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Volkmann, Melina Sofia;
PR-Agenturen im Krisenkontext : eine Untersuchung des Einflusspotentials von Krisen auf die Handlungs- und Entscheidungsfreiheit von PR-Agenturen. - 141 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Diplomarbeit lenkt erstmals den Fokus auf die Beziehung zwischen externen PR-Agenturen und den auftraggebenden Unternehmungen. Aus kommunikationstheoretischer Sicht eröffnet sich ein bis dato wenig erforschtes Gebiet. Ziel der Arbeit ist die Untersuchung des Einflusspotentials von Krisen auf die Handlungs- und Entscheidungsautonomie externer PR-Funktionsträger im Dienstleistungskontext. Darüber hinaus wird untersucht, welche intervenierenden Faktoren im Hinblick auf die Autonomie externer PR-Funktionsträger einen Einfluss besitzen. Die Handlungs- und Entscheidungsfreiheit wurde in fünf Dimensionen unterteilt und über (1) den Informationsfluss, (2) das Einflusspotential des Beraters auf den Klienten, (3) die (genehmigungspflichtigen) PR-Tätigkeiten, (4) den Beratungsstil des PR-Experten sowie (5) die wahrgenommene (selbsteingeschätzte) Autonomie in Alltagssituation und in Krisensituation gemessen. Dazu nahmen an der Online-Befragung insgesamt 66 deutsche PR-Agenturen bundesweit teil. Die Ergebnisse bestätigen, dass alle untersuchten Dimensionen, bis auf die wahrgenommene (selbsteingeschätzte) Autonomie der Befragten sich - im Vergleich zwischen Alltag und Krise - signifikant unterscheiden. Ebenso zeigt das Vertrauen, als intervenierende Variable in beiden Situationen signifikante Zusammenhänge mit den Merkmalen Macht/Einfluss des Beraters auf den Klienten sowie der wahrgenommenen Autonomie der externen PR-Funktionsträger. Weitere intervenierende Faktoren wie die Dienstleistungsausrichtung (operativ vs. strategisch), die Klientenrollen (z.B. Kooperationsbereitschaft) sowie die Beraterrollen (z.B. Problemlöser) weisen keine bedeutenden Zusammenhänge auf. Die Ergebnisse zeigen weiter, dass die Beziehung zwischen Vertrauen und wahrgenommener Autonomie durch Macht/Einfluss des Beraters mediiert wird. Somit wirkt das Vertrauen im besonderen Maße und zwar indirekt auf die Autonomie der auftragnehmenden PR-Organisation. Das Vertrauensverhältnis zwischen den Geschäftspartnern kann daher äquivalent u.a. zu den Annahmen nach Wesemeier (2002) und Rudolph (2008) als wichtige Eigenschaft für eine gute bzw. effektive Zusammenarbeit angesehen werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit unterstützen außerdem die Annahme nach Carqueville (1991) und Röttger et al. (2003), dass der PRBerater im Beratungsprozess ein gewisses Maß an Einfluss auf die Klientenorganisation besitzt.



Justus, Christian;
Die Wertschöpfungskette von Langzeit-Browserspielen. - 177 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2009

Langzeit-Browserspiele, also browserbasierte Mehrspieler-Onlinespiele mit einer persistenten Spielwelt, sind ein Genre von Internetspielen, das in den vergangenen Jahren ein rasantes Wachstum erlebt hat. Dabei sind Spielerzahlen und Umsätze in Millionenhöhe geschnellt. Zu diesem Erfolg beigetragen hat die Schaffung von angepassten Geschäftsmodellen, die in diesem neuen Umfeld sehr gut funktionieren. Diese Bachelorarbeit analysiert diese Wertschöpfungskette, die es den Langzeit-Browserspielen erlaubt hat, sich gegen die Konkurrenz aus anderen Computerspielgenres durchzusetzen. Auf Grundlage eines qualitativen Forschungsdesigns wurden dafür Experteninterviews durchgeführt, an deren Ende eine Wertschöpfungskette mit Charakteristika von klassischen Computerspielen und regulären Internetangeboten, aber auch ganz eigenen Ausprägungen steht. Schwerpunkte dabei sind Bereiche wie Lokalisierung, der Betrieb, das Payment und Marketing-Kooperationen und vor allem der hohe Grad an internationaler Vernetzung.



