Dissertationen ab 2018

Anzahl der Treffer: 225
Erstellt: Sun, 28 Apr 2024 20:58:43 +0200 in 0.0718 sec


Bances, Enrique;
Wireless modular multi-sensor systems for the analysis of mechanical coupling between respiration and locomotion in mammals. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (xviii, 120 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Die Kopplung zwischen Fortbewegung und Atmung (Locomotion-Respiration-Coupling LRC) basiert bei Säugetieren nach den gängigen Modellvorstellungen sowohl auf mechanischen als auch neuromuskulären Bindungen zwischen beiden Prozessen. Zur artübergreifenden Analyse dieser Interaktionen fehlt es bisher an einfach anpassbaren, modularen Systemen. Damit fehlt es an belastbaren Messdaten zur Beantwortung der Fragen, wie Fortbewegungszyklen zum Atemfluss beitragen oder wie die Atemmuskelkontraktionen die Fortbewegung beeinflussen. Die meisten der bisherigen artspezifischen Studien konzentrierten sich auf LRC während des Laufens, aber einige analysierten auch andere Aktivitäten wie Radfahren, Fliegen (Vögel) oder Tauchen. In dieser Arbeit wurde basierend auf einem modularen Multisensor-Funksystem eine neuartige Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Interaktion zwischen Fortbewegung und Atmung bei Säugetieren zu analysieren. Das entwickelte System besteht aus vier Komponenten für die LRC-Analyse: (1) einer Thoraxbinnendruckmessung basierend auf einem implantierbaren Gerät, (2) ein Volumenstrommodul zur Messung des lokomotorisch getriebenen Luftvolumens (LDV - Locomotor driven air volume) während des Atemzyklus, (3) ein Schrittidentifikationsmodul zur Berechnung des LRC-Verhältnisses (Schritt/Atem) und (4) ein Muskelaktivitätsmodul zur Analyse des Verhaltens des Atemmuskels während der Kopplung. Diese Module sind freizügig kombinierbar. Die drahtlose Kommunikation erlaubt es, Untersuchungen im Freifeld durchzuführen, wobei sich das Tier (oder der Mensch) im Gegensatz zu früheren Studien, in denen sich das Subjekt mit einer konstanten Geschwindigkeit auf einem Laufband bewegt, frei mit einer selbstgewählten Laufgeschwindigkeit bewegen kann. Diese Möglichkeit könnte das Stressniveau von Tieren während der Experimente signifikant reduzieren, die Analyseergebnisse liegen absehbar näher am "natürlichen" Laufverhalten (unrestrained) als jene von Laufbandstudien (restrained). Als experimenteller Test des Systems wurde die Methode am Menschen angewendet. Das Respiratory Flow Module (RFM) wurde basierend auf einer „ergonomischen Maske“ und einem Strömungssensor entwickelt. Das Respiratory Muscles Module (RMM) nutzte vier Oberflächen-Elektromyographie-Sensoren (sEMG) an der Bauch- und Brustmuskulatur. Am Knöchel jedes Beines befanden sich zwei Beschleunigungssensoren, um den Fuß-Boden-Kontakt zu erkennen. Fünfzehn Teilnehmer wurden bei einem Sprint-Lauftest in einem Sportzentrum (50 m x 30 m) der Technischen Universität Ilmenau beobachtet. Die erhaltenen Ergebnisse bestätigten ein variables LRC-Verhältnis von 2:1, 3:1, 4:1 wie in früheren Studien gezeigt wurde, zeigte jedoch zusätzlich im Falle des LDV die Nutzung der annähernd maximal möglichen Amplitude (Vitalkapazität) auf. Das Experiment belegt, dass die neue Methode zur Untersuchung von Säugetieren verwendet werden kann.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000287
Berthold, Theresa;
