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Martini, Petra;
Organisation und Ziele studentischer Medien : eine Untersuchung der studentischen Medien an der Technischen Universität Ilmenau und der Universität Leipzig. - 118 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die vorliegende Arbeit untersucht die teilsystemische Orientierung sowie die organisationalen Strukturen studentischer Medien basierend auf dem soziologischen Modell der sozialen Differenzierung nach Uwe Schimank. Zum einen soll mit diesem Beitrag zur Medienwissenschaft der bisher dürftige Kenntnisstand im Bereich studentischer Medienorganisationen erweitert werden. Zum anderen wird über die Modifizierung des Modells der sozialen Differenzierung ein integrativer journalismustheoretische Betrachtungspunkt gewählt, anhand dessen betrachtet werden soll, in wie weit sich die Akteure studentischer Medien an dem Teilsystem Journalismus orientieren. - Grundlage der Forschungsergebnisse ist eine zweistufige Untersuchung, die sich zum einen aus strukturierten Experteninterviews mit den Medienleitungen der Initiativen und zum anderen aus einer schriftlichen standardisierten Befragung der Mitglieder der Initiativen zusammensetzt. Diese Arbeit leistet eine erste Bestimmung des Begriffes âstudentische Medienâ, schafft eine Informationsbasis für weitere Studien und zeigt, dass studentische Medien meist als journalistische Medien betrachtet werden können.



Roth, Franziska;
Corporate Citizenship Kommunikation in Mitteldeutschland : wie Unternehmen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ihr gesellschaftliches Engagement kommunizieren. - 125 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Diese Diplomarbeit untersucht die Fragestellung, auf welche Art und Weise Unternehmen in Mitteldeutschland ihr gesellschaftliches Engagement gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren sowohl theoretisch als auch anwendungsorientiert. - Ziel der Untersuchung ist es, Handlungsempfehlungen für die Kommunikation von Corporate Citizenship für engagierte Unternehmen zu geben. Im theoretischen Teil wurde der interdisziplinär geführte fachpolitische Diskurs zum Thema Corporate Citizenship in Deutschland reflektiert. Schwerpunkt war dabei die Rolle, welche der Kommunikation von gesellschaftlichem Engagement bisher zugeschrieben wurde. Public Relations stellte innerhalb der Corporate Citizenship Diskussion und überwiegend aus einer betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise heraus bisher lediglich eine Hilfefunktion zum Aufbau eines positiven Unternehmensimages dar. Fragen der Wirkung oder Glaubwürdigkeit von Kommunikation blieben in diesen betriebswirtschaftlichen Überlegungen meist unberücksichtigt. Durch die Einbeziehung kommunikationswissenschaftlicher Interpretationen der Public Relations können die Funktionen und Potentiale der PR bei der Kommunikation von Corporate Citizenship beschrieben, aber auch deren Grenzen aufgezeigt werden. Zu diesem Zweck wurde die Theorie der integrierten Unternehmenskommunikation und Public Relations von Ansgar Zerfaß als theoretische Orientierung der Corporate Citizenship Kommunikation und als struktureller Rahmen für die deskriptive Darstellung der Ergebnisse der praktischen Analyse herangezogen: Bestandteil der Arbeit ist eine Unternehmensbefragung, an der sich 12 in Mitteldeutschland tätige Unternehmen, darunter kleine und mittelständige, aber auch multinational agierende Großunternehmen beteiligt haben. In qualitativen Experten-Interviews haben Firmeninhaber, Geschäftsführer, Niederlassungsleiter, Marketingmanager, Pressesprecher und Leiter der Unternehmenskommunikation darüber gesprochen, wie die von ihnen vertretenen Unternehmen ihre Rolle in der Gesellschaft sehen, in welchen Bereichen sie sich engagieren, mit welchen Partnern sie kooperieren, wie sie ihr Engagement nach außen kommunizieren und welche besonderen Herausforderungen sie bei der Kommunikation von Corporate Citizenship für engagierte Unternehmen sehen.



Enders, Michael;
Aufgaben und Leistungen der Medien in der Kriegsberichterstattung : Bestandsaufnahme und Bewertung inhaltsanalytischer Studien. - 144 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Diese Diplomarbeit geht der Forschungsfrage nach, inwiefern Medien in der Kriegsberichterstattung ihren auf demokratisch-juristischen Normen beruhenden Aufgaben und Leistungen nachkommen. Basierend auf diesen Normen und auf der damit verbundenen Bedeutung der Medien in der Demokratie lassen sich grundlegende mediale Aufgaben und Leistungen identifizieren. Die zentrale Aufgabe der Medien in Demokratien besteht in der Bereitstellung einer virtuellen Agora, also eines virtuellen Raums zur Herausbildung der öffentlichen Meinung. Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist es nötig, von den Medien Leistungen zu fordern. Diese lassen sich zusammenfassen als Informations-, Kontroll- und Orientierungsleistung. Diese drei Leistungen sind entscheidend für die Erfüllung der zentralen Aufgabe in der Demokratie. Aber auch für die Kriegsberichterstattung gilt, dass es einer Erfüllung der Leistungen bedarf. Ist dies nicht der Fall, so besteht die Gefahr, dass die Bevölkerung in Demokratien ob einer unsachgemäßen, sauberen Darstellung des Krieges, in welcher die militärische und ökonomische Einflussnahme zu groß ist, allzu leicht der subjektiven Kriegslogik einiger Weniger nachgibt. Der Krieg wäre dann nichts weiter als ein alltägliches Mittel zur Konfliktbewältigung. In einer Sekundäranalyse vorhandener Inhaltsanalysen zu verschiedenen Kriegsberichterstattungen der letzten Jahre geht diese Arbeit der Forschungsfrage nach. Die Sekundäranalyse bringt dabei zum Vorschein, dass die Kriegsberichterstattung zu einem großen Teil ihren Leistungen nicht gerecht wird. Scheinbar sind die auf die Medien einströmenden Einflüsse, seien sie nun ökonomischer oder struktureller Art, zu einem großen Teil ausschlaggebend. In den einzelnen Berichterstattungen gibt es Elemente, die für eine Einhaltung der Leistungen sprechen. Jedoch wird aus nur wenigen Inhaltsanalysen ersichtlich, dass die darin untersuchte Kriegsberichterstattung tatsächlich den formulierten medialen Leistungen entgegen kommt. Auf einer höhere Abstraktionsebene, in der die einzelnen Kriegsberichterstattungen nicht mehr losgelöst und isoliert voneinander gesehen werden, sondern als Ganzes, ergibt sich ein Bild der bedingten Leistungserfüllung. Zwar wird die Kontrollleistung nicht eingehalten, die anderen beiden Leistungen können aber als eingehalten identifiziert werden. Man kann daher von einer quantitativen Leistungserfüllung ausgehen. Dennoch ist Kritik an der Kriegsberichterstattung berechtigt, denn es stellt sich die Frage, wie weit diese quantitative Leistungserfüllung gefasst werden soll. Bedarf es dafür fünf, zehn, oder gar einhundert unterschiedlicher Medienprodukte? Eine strikte Festlegung auf eine bestimmte Zahl ist weder hilfreich, noch ausreichend nachvollziehbar. Es scheint aber gerechtfertigt zu sagen, dass die Anzahl der Medien, derer es bedarf um ein einigermaßen ausgewogenes Bild des Konfliktgeschehens zu behalten, auch im Sinne der knappen Ressource Zeit in überschaubarem Rahmen bleiben muss. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass ob der Bedeutung der Medien in modernen Demokratien auf dem Gebiet der Kriegsberichterstattung noch Handlungsbedarf von Seiten der Medien besteht. Sie müssen sich zum Einen der Tragweite ihrer eigenen institutionellen Bedeutung klar zu werden. Zum Anderen ist die Anstrengung zu erhöhen, den vielfältigen Einflussmöglichkeiten von Seiten der Politik, des Militärs und der Wirtschaft in dem Sinne Rechnung zu tragen, dass man sich ihrer bewusst wird und seinerseits Strukturen entwickelt, die eine möglichst unabhängige Kriegsberichterstattung gewährleisten. Eine umfassende von den Medien initiierte selbstreflexive Betrachtung der Kriegsberichterstattung sind daher von großer Bedeutung. Die Arbeit weist darüber hinaus eine Reihe weiterer interessanter Ergebnisse auf. So zeigen sich bei einem Vergleich der Kriegsberichterstattung des Fernsehens mit der in der Presse deutliche Unterschiede in der Leistungserfüllung. Die Kriegsberichterstattung des Fernsehens ist geprägt von einer oberflächlichen, informationsarmen sowie den Kontext ausblendendenden Darstellung der kriegerischen Auseinandersetzung. Im Gegensatz zu oft geäußerten Befürchtungen zu den möglichen Auswirkungen der im dritten Golfkrieg eingesetzten eingebetteten Reporten konnten in der Arbeit jedoch keine größeren Unterschiede in der jeweiligen Kriegsberichterstattung gefunden werden. Das Einbetten scheint sich auf die Substanz der Kriegsberichterstattung - ihre Leistungserfüllung -, in nur geringem Maße auszuwirken. Auch lassen sich auf Grund der gewählten Vorgehensweise Aussagen zum wissenschaftlichen Diskurs tätigen, der in den einzelnen Inhaltsanalysen zum Ausdruck kommt. Es zeigt sich, dass dieser facettenreich ist, vielen unterschiedlichen Fragen nachgeht und sich einer ganzen Reihe unterschiedlicher Methodiken und Herangehensweisen bedient. Hierin spiegelt sich zweifelsohne die der Kriegsberichterstattung innewohnende Komplexität wieder. Allerdings fehlt es dem wissenschaftlichen Diskurs an Schärfe und Systematisierung. Er konzentriert sich größtenteils auf Einzelfälle. Es werden Ausschnitte der Kriegsberichterstattung beleuchtet. Zeit- und konfliktübergreifende Studien fehlen. Ein übergreifendes Bild der Bedingungen und Auswirkungen der Kriegsberichterstattung kommt so leider nicht zustande.



Thießen, Ansgar;
Strategische Kommunikation oder unreflektiertes Zweckbündnis? : das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus in Krisen. - 141 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Ausgangspunkt - Die Auseinandersetzung mit Krisen jedweder Art hat in den vergangenen Jahren sowohl im Blickfeld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als auch hinsichtlich praktischer Herausforderungen enorm an Relevanz gewonnen. Nicht zuletzt durch die verheerenden Auswirkungen von Krisen sehen sich fast alle großen Organisationen mit der Notwendigkeit nach einem professionellen Agieren in Krisensituationen konfrontiert. In Zeiten hoher Medienpräsenz von Unternehmen, Verbänden, Parteien oder Öffentlichen Einrichtungen hängt es nicht selten stark von der kommunikativen Leistung ab, ob eine Krise einen Niedergang bedeutet, oder vielmehr maßgeblich zur Steigerung der Reputation beiträgt. Dabei ist keine der Dialoggruppen ist durch ihre Mittlerfunktion derart zentral wie die der Medien, speziell die der Printmedien. Der richtige und vor allem professionelle Umgang mit Journalisten entscheidet oftmals über den Tenor der Berichterstattung und kann über Wohl und Wehe jedweder Institution oder Unternehmen in einer Krisensituation entscheiden. Das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeitsabteilungen und Journalisten ist daher nicht von ungefähr sowohl in der wissenschaftlichen Debatte wie auch in der Praxis immer wieder ein intensiv untersuchtes Themenfeld. Dass Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen ein probates Mittel für die Krisenbewältigung ist, steht außer Frage. Und auch für die journalistische Seite haben Krisensituationen Konsequenzen. Doch obwohl das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus in zahlreichen empirischen Studien der Kommunikations- und Medienwissenschaft untersucht wird, so projizieren jedoch die wenigsten Arbeiten dieses Forschungsfeld auf den Sonderfall einer Krisensituation, obwohl zahlreiche Arbeiten explizit auf diesen Forschungsbedarf hinweisen. Die vorliegende Arbeit greift mit ihrer Themenstellung ebendiesen Forschungsbedarf auf und untersucht das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus ausdrücklich in Krisen. Damit knüpft sie an die wenigen bereits durchgeführten Studien an, mit dem Ziel, zur wissenschaftlichen Durchdringung und Systematisierung jenes Forschungsbereiches beizutragen. Ziel der Arbeit - Ausgehend von der aufgezeigten Problematik verfolgt die Arbeit somit im Wesentlichen drei Ziele: Zunächst soll mithilfe des Intereffikationsmodells nach Bentele et al. die theoriegeleitete Beschreibung des Verhältnisses zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus vorangetrieben werden. Zweitens soll die Arbeit mittels qualitativer Leitfadengespräche relevante empirische Daten liefern, die zur Charakterisierung jenes Verhältnisses beitragen. Grundlage dafür sind theoretisch hergeleitete Hypothesen, die sich einerseits anlehnen an die aktuelle wissenschaftliche Debatte und andererseits an das gewählte Theoriemodell. Ziel ist es also nicht nur den Status quo zu beschreiben (Was), als vielmehr auch Erklärungsansätze für die untersuchten Gegenstände zu finden (Warum). Die gewählte qualitative Methodik liefert dabei keine verallgemeinerbaren Erkenntnisse, sondern lässt vor allem eine tiefgehende, inhaltlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema zu. Drittens ermöglichen die gewonnenen Erkenntnisse einerseits eine Konkretisierung bestehender Hypothesen sowohl in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit wie auch auf Journalismus. Andererseits will die Arbeit nicht nur der wissenschaftlichen Debatte neuen Stoff für die Auseinandersetzung bieten, sondern gleichzeitig praxisrelevante Schlussfolgerungen ziehen und diese in Form von Handlungsempfehlungen im abschließenden Teil präsentieren. Das der Arbeit zugrunde liegende zentrale Forschungsinteresse ist damit, ob das in der Kommunikationswissenschaft diskutierte privilegierte Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus auch Krisensituationen standhält, die sich von alltäglichen Kommunikationsbedingungen stark unterscheiden. Es gilt also zu klären, ob und warum die Ausprägungen jenes Verhältnisses in Krisen in einem ersten Schritt zunächst erkannt und anschließend für die eigene (Kommunikations-)Arbeit strategisch genutzt werden. Oder ob man sich der Handlungen einzelner Akteure bzw. Organisationsmuster der jeweils anderen Seite zwar bewusst ist, seine eigene (Kommunikations-)Arbeit aber nicht weiter daran ausrichtet. Dadurch beantwortet die Arbeit die zentrale Frage, ob das untersuchte Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus tatsächlich von jeder Seite kritisch reflektiert und für die eigene Kommunikationsarbeit strategisch genutzt, oder sich ein Zweckbündnis etabliert hat, welches auch in Krisenzeiten als Status quo akzeptiert wird. Vorgehensweise - Die Arbeit untersucht theoriegeleitet und empiriegestützt anhand einer qualitativen Erhebung das Verhältnis zwischen Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen und Printjournalismus in Krisen. Die gewählte Methode der Einzelfallanalyse bietet sich besonders dann an, wenn das Ziel eines Forschungsprozesses einerseits die Hypothesenprüfung und andererseits die Entwicklung neuer Forschungsperspektiven ist, da sie in einem ganz bestimmten Gegenstandsbereich den nötigen Tiefgang liefern sowie andererseits auch auf Besonderheiten einzelner Fälle einzugehen. Als Forschungsinstrument sollen qualitative, teilstandardisierte Leitfadengespräche mit Experten als eine eher offene Interviewform jeweils auf Seiten der Unternehmen und Redaktionen eine Erschließung des Untersuchungsgegenstandes ermöglichen. Die Basis der Interviews ist ein teilstandardisierter Leitfaden, der zentrale Fragen anhand von Vorüberlegungen bereitstellt und genug Raum für Detaillierungsfragen lässt. Bei der Auswertung der Ergebnisse soll nach einer horizontalen Transkription die Globalauswertung nach Legewie das Datenmaterial systematisch analysieren. Für die vorliegende Untersuchung entscheide ich mich auf Unternehmensseite für eine Grundgesamtheit der im Deutschen Aktienindex (DAX) verzeichneten Unternehmen. Aufseiten der Printmedien sollen die auflagenstärksten überregionalen Tageszeitungen in Deutschland untersucht werden. Ich klammere damit Medien wie Rundfunk, Fernsehen, Online u.ä. aus. Im Erhebungszeitraum von sechs Wochen konnte ich insgesamt fünfzehn der siebzehn zugesagten Leitfadengespräche führen davon acht auf Unternehmensseite und sieben in journalistischen Redaktionen. Ergebnisse und Resümee - Geleitet von der Einsicht, dass eine wissenschaftliche und damit theoretische Durchdringung des Themas Krisenkommunikation noch in den Kinderschuhen steckt war es Ziel der Arbeit, diesen Prozess durch die vorliegende Untersuchung weiter voran zu treiben. Die Wahl des Intereffikationsmodells als theoretische Fundierung hat sich dabei in zweierlei Hinsicht als äußerst vorteilhaft erwiesen. So liefert es zum einen das Grundgerüst einer theoretischen Einbettung der Arbeit und verleiht ihr so den nötigen theoretischen Rahmen für eine systematische Überprüfung des Untersuchungsgegenstandes. Zum anderen haben die Ergebnisse gezeigt, dass es sinnvoll ist, ein integratives Modell bei der Analyse von Krisenkommunikation zu wählen, was sowohl eine Betrachtung auf Akteurs- wie auch auf der Strukturebene zulässt. Sowohl auf der Ebene der Handlungen, Instrumente und Routinen der Unternehmen und Journalisten, wie auch auf der Organisationsebene hat die Untersuchung interessante Befunde zu Tage gebracht, die in großen Teilen zu einer Bestätigung des Intereffikationsmodells auch in Krisensituationen beigetragen, aber auch dessen Grenzen klar aufgezeigt haben. Dass die Ergebnisse auch von praktischer Relevanz sind, haben die aufgezeigten Kommunikationsdefizite in Krisen einerseits und die sich daraus ableitenden Handlungsempfehlungen andererseits deutlich gezeigt. Ausgehend von den eingangs gestellten Überlegungen zum Strategiebegriff hat die Untersuchung auf Unternehmensseite gezeigt, dass diese ihre Krisenkommunikation nach wie vor scheinbar nicht in eine langfristige Grand Strategy einbetten. Gleichwohl deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die befragten Unternehmen sowohl durch das Bereitstellen gewisser Strukturen als auch durch ein systematisches Vorgehen in Krisen, großteils die Relevanz strategischer Kommunikation in Krisen erkannt haben. Bleibt man in dem zugrunde gelegten Botan'schen Strategieverständnis, so lässt sich aufseiten der Unternehmen daher zwar keine langfristige Grand Strategy der Krisenkommunikation erkennen, durchaus aber eine Strategy und daraus ableitende Handlungen auf der Ebene der Tactics. Es bleibt mir abschließend die Grenzen der Untersuchung zusammenzufassen. Der Grad einer gewissen Erwünschtheit der Antworten aufseiten der Unternehmen ist sicher nicht zu verkennen. Die Betrachtung des Themas aus zwei gegensätzlichen Perspektiven hat entsprechend zwar interessante aber teilweise auch widersprüchliche Antworten zu Tage gebracht. Erst deren Gegenüberstellung und Diskussion hat eine differenzierte Beschreibung der jeweiligen Themenfelder ermöglicht. Auch hat das in der Arbeit eingeführte Begriffsverständnis von Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Krise und Strategie Konsequenzen für die Beantwortung der zentralen Forschungsfrage. Schließlich gilt es zu beachten, dass die Ergebnisse nur bedingt verallgemeinerbar sind, denn eine beispielsweise industriebezogene oder hinsichtlich der Mediengattung veränderte Konstellation der Untersuchungseinheiten lässt entsprechend andere Ergebnisse vermuten.



Harders, Venna;
Professionalität in der Markenpositionierung auf Websites von Werbeagenturen mit Sitz in Deutschland. - 125 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Die Bedeutung von Marken ist in den letzten 50 Jahren konstant gewachsen. Marken erfüllen soziale Funktionen für die Käufer und führen so oft erst zur Kaufentscheidung. Die Erfolgsgeschichte einer Marke hängt von der konstanten, strategischen Führung ab. Werbeagenturen haben dieses wichtige Segment des Marketings für sich erkannt und entwickeln Kommunikation auf Grundlage dieser markenstrategischen Überlegungen, die Effektivität versprechen. Die strategische Aufstellung der Marke ist die Positionierung und findet sich in allem wieder, was die Marke betrifft: Preis, Qualität, Produktvielfalt, Kommunikation, etc. kommunizieren die Positionierung. Wenn Werbeagenturen ihren Kunden aufwendige Positionierungsbeschreibungen verkaufen, stellt sich die Frage, - 1.) ob Werbeagenturen sich selber ein bewusstes Image geben - 2.) wenn, welches Image sie sich geben und - 3.) wie professionell sie dabei vorgehen. - Diesen Fragen soll sich in der vorliegenden Arbeit genähert werden. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung von Werbeagenturen auf deren Websites. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden sind die regulären Leistungen einer Werbeagentur stark durch Kunden beeinflusst, und erschweren Rückschlüsse auf die Agenturfähigkeiten. Eine bessere Informationsquelle sind die Aussagenkonzepte in den Selbstdarstellungen, da die Agenturen in diesen für sich selber arbeiten. Somit sind Website und Positionierung einer Werbeagentur eine Arbeitsprobe und wurde deswegen als Untersuchungsmedium gewählt. Die inhaltlichen Merkmale der Selbstdarstellung werden mit einer Inhaltsanalyse erhoben und dann sowohl in Beziehung zueinander, als auch in Beziehung zu formalen Merkmalen gesetzt, die ebenfalls in einer Inhaltsanalyse erhoben werden. Durch die verschiedenen Kombinationen soll eine Aussage zu der Professionalität der Selbstdarstellung möglich werden ob die Websites dazu beitragen, neue Kunden zu gewinnen, alte Kunden zu halten und wie konsistent die Selbstdarstellungen in sich sind. Weiterhin wird analysiert, wie differenziert sich die Agenturen gegenüber ihren Konkurrenten aufstellen. Es werden Aspekte der Markenführung und des Marketing eingebracht sowie Aspekte, die aus der Empirie hervorgegangen sind. Am Ende der Arbeit werden Gründe andiskutiert, die versuchen wollen, das Verhalten der Agenturen zu erklären und Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen zu liefern.



Brandt, Danilo;
Die Anwendung der Grundversorgung auf Onlineauftritte öffentlich-rechtlicher Fernsehsender : eine inhaltsanalytische Untersuchung. - 126 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Das globale Phänomen des Internets und dessen ständig steigende Verbreitung, Akzeptanz und Nutzung weist endgültig auf den Übergang von der Industriegesellschaft des 20. Jahrhunderts zur Informations- und Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts hin. Das Internet, eigentlich der Internetdienst World Wide Web, hat sich dabei innerhalb der Gesellschaft zum dritten großen Massenmedium neben Rundfunk und Presse etabliert. Wie sieht es jedoch in diesem Online-Mediensektor mit der Gewährleistung des Art. 5 GG aus? Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die in diesem Artikel beschriebene Freiheit für jeden Bürger bedeutet, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei äußern und verbreiten zu können und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert unterrichten zu können. Der traditionelle Rundfunk ist eine Möglichkeit, diese Freiheiten wahrzunehmen. Im Besonderen soll er dabei ein inhaltlich umfassendes Programm anbieten, welches die notwendige inhaltliche Vielfalt und Ausgewogenheit für die öffentliche Meinungsbildung offeriert. Das Bundesverfassungsgericht diagnostizierte allerdings diesbezüglich inhaltliche Defizite des privaten Rundfunks und formulierte daher den Grundversorgungsauftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dieser und die geschaffene Bestands- und Entwicklungsgarantie sollen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk die Erstellung eines inhaltlich umfassenden Programms ermöglichen. Im Online-Bereich gibt es derzeit keine verfassungsrechtlichen Vorgaben, die ähnliche Ziele verfolgen. Die Arbeit untersucht daher, ob die festgestellte Sondersituation des Rundfunks auch in diesem neuen Medium vorzufinden war und dementsprechend ebenso verfassungsrechtliche Maßnahmen zur Sicherung der freien und unabhängigen Meinungsbildung vorgenommen werden müssten. Insbesondere der Aspekt der Grundversorgung und dessen mögliche Anwendung im Onlinebereich war Anliegen der Forschung. Zum einen die theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grundversorgung und als folgender zentraler Teil der Arbeit, der inhaltsanalytische Vergleich eines privaten und eines öffentlich-rechtlichen Online-Auftritts, sollten die mögliche inhaltliche Erfüllung und die grundsätzliche Anwendbarkeit der Grundversorgung im WWW detailliert klären. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass auch die Online-Auftritte der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten zum Begriff des Rundfunks gezählt werden können und daher auch die Grundversorgung Anwendung finden könnte. Die dann im Folgenden aufgeführten Überlegungen zur Ausweitung der Grundversorgung sind von der inhaltsanalytischen Untersuchung bekräftigt worden. So zeigten sich zwischen dem privaten und dem öffentlich-rechtlichen Online-Angebot erhebliche Differenzen und Defizite hinsichtlich redaktioneller Gestaltung und der inhaltlichen Schwerpunktlegung des Gesamtangebots. Die für den herkömmlichen Rundfunk konstatierten Mängel der privaten Anbieter konnten also auch für den Online-Bereich festgestellt werden. Der Bedarf an einer aktuellen Auseinandersetzung mit der Thematik seitens der Rechtssprechung bzw. Gesetzgebung ist also eindeutig nachgewiesen worden. Das Ergebnis der vorliegenden Arbeit ist es nun, diesbezüglich Aspekte und Denkanstöße geliefert zu haben, die, ergänzt durch eine erstmalige inhaltsanalytische Untersuchung des Forschungsgebietes, als Grundlage einer medienpolitischen Diskussion verwendet werden können, welche zukünftig ohne Frage notwendig sein wird.



Grosch, Kerstin;
Die Öffentlichkeitsarbeit von Nonprofit-Organisationen am Beispiel von Theatern. - 146 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2007

Öffentliche Theater sind, unter anderem aufgrund ihres gesetzlich festgeschriebenen Auftrages der Kulturvermittlung, als bedeutsame Faktoren des deutschen Kulturlebens zu betrachten. Allerdings stehen sie heutzutage vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen gegenüber. Um diesen zu begegnen, ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit der Theater unabdingbar. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit richtet sich daher darauf, welchen organisationsinternen Stellenwert die Öffentlichkeitsarbeit öffentlicher Theater besitzt und welche Aufgaben diese für die Theater erfüllt. Öffentliche Theater werden hierbei als Nonprofit-Organisationen begriffen, weil dieses Verständnis es ermöglicht, Theater als Organisationen mit einem inhaltlichen, gemeinnützigen Zweck zu begreifen und sie darüber von gewinnorientierten Wirtschaftseinheiten zu unterscheiden. Öffentlichkeitsarbeit wird im Rahmen der Untersuchung als Organisationsfunktion verstanden, die Austauschprozesse und Beziehungen zwischen Organisationen und den Bezugsgruppen in ihrem Umfeld gestaltet und Kontrolliert. Aufgrund des dualen Erkenntnisinteresses der Arbeit wird als theoretische Grundlage auf die Strukturationstheorie von Giddens zurückgegriffen, die es ermöglicht, die Organisation und das Handeln von Öffentlichkeitsarbeit integrativ zu betrachten. Auf ihrer Basis wird ein Untersuchungsschema erarbeitet, das den Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit über deren formal-strukturelle Organisation und die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen auf Ebene der Funktionseinheit und der Akteure ermittelt. Die Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit werden als deren Funktionen und Leistungen verstanden, die sie für die Theater erbringt. Im Rahmen der Untersuchung wurden 13 öffentliche Bayerische Theater mit eigener Produktion und Spielstätte untersucht. Die dortigen Funktionsträger der Öffentlichkeitsarbeit wurden mittels leitfadengestützter Interviews zu den beschriebenen Aspekten befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass der Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit im Kontext der Theaterorganisationen differenziert zu betrachten ist. Aus formal-struktureller Sicht kann der Öffentlichkeitsarbeit ein an nahezu allen Theatern hoher Stellenwert eingeräumt werden. Die allokativen Ressourcen sind hingegen als eher beschränkt zu betrachten, wobei hier ein hoher Einfluss der organisatorische Rahmenbedingungen der Theater vermutet werden kann. Die autoritativen Ressourcen sind hingegen stark interaktionsabhängig und nicht durch organisatorische Rahmenbedingungen zu erklären. Im Hinblick auf ihre Funktionen und Leistungen konnte ermittelt werden, dass die Öffentlichkeitsarbeit öffentlicher Theater eine Legitimationsfunktion erfüllt. Ihre Möglichkeiten der Bildung eines Theaterimages sind hingegen nur begrenzt. Die Zielgruppenkommunikation der Theater ist stark durch die teilweise sehr differenzierte Kommunikation mit den Massenmedien geprägt, die interne Kommunikation muss hingegen als eher defizitär betrachtet werden. Insgesamt konnte gezeigt werden, dass sich die Verwendung der Strukturationstheorie als Theoriegrundlage, sowie die methodische Konzeption als explorative, offene Untersuchung bewährt haben.



http://www.gbv.de/dms/ilmenau/abs/524021066grosc.txt
Altmeppen, Klaus-Dieter; Hanitzsch, Thomas; Schlüter, Carsten
Journalismustheorie: Next Generation : soziologische Grundlegung und theoretische Innovation ; [Lehrbuch]
1. Aufl.. - Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaft, 2007. - 451 S.. - (Lehrbuch) ISBN 3-531-14213-5
Literaturangaben

Altmeppen, Klaus-Dieter;
Journalismus und Medien als Organisationen : Leistungen, Strukturen und Management
1. Auflage. - Wiesbaden : VS, Verlag für Sozialwissenschaften, 2006. - 290 Seiten
Technische Universität Ilmenau, Habilitationsschrift 2004

ISBN 3-531-14642-4
Literaturverzeichnis: Seite 269-290

Junghanns, Kathrin; Hanitzsch, Thomas
Deutsche Auslandskorrespondenten im Profil. - In: Medien & Kommunikationswissenschaft, ISSN 2942-3317, Bd. 54 (2006), 3, S. 412-429

http://dx.doi.org/10.5771/1615-634x-2006-3-412

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