Ehrich, Issio;
Journalistische Qualität und Lesequoten : die Auswirkungen des Readerscans auf die Qualität des Printjournalismus am Beispiel der "Welt am Sonntag". - 117 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

2005 führte ein Schweizer Medienforscher den Readerscan ein. Er ermöglicht Printmedien, Lesequoten zu erfassen. Das Verfahren ist vergleichbar mit der Einschaltquotenmessung des Fernsehens. Beim Readerscan markieren zwischen 120 und 400 Testleser mit einem Handscanner, was sie in einer Zeitung oder Zeitschrift lesen. Redaktionen ist es dadurch möglich, sich bei der Herstellung ihrer Zeitung an Lesequoten zu orientieren. Heute setzen rund 50 Zeitungen im deutschsprachigen Raum dieses Verfahren ein. Ziel des Readerscaneinsatzes ist es unter anderem, die Lesequoten und den Absatz eines Printproduktes zu steigern. Diese Studie untersucht, wie sich die Orientierung an Publikumsinteressen auf die Berichterstattung von Printmedien auswirkt. Sie hinterfragt, ob zwischen journalistischer Qualität und Lesequoten ein Zielkonflikt besteht. Den Einfluss des Readerscaneinsatzes auf die Berichterstattung eines Printmediums beschreibt diese Arbeit mit dem dynamisch-transaktionalen Ansatz Frühs und Schönbachs (1982). Ihre Qualität misst sie inhaltsanalytisch an einem integrativen Kriterienkatalog. Dieser umfasst systemtheoretische, normativ-demokratietheoretische und publikumsorientierte Kriterien für journalistische Leistungen. Die Ausprägungen dieser Kriterien werden anhand der Daten des Readerscanprojektes der "Welt am Sonntag" in den Jahren 2007 und 2008 erfasst. Die Zeitung wendete das Verfahren in diesem Zeitraum drei Mal an. Die Untersuchung zeigt: Eine sachliche Berichterstattung geht mit geringen Quoten einher, eine vielfältige und sachgerechte dagegen mit hohen. Es deutet sich an, dass die "Welt am Sonntag" diese Zusammenhänge während des Readerscanprojektes zum Teil gezielt genutzt hat, um in Readerscanphasen Lesequoten zu steigern. Das heißt: Die Orientierung an Lesequoten widerstrebt einigen journalistischen Qualitätskriterien. Sie fördert dagegen andere. Das Verfahren birgt beides: Chancen und Gefahren für den Journalismus und die Aufgaben, die er in einer Gesellschaft erfüllt.



Pfeifer, Susanne;
Das Image Chinas in den deutschen Medien : eine Inhaltsanalyse ausgewählter überregionaler deutscher Tageszeitungen im Kontext der Vorbereitung und Austragung der Olympischen Spiele in Peking 2008. - 214 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die Diplomarbeit untersucht das Image Chinas im Kontext der Vorbereitung und Austragung der XXIX. Olympischen Sommerspiele in Peking 2008. Das Interesse an der Thematik ist auf die erhöhte Medienpräsenz des internationalen Sportereignisses sowie auf die zahlreichen kontroversen Diskussionen um das Austragungsland China im Vorfeld der Olympischen Spiele zurückzuführen. Thematisch ist die Arbeit den Untersuchungen zur Auslandsberichterstattung zuzuordnen. Im Speziellen zählt die Analyse des medialen Chinabildes zur Nationenbild- bzw. Länderimageforschung, welche vor allem die bedeutende Rolle der Massenmedien bei der Konstruktion nationaler Images untersucht. Im Theorieteil werden die wichtigsten Grundlagen zur Erforschung des medialen Chinabildes dargelegt und anhand geeigneter medientheoretischer Ansätze erläutert. Die Aufarbeitung des Forschungsstands stellt die wichtigsten Erkenntnisse zur Nationenbildforschung vor und wendet diese auf den Untersuchungsgegenstand an. Im Vordergrund der Untersuchung steht das medial konstruierte Image Chinas der deutschen überregionalen Tageszeitungen "taz" und "DIE WELT", welches mit Hilfe einer quantifizierenden Inhaltsanalyse in Verbindung mit einer qualitativen Textanalyse im Zeitraum vom 13.07.2001 bis zum 30.08.2008 untersucht wurde. Insgesamt wurden 346 Zeitungsartikel analysiert, wobei vor allem die behandelten Themen, die beteiligten Akteure sowie die tendenzielle Bewertung Chinas in der Presseberichterstattung von Interesse waren. Im Ergebnis konnte das Medienimage Chinas offengelegt und bei beiden Medien eine eher einseitige Darstellungsweise der Nation aufgezeigt werden. Zudem waren in der Presseberichterstattung teilweise stereotype Vorstellungen über China enthalten und die Tageszeitungen berichteten eher kritisch und mit einer negativen Valenz über das Land im Zusammenhang mit den Olympischen Sommerspielen. Die linksliberale "taz" berichtete ihrem Selbstverständnis entsprechend noch etwas kritischer über die Thematik als die konservative Tageszeitung "DIE WELT". Weiterhin konnte bei beiden Pressemedien ein sehr starker politischer Einfluss auf das medial konstruierte Chinabild sowie auf das Ereignis der Olympischen Spiele festgestellt werden. Die Arbeit soll dazu beitragen, das Bewusstsein für eine ausgeglichene Berichterstattung zu verstärken und die Relevanz der Nationenbildforschung herausstellen. Ferner leistet die durchgeführte Untersuchung einen aktuellen Beitrag zur Länderimageforschung und liefert neue Erkenntnisse hinsichtlich des medialen Chinabildes in Deutschland.