Gaswechselwirkungsreaktionen mit Indiumoxidschichten und deren Einfluss auf die elektronischen Oberflächeneigenschaften. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (IV, 135 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Die durch die Anwendung von Indiumoxid (In2O3) als Gassensor motivierte Arbeit fokussiert sich auf die Untersuchung von Gaswechselwirkungen mit der In2O3 Oberfläche. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Erstellung eines Modells der Gaswechselwirkung solcher Sensoren. Daher wurde ein System reduzierter Komplexität von einkristallinen und texturierten Proben untersucht, im Gegensatz zu den sonst in der Sensorik üblichen polykristallinen Schichten. Die Charakterisierung der Gaswechselwirkung erfolgte durch in Echtzeit-Widerstandsmessungen sowie in situ Photoelektronenspektroskopie (XPS und UPS) nach der Gasadsorption bzw. -desorption. Die Kombination beider Messmethoden ermöglicht die Korrelation des Sensorkennwerts (Widerstandsänderung) mit der Änderung der elektronischen Oberflächeneigenschaften, wie Austrittsarbeit, Oberflächenbandverbiegung oder Oberflächenladungsträgerkonzentration. Über die Substratwahl (Y-stabilisiertes Zirkonoxid oder Aluminiumoxid) wurde die Kristallinität und Orientierung der Indiumoxidschichten, gewachsen mittels plasmaunterstützter Molekularstrahlepitaxie (PAMBE), eingestellt. Im Initialzustand weisen alle untersuchten Proben eine Oberflächenelektronenakkumulation auf. Diese kann durch das Dotieren des In2O3 mit Elektronenakzeptoren (Mg oder Ni) leicht gesenkt werden. Die Gaswechselwirkungsexperimente erfolgten an mittels PAMBE hergestellten nominell undotierten In2O3 Schichten. Untersucht wurde zunächst die Reaktion der Indiumoxidoberfläche mit reaktivem Sauerstoff in Form eines Sauerstoffplasmas. Das Sauerstoffplasma führt zu einer Bedeckung der Oberfläche mit Sauerstoffadsorbaten von 0,7 bis 1,0 Monolagen, bei gleichzeitiger Verarmung der Oberflächenelektronenakkumulation. Die Wechselwirkungen der oxidierend wirkenden, untersuchten Gase (Sauerstoff, Ozon, Stickstoffmonoxid) mit der Indiumoxidoberfläche zeigen tendenziell gleiche Effekte auf die chemischen und elektronischen Oberflächeneigenschaften, jedoch deutlich schwächer ausgeprägt. So wird eine deutlich geringere Bedeckung der Oberfläche mit sauerstoffhaltigen Adsorbaten erreicht und die Oberflächenelektronen werden nicht vollständig verarmt. Bei diesen Experimenten konnte eine qualitative Korrelation der Oberflächenelektronenkonzentration und der Schichtleitfähigkeit des In2O3 beobachtet werden.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000296
Wiegmann, Christoph;
Charakterisierung von NiP-Schichten und alternativen Beschichtungssystemen als Verschleiß- und Korrosionsschutz auf Aluminiumknetlegierungen. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (X, 181 Blätter)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Verdichterräder in Abgasturboladern werden nach Stand der Technik aus der hochwarmfesten Aluminiumknetlegierung EN AW 2618A hergestellt. Bei Motoren mit Niederdruck-Abgasrückführung müssen diese aus Gründen des Verschleiß- und Korrosionsschutzes zusätzlich beschichtet werden. Die verwendeten Nickel-Phosphor-Schichten haben jedoch einen erheblichen Einfluss auf die dynamische Belastbarkeit. Ziel dieser Dissertation ist es daher, zum einen die Belastungen des Verdichterrades in geeigneten Versuchen nachzustellen und zum anderen eine vergleichbare Datenbasis für verschiedene Verdichterradgrundwerkstoffe und -beschichtungen zu erstellen. Die Belastungen des Verdichterrades werden hierbei in Zugschwellversuchen, verschiedenen Korrosionsversuchen, mittels Kavitation und einer thermischen Alterung nachgestellt. Als untersuchte Grundwerkstoffe werden der aktuell verwendete Werkstoff EN AW 2618A und eine alternative Knetlegierung AA 2055 betrachtet. Als mögliche Beschichtungen werden Nickel-Phosphor-Schichten und plasmachemische Aluminiumoxidschichten untersucht. Im Vergleich der beiden Grundwerkstoffe zeigt sich dabei, dass der alternative Werkstoff in Bezug auf die dynamische Belastbarkeit und die Verschleißbeständigkeit dem aktuell verwendeten Werkstoff deutlich überlegen ist. Die Korrosions- und Alterungsbeständigkeit ist jedoch geringer. Bei den beiden Beschichtungsvarianten zeigen sich die Nickel-Phosphor-Schichten in Bezug auf die Verschleiß- und die Korrosionsbeständigkeit als beste Variante. Die Lebensdauer der Schichten ist jedoch verglichen mit den plasmachemischen Aluminiumoxid-schichten geringer. Durch eine geeignete Anpassung der Nickel-Phosphor-Schichten kann die Lebensdauer jedoch auf ein den plasmachemischen Aluminiumoxidschichten deutlich überlegenes Niveau angehoben werden.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000278
Welker, Tilo;
Methoden und Technologien zur Optimierung der Entwärmung aktiver und passiver Komponenten auf keramischen Mehrlagensubstraten. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2018. - 1 Online-Ressource (XV, 235 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Gegenstand dieser Arbeit ist der thermische Pfad in einem Mehrlagenmodul aus Niedertemperatur-Einbrand-Keramiken (engl.: low temperature co-fired ceramic, kurz: LTCC). Der thermische Pfad beschreibt dabei den Pfad der Wärme von einem verlustbehafteten Bauelement hin zu einer Wärmesenke. Ziel der Arbeit ist es durch neue Materialien, Technologien und Methoden den thermischen Pfad zu optimieren und so die thermische Performance des Mehrlagenmoduls zu verbessern. Der thermische Pfad kann in drei kritische Bereiche unterteilt werden. Der erste Bereich umfasst die Verbindung zwischen Chip und Substrat. Die hier eingesetzten Materialien stellen neben der mechanischen Fixierung auch den thermischen Kontakt zwischen Chip und Substrat her. Im Rahmen dieser Arbeit werden Silberpasten für die Chipmontage untersucht, die bei niedrigen Temperaturen sintern und eine thermisch hoch leitende Verbindung zwischen Chip und Substrat realisieren. Weiterhin werden reaktive Lote untersucht, die nach thermischer Aktivierung kurzzeitig einen starken thermischen Impuls generieren, wodurch das Fügen von Materialien mit unterschiedlichem thermischen Ausdehnungskoeffizient ermöglicht wird. Diese reaktiven Lote und die Silberpasten werden dabei mit den herkömmlichen Materialien der Chipmontage wie Loten und Klebern hinsichtlich ihres thermischen Widerstandes, der mechanischen Festigkeit und Zuverlässigkeit bewertet und verglichen. Der zweite Bereich umfasst das gesamte keramische Substrat. Um die geringe thermische Leitfähigkeit des Keramikgrundmaterials lokal zu verbessern, werden Metalle in Form von Metallzylindern in das Substrat integriert. Diese sog. thermischen Vias bestehen zumeist aus gold- oder silberbasierten Materialien und sind direkt in das Substrat unter die Chipbondfläche integriert. Gegenstand der Untersuchung ist hier der Einfluss der Viageometrie, des Viamaterials und des Sinterprozesses auf die thermische Performance und Hermetizität des Substrates. Weiterhin werden mittels neuen Silberfolien vollflächige Silberstrukturen in das Substrat integriert. Hierbei wird im Co-Fire Prozess das keramische Grundmaterial durch Silberfolie lokal substituiert, was Bereiche mit sehr hoher thermischer Leitfähigkeit im Substrat ermöglicht. Die thermische Performance solcher Silberstrukturen in LTCC Substraten wird anhand zweier Demonstratoren überprüft. Der dritte Bereich umfasst die Wärmesenke. Im Rahmen dieser Arbeit wird die Möglichkeit diskutiert, fluidische Kanäle in das LTCC Substrat zu integrieren und damit eine aktive Kühlung zu realisieren. Die Untersuchungen umfassen das Design und die Fertigung des Kühlkanals und der fluidischen Schnittstellen, sowie die Bewertung der Kühlleistung dieser Methode.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000120
Lavrenko, Anastasia;
Compressive acquisition and processing of sparse analog signals. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2018. - 1 Online-Ressource (XV, 235 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Seit dem Aufkommen der ersten digitalen Verarbeitungseinheiten hat die Bedeutung der digitalen Signalverarbeitung stetig zugenommen. Heutzutage findet die meiste Signalverarbeitung im digitalen Bereich statt, was erfordert, dass analoge Signale zuerst abgetastet und digitalisiert werden, bevor relevante Daten daraus extrahiert werden können. Jahrzehntelang hat die herkömmliche äquidistante Abtastung, die durch das Nyquist-Abtasttheorem bestimmt wird, zu diesem Zweck ein nahezu universelles Mittel bereitgestellt. Der kürzlich explosive Anstieg der Anforderungen an die Datenerfassung, -speicherung und -verarbeitung hat jedoch die Fähigkeiten herkömmlicher Erfassungssysteme in vielen Anwendungsbereichen an ihre Grenzen gebracht. Durch eine alternative Sichtweise auf den Signalerfassungsprozess können Ideen aus der sparse Signalverarbeitung und einer ihrer Hauptanwendungsgebiete, Compressed Sensing (CS), dazu beitragen, einige dieser Probleme zu mindern. Basierend auf der Annahme, dass der Informationsgehalt eines Signals oft viel geringer ist als was von der nativen Repräsentation vorgegeben, stellt CS ein alternatives Konzept für die Erfassung und Verarbeitung bereit, das versucht, die Abtastrate unter Beibehaltung des Signalinformationsgehalts zu reduzieren. In dieser Arbeit untersuchen wir einige der Grundlagen des endlichdimensionalen CSFrameworks und seine Verbindung mit Sub-Nyquist Abtastung und Verarbeitung von sparsen analogen Signalen. Obwohl es seit mehr als einem Jahrzehnt ein Schwerpunkt aktiver Forschung ist, gibt es noch erhebliche Lücken beim Verständnis der Auswirkungen von komprimierenden Ansätzen auf die Signalwiedergewinnung und die Verarbeitungsleistung, insbesondere bei rauschbehafteten Umgebungen und in Bezug auf praktische Messaufgaben. In dieser Dissertation untersuchen wir, wie sich die Anwendung eines komprimierenden Messkerns auf die Signal- und Rauschcharakteristiken auf die Signalrückgewinnungsleistung auswirkt. Wir erforschen auch Methoden, um die aktuelle Signal-Sparsity-Order aus den komprimierten Messungen abzuleiten, ohne auf die Nyquist-Raten-Verarbeitung zurückzugreifen, und zeigen den Vorteil, den sie für den Wiederherstellungsprozess bietet. Nachdem gehen wir zu einer speziellen Anwendung, nämlich der Sub-Nyquist-Abtastung und Verarbeitung von sparsen analogen Multibandsignalen. Innerhalb des Sub-Nyquist-Abtastung untersuchen wir drei verschiedene Multiband-Szenarien, die Multiband-Sensing in der spektralen, Winkel und räumlichen-Domäne einbeziehen.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000167
Dahlmann, Martin;
Schwingungsreduktion und Reluktanzmaschinen. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (vii, 121 Blätter)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Die vorliegende Dissertation ist eine theoretische Arbeit mit mehreren Schwerpunkten. Einleitend ist gezeigt, wie aus der mechanischen Leistung die Konzepte von Schwingungsisolation und Schwingungstilgung folgen und welchen Einfluss die Systemgrenzen haben. Das Grundlagenkapitel befasst sich mit der Leistungswandlung und Energiespeicherung in Reluktanzmaschinen. Dabei ist auch die magnetische Energie in polarisierten Systemen betrachtet und in der Fluss-Durchflutung-Ebene dargestellt. Die Funktion der Reluktanzmaschine ist anhand von Kraftkennlinien erklärt, die aus den integralen Kraftkennfeldern folgen. Das Entwicklungskapitel beschreibt eine iterative Methode um Steuersignale zu berechnen, mit denen die Lautstärke von Reluktanzmaschinen geringer ist. Dafür wird der Verlauf des magnetischen Flusses über der Position des Rotors nach diversen Kriterien schrittweise verändert. Als Ergebnis liegen Kommutierungstabellen vor, die auf minimale Akustik, minimale Drehmomentwelligkeit oder maximale Energieeffizienz optimiert sind. Das Forschungskapitel beginnt mit der Frage, wie viele Phasen eine Reluktanzmaschine haben muss. Ein inverser Entwurf zeigt, dass zwei Phasen genügen, um an jeder Position des Rotors in beide Richtungen der Bewegung eine Kraft erzeugen zu können. Dabei wird gezielt auch die Gegeninduktivität genutzt und mit bipolarem Strom gearbeitet. Eine Analyse der erhöhten Blindleistung und die Bauform als Transversalflussmaschine schließen dieses Kapitel ab. Der Ausblick enthält neben dem kurzen Fazit auch allgemeine Empfehlungen zur weiteren Forschung für Reluktanzmaschinen. Ein großes Potenzial liegt in der Optimierung von Forschung allgemein und den daran beteiligten Prozessen, vor allem der Software.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000199
Biswas, Shantonu;
Metamorphic stretchable electronics. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (XXIV, 139 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Die jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet der Elektronik wenden sich der Realisierung mechanischer dehnbarer Elektroniken zu. Diese sind in der Lage sich umzuwandeln um neue Formfaktoren anzunehmen. Um eine nahtlose Integration der Elektronik in unsere Alltagsgegenstände und viele weitere Anwendungsfelder zu ermöglichen, bei denen herkömmliche starre elektronische Systeme nicht ausreichen, ist mechanische Dehnbarkeit notwendig. Diese Arbeit zielt darauf ab, eine dehnbare Leiterplattentechnologie (sPCB) zu demonstrieren, die mit industriellen Herstellungsprozessen kompatibel ist. Idealerweise soll das starre Trägersubstrat der konventionellen Elektronik durch ein dehnbares Gummisubstrat mit dehnbaren Leiterbahnen ersetzt werden. Zunächst wurde eine Methode entwickelt, um eine industrietaugliche, einlagige, dehnbare Leiterplatte zu realisieren. Der dargestellte Ansatz unterscheidet sich von anderen Methoden in diesem Bereich, welche die Metallisierung auf dem Gummisubstrat aufbringen und die Komponenten anschließend darauf montieren. Dadurch leiden diese unter einer geringeren Ausrichtung und Fixierung. Stattdessen wird im dargestellten Ansatz ein harter Träger verwendet, der den Einsatz des dehnbaren Gummimaterials bis ans Ende der Prozesskette verschiebt. Diese Single-Layer-Methode wurde weiterentwickelt, um mehrschichtige, integrierte sPCB zu realisieren, bei der verschiedene Metallisierungsebenen durch vertikalen Durchkontaktierungen (VIA) miteinander verbunden werden. Auch dieses Verfahren verwendet konventionelle starre Träger für den Herstellungsprozess. Wie in der konventionellen Leiterplattentechnologie ist auch die Herstellung auf starren Trägern wichtig, da sie Folgendes ermöglicht: Ausrichtung und Registrierung, Hochtemperaturprozesse, konventionelle Chip-Bestückung durch Roboter und "On-Hard-Carrier"-Bauteiltests. Darüber hinaus ermöglicht die dargestellte Methode den direkten Einsatz handelsüblicher SMDs, was für die einfache Realisierung komplexer elektronischer Schaltungen wichtig ist. Als Endsubstrat kommt ein hochelastisches Silikonmaterial (EcoFlex) zum Einsatz, welches die Bauelementebenen einkapselt. Um die Bauelementebenen vom harten Träger auf das weiche Substrat zu übertragen, wird ein einstufiges, waferbasiertes und lösungsmittelfreies Ablöseverfahren eingesetzt, bei dem die differentielle Grenzflächenadhäsion einer Multi-Opferschichten genutzt wird. Für die hochelastischen Leiterbahnen wurde ein neues Mäander-Metallbahndesign entwickelt, welches als "spannungsadaptiv" bezeichnet wird. Die neue Mäander-Metallbahn variiert in ihrer Breite, um das einwirkende Drehmoment in den Metallbahnen, aufgrund der ungleichmäßigen Spannungsverteilung über die Mäander-Schleifen, aufzunehmen. Das spannungsadaptive Design zeigt eine signifikante Verbesserung der Spannungsverteilungen auf den Metallbahnen und führt experimentell zu einem höheren Niveau der maximalen Dehnung und der Anzahl der Dehnungszyklen. Es wurde eine breite Palette von dehnbaren Systemen demonstriert, darunter Elektronik, Optoelektronik, Akustoelektronik und Sensor-Arrays. Die Demonstratoren, auf Basis einer einzigen Metallisierungsschicht in einer Gummimatrix, enthalten Arrays mit gehäusten SMDs, LED-Nacktchips, laborgefertigte Si [my]-Transistoren und MEMS-Mikrofone. Weiterhin wird eine integrierte Multilayer-sPCB mit Chip-großen LEDs und Transistoren demonstriert, um eine adressierbare aktive Matrix zu realisieren. Dieser Prototyp demonstriert die Machbarkeit von integrierten Multilayer-sPCB und wird im Prinzip dazu führen, dass jedes heute bekannte elektronische System in ein äquivalentes dehnbares System überführt werden kann. Schließlich stellt diese Arbeit das bahnbrechende Konzept der metamorphen Elektronik vor, welche sich umwandeln kann um neue Topologien und Formfaktoren anzunehmen. Es werden verschiedene Arten von Deformationsmechanismen demonstriert, darunter das Aufblasen von gleichförmigen oder strukturierten Gummimembranen, 3D-geführte Deformationen und Vakuumformung in Kombination mit 3D-Schablonen. Die Palette der Topologien reicht dabei von halbkugelförmig, kugelförmig, konkav/konvex, pyramidenförmig, turmartig, bis hin zu komplexeren 3D-Formen, darunter Bienenaugen-Strukturen.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000172
Hernández, Daniel;
Multicomponent local Lorentz force velocimetry. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (117 Seiten)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Lorenztkraft-Anemometrie (LKA oder LFV) ist ein berührloses elektromagnetisches Strömungsmessverfahren für Flüssigmetalle. Durch eine Relativbewegung zwischen einem elektrischen leitfähigen Fluid und einem statisch angelegten Magnetfeld werden Wirbelströme und eine strömungsbremsende Lorentzkraft erzeugt. Diese Kraft ist proportional zu der elektrischen Leitfähigkeit des Fluides und zu der Durchflussrate oder zu der lokalen Geschwindigkeit, welche abhängig von dem Anteil des durch das Magnetfeld aufgespannten Volumens ist. Gemäß dem dritten Newtonschen Gesetz wirkt eine gleich starke, jedoch entgegengesetzt gerichtete Kraft auf die Quelle des angelegten Magnetfeldes, die in unserem Fall Permanentmagnete sind. Entsprechend dem Ohm'schen Gesetz induzieren bewegende elektrisch leitfähige Fluide bei niedrigen magnetischen Reynolds-Zahlen ein elektrisches Potential, das die Ladungserhaltung gewährleistet. Diese Arbeit beginnt mit der Untersuchung des Beitrags des induzierten elektrischen Potentials in der gesamten Lorentzkraft. Dieses Problem wird numerisch und experimentell analysiert, indem zwei verschiedene Szenarien betrachtet werden: elektrisch leitfähige Wände mit endlicher Dicke und Aspektverhältnisvariation des Strömungsquerschnitts. In beiden Fällen stand die durch das elektrische Potential erzeugte Kraftkomponente immer entgegen der gesamten Lorentzkraft. Diese Kraftkomponente war empfindlich gegenüber den elektrischen Randbedingungen der Strömung, von denen isolierte und perfekt leitende Wände die Grenzfälle sind. Es wird gezeigt, dass die messbare Lorentzkraft beträchtlich erhöht werden kann, wenn die aus dem elektrischen Potential stammende Kraftkomponente verringert wird, indem entweder die elektrische Leitfähigkeit der Wand oder das Querschnittsverhältnis der Strömung verändert wird. Daher kann die Empfindlichkeit der Messtechnik erheblich verbessert werden. Im Anschluss an dieser Analyse konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf die lokale Multikomponenten-Lorentzkraft-Anenometrie. Diese Technik basiert auf der Messung aller auf den Magnetsystemen wirkenden Kraft- und Drehmomentkomponenten. In diesem Fall sind die Magnetsysteme deutlich kleiner als der Strömungsquerschnitt. Die kleinen Magnetsysteme induzieren eine lokalisierte Magnetfeldverteilung im flüssigen Metall, die eine lokale aufgelöste Geschwindigkeitsmessung von flüssigem Metall ermöglichen. Die lokale Multikomponenten-Lorentzkraft-Anenometrie wurde mittels einer stetigen dreidimensionalen turbulenten Strömung innerhalb der Kokille eines Stranggussmodells untersucht, wobei das Arbeitsfluid GaInSn in eutektischer Zusammensetzung war. Die aus kubischen und kreuzförmigen Permanentmagneten bestehenden Magnetsysteme wurden an einem Sensor befestigt, der speziell für die gleichzeitige Erfassung aller drei Kraft- und drei Drehmomentkomponenten entwickelt wurde. Mit diesem Sensor war es möglich, Informationen über die dreidimensionale Geschwindigkeitsverteilung des flüssigen Metalls innerhalb der Kokille in der Nähe der Magneten zu erhalten. Zusätzlich könnte unter Verwendung eines kreuzförmigen Magneten das Drehmoment in der Feldrichtung des Magneten gemessen werden. Gemäß einem numerischen Modell der Experimente korreliert dieses Drehmoment mit der Wirbelstärke des Geschwindigkeitsfeldes in dieser Richtung.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000137
Krauß, Alexander;
Nachführbare Antennen geringer Bauhöhe für die mobile Satellitenkommunikation. - Ilmenau : Universitätsbibliothek, 2018. - 1 Online-Ressource (135 Blätter)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Das wachsende Interesse an bidirektionaler Satellitenkommunikation im Ka-Band erfordert Antennenentwürfe, welche die in diesem Kommunikationsband weit auseinander liegenden Downlink- und Uplink-Frequenzbereiche berücksichtigen und somit ein dualbandiges Verhalten aufweisen. Während Naturkatastrophen oder anderer desaströser Szenarien erfordert die mobile Krisenkommunikation über einen geostationären Satelliten eine hohe Zuverlässigkeit bei kompaktem Antennendesign. Im Fall einer beschädigten oder überlasteten terrestrischen Kommunikationsinfrastruktur stellen mobile Nutzerterminals mit einer geringen Aufbauhöhe eine wichtige Alternative für die Kommunikation von Rettungseinsatzkräften, Hilfsorganisationen und anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben dar. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine neuartige zweidimensional-periodische Leckwellenantennenstruktur entwickelt, die auf einer zweilagigen frequenzselektiven Oberfläche (FSS) basiert und sowohl für den Empfangs- als auch den Sendefall ausgelegt ist. Die erfolgreich entworfene FSS-Einheitszelle erlaubt zirkulare Polarisation und überlagerte Aperturen für eine dualbandige Funktionalität. Die zweilagige frequenzselektive Oberfläche wird mit einer innovativen Primärquelle angeregt - realisiert durch eine Schlitzstrahlergruppe, die mittels integriertem und verlustarmen Hohlleiternetzwerk bei 20 und 30 GHz gespeist wird. Der Entwurf, Simulationsmodelle und die messtechnische Charakterisierung verschiedener Leckwellenantennenpaneele werden in der vorliegenden Dissertation im Detail diskutiert. Im Verlauf des Promotionsvorhabens wurden auf Basis der entwickelten Antennenpaneele zwei Demonstratoren nachführbarer Satellitenkommunikationsantennen aufgebaut und erfolgreich erprobt. Das verwendete Antennenkonzept erlaubt die Realisierung mit gewissen Freiheitsgraden bezüglich Anzahl und Neigungswinkel der Paneele für den Einsatz bei unterschiedlichen geografischen Breitengraden. Für die Nachführung der Richtcharakteristik wird eine hybride Strategie angewendet. Die Strahlnachführung im Azimut erfolgt mechanisch durch eigens für die Anwendung entwickelte Antennenpositionierer. In der Elevationsebene wird die elektronische Nachführung unter Ausnutzung einer rekonfigurierbaren Richtcharakteristik realisiert.



http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:ilm1-2018000182
Steiner, Cindy;
Plasmagestützte Nanostrukturierung von ETFE-Folie. - Ilmenau : Universitätsverlag Ilmenau, 2018. - 1 Online-Ressource (xiii, 168 Seiten). - (Werkstofftechnik aktuell ; Band 18)
Technische Universität Ilmenau, Dissertation 2018

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung der Strukturbildung auf Ethylentetrafluorethylen-Folie (ETFE) in einem Plasmaätzprozess. Als Plasmaquelle wird ein Doppel-Magnetron-System mit gepulster Gleichspannung genutzt. In einer reinen Sauerstoffatmosphäre bilden sich negative Sauerstoffionen, die im Kathodenfall zum Substrat beschleunigt werden und mit diesem interagieren. Durch die Wechselwirkung mit der ETFE-Folie wird deren Oberfläche nanostrukturiert. Zunächst wird durch Variation der Energiedosis der Einfluss der Prozessparameter auf die Strukturbildung untersucht. Die Nanostrukturen werden hinsichtlich ihrer reflexionsmindernden und damit transmissionserhöhenden Wirkung sowie ihrer Strukturgrößen, -formen und -tiefen analysiert. Mit steigender Energiedosis zeigt sich ein Anstieg der Strukturtiefe. Damit verbunden steigt die Transmission bis zu einem Maximum an und fällt bei weiterer Steigerung der Energiedosis wieder ab. Der Zusammenhang zwischen der Energiedosis, der Transmissionsänderung und den Strukturdimensionen wird dargestellt und diskutiert. Die zur Analyse der Nanostrukturen genutzten Charakterisierungsmethoden werden miteinander verglichen und auf ihre Anwendbarkeit zur Beschreibung nanostrukturierter ETFE-Folie untersucht und bewertet. Weiterhin wird der Einfluss der kristallinen Bereiche auf die Strukturbildung untersucht. Dafür wird die teilkristalline ETFE-Folie monoaxial verstreckt. Die Kristalllamellen richten sich im ETFE aus. Im Plasmaätzprozess bilden sich auf den gereckten ETFE-Folien Nanostrukturen aus, die sich von denen auf ungerecktem ETFE unterscheiden. Die Dimensionen der Nanostrukturen werden in Bezug zu den Dimensionen der kristallinen Bereiche betrachtet und der Zusammenhang zwischen Strukturbildung und den kristallinen Bereichen des ETFE untersucht und diskutiert. Abschließend werden Möglichkeiten zur weiteren Erhöhung der Transmission dargestellt. Die im Rahmen der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse zur Abhängigkeit der Strukturbildung von den Plasmaparametern werden auf das Polymer Polyethylenterephthalat (PET) übertragen. Außerdem wird die Stabilität des nanostrukturierten ETFE gegenüber Witterungseinflüssen gezeigt und damit das Potenzial nanostrukturierten ETFE-Folie für Außenanwendungen wie der Verkapselung von Solarzellen dargestellt.



https://www.db-thueringen.de/receive/dbt_mods_00034643