualitätsdebatte hat sich auf diese neue Programmform noch nicht eingestellt. Ein Qualitätskonzept, welches sowohl Aspekte der Informationsvermittlung als auch der Unterhaltung berücksichtigt, fehlt bis heute. Durch die vorliegende Arbeit wird versucht, diese Lücke in Bezug auf politische Talkshows ansatzweise zu schließen. Ausgehend von der gesellschaftlichen Bedeutung der Massenmedien geht der Text zunächst auf das Politainment-Konzept ein und stellt im weiteren Verlauf den Forschungsgegenstand der politischen Talkshows näher vor. Durch die Integration der von Klein vorgeschlagenen Unterhaltsamkeitskategorien Abwechslung, Unbeschwertheit, Interessantheit und Eingängigkeit in das Qualitätskonzept nach Schatz und Schulz entsteht aufbauend auf diesem Fundament ein Qualitätskonzept für Sendungen des Politainments. Hierzu wurden die klassischen Qualitätsdimensionen Vielfalt, Relevanz und Professionalität durch eine weitere Extravaganz ergänzt und anschließend operationalisiert. Das auf diese Weise entstandene Kategoriensystem wurde abschließend in einer explorativen Untersuchung an jeweils einer Ausgabe der politischen Talkshows Sabine Christiansen, Berlin Mitte und 2+4 "Der n-tv Talk" getestet. Hierbei zeigte sich, dass die gefundenen Indikatoren bis auf zwei Ausnahmen erhoben werden konnten und einen qualitativen Vergleich unterschiedlicher Polittalks gestatten. Letztlich weist die Arbeit ein mögliches Vorgehen bei der Interpretation der Ergebnisse und potentielle Anknüpfungsstellen für weitere Forschungsvorhaben auf.