Seifert, Yasmin;
Das Philippinen-Image deutscher Fernreisetouristen : eine qualitative Untersuchung zum Philippinen-Image und Informationsverhalten deutscher Fernreisetouristen im Reiseprozess. - 116 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die Philippinen werden im Vergleich zu ihnen ähnlichen Ländern Südostasiens nur sehr selten als Fernreiseziel der Deutschen gewählt. Von dieser Feststellung ausgehend stellt sich die Frage, ob das Philippinen-Image der Deutschen ein Grund für dieses Phänomen ist. So genügt das Philippinen-Bild selbst fernreiseaffiner Deutscher möglicherweise nicht deren Vorstellungen eines idealen Fernreiseziels. Die vorliegende Arbeit geht daher der Frage nach, welches Philippinen-Image fernreiseaffine Deutsche besitzen, auf welchen Informationsquellen dieses basiert und ob es ausschlaggebend für ihre Reiseentscheidungen ist. Dabei entstand ein Nationen-Image-Modell, das die kausalen Zusammenhänge der Entstehung eines Nationen-Images aufzeigt. Die bisherigen Erkenntnisse der Tourismusforschung zum Reiseprozess wurden ebenfalls in einem Phasen-Modell zusammengefasst, das die empirische Untersuchung grundlegend strukturiert. Des weiteren wurden drei unterschiedliche Untersuchungsgruppen definiert: Philippinen-Gäste haben das Land bereits bereist, Philippinen-Bucher planen ihre erste Reise auf die Philippinen und Philippinen-Nicht-Bucher unternehmen zwar Fernreisen, haben die Philippinen als Reiseziel jedoch noch nicht in Betracht gezogen. Sie ermöglichen Erkenntnisse über das Philippinen-Image in unterschiedlichen Phasen des Reiseprozesses. Der empirische Teil der Arbeit umfasst 15 qualitative Leitfadeninterviews. Je Untersuchungsgruppe wurden fünf Vertreter zu ihrem Philippinen-Image, Informationsverhalten und Reiseverhalten befragt. Zusätzlich wurde ein Experiment durchgeführt. Hier wurde die Wirkung eines Philippinen-Werbefilms auf das Philippinen-Image der Probanden untersucht um erste Hinweise darauf zu erhalten, welchen Effekt die Ausstrahlung eines Philippinen-Werbefilms in Deutschland haben könnte. Die empirische Untersuchung kam zu zwei zentralen Ergebnissen. Fast alle Philippinen-Bucher und Philippinen-Gäste wurden durch Bekannte oder Verwandte auf die Philippinen als Reiseland aufmerksam. Kommt es nicht zu jener persönlichen Bekanntmachung mit den Philippinen, haben die Befragten eine nur sehr vage bis überhaupt keine Vorstellung von den Philippinen. Dies führen sie auf die geringe Berichterstattung in den Medien zurück. Das vage Image, das sie von den Philippinen besitzen, entlehnen sie Ihrem Wissen und ihren Vorstellungen von anderen südostasiatischen Ländern, die sie bereits besucht haben bzw. die ihrer Meinung nach eine stärkere Präsenz in den Medien aufweisen. Dieses projizierte Philippinen-Image erweist sich bei den meisten Befragten als positiv. Auch das Philippinen-Image derer, die sich bereits intensiv mit dem Land befasst haben und derer, die das Land bereits besucht haben ist generell positiv. Obwohl die Probanden einem Werbefilm über die Philippinen medienkompetent und kritisch gegenüberstanden, hatte der ihnen vorgeführte Werbefilm einen positiven Einfluss auf ihr Philippinen-Image. Der Einsatz einer Werbekampagne in Deutschland zur Steigerung der Bekanntheit und Beliebtheit der Philippinen als Reiseland erscheint daher als sinnvoll, gerade vor dem Hintergrund der seltenen medialen Berichterstattung über das Fernreiseland.



Rothenberger, Liane;
Aus Deutschland berichten ... : Entwicklung, Arbeitsweise und Mitgliederstruktur des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland. - Berlin : Lit-Verl., 2009. - 149 S.. - (Journalismus ; Bd. 15) ISBN 978-3-643-10078-8
Literaturverz. S. 107 - 116

Winnebeck, Michael;
Die Nachrichtenauswahl in der Fernsehsportberichterstattung : eine Inhaltsanalyse der DSF-Sendung "Bundesliga Aktuell". - 114 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich theoretisch und empirisch mit der Nachrichtenauswahl in der Fernseh-Sportberichterstattung und bearbeitet die beiden Forschungsfragen "Welche Relevanz haben die Nachrichtenfaktoren für die Nachrichtenauswahl in der Fernsehsportberichterstattung?" und "Welche weiteren Einflüsse bestimmen die Nachrichtenauswahl und welche Rolle nimmt die Redaktionskonferenz im täglichen Selektionsprozess ein?" mit Hilfe eines mehrmethodischen Untersuchungsdesigns. Als theoretische Grundlage dienten die wichtigsten Erkenntnisse der Nachrichtenauswahl-Forschung, deren verschiedenen Ansätze vorgestellt und ihre Entwicklung erläutert wird. Im Zentrum der Ausführungen stehen die Nachrichtenwerttheorie und das Konzept der Nachrichtenfaktoren, welches vor allem von den europäischen Vertretern Johan Galtung und Mari Holmboe Ruge (1965) sowie Winfried Schulz (1976) und Joachim Friedrich Staab (1990) geprägt wurde. Die bekannten Studien haben mit Hilfe von Inhaltsanalysen die mediale Nachrichtenberichterstattung auf ihre strukturellen und inhaltlichen Merkmale untersucht und die Häufigkeit und Intensität der Nachrichtenfaktoren ermittelt. Während die frühen Untersuchungen der Nachrichtenwerttheorie, ausgehend von ihren Ergebnissen, auf die Relevanz der Nachrichtenfaktoren im Auswahlprozess schlossen und damit einem reinen Kausalmodell folgten, orientieren sich spätere Studien verstärkt auf ein von Staab gefordertes Finalmodell. Die Diskussion über die Aussagekraft und den Geltungsanspruch des Forschungsansatzes wird in der vorliegenden Arbeit ebenso kritisch reflektiert wie die Frage nach ihrem Allgemeinheitsgrad und die Schwierigkeiten beim methodischen Anwendungsverfahren. Die Hamburger Kommunikationswissenschaftlerin Wiebke Loosen übertrug in den 90er Jahren das Konzept der Nachrichtenfaktoren auf das Feld der Sportberichterstattung. Sie untersuchte Artikel aus verschiedenen deutschen Zeitungen. Loosen stellte fest, dass die Nachrichtenwerttheorie sich auch auf die Sportberichterstattung anwenden lässt, wenn die spezifischen Eigenschaften des Bereiches bei der Entwicklung des Nachrichtenfaktoren-Kataloges beachtet werden. Ihre Hinweise zu den Nachrichtenfaktoren und der operationalen Definition liefern wertvolle Erkenntnisse für die Untersuchung der Fernsehsportberichterstattung. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Diplomarbeit ist die Präsentation der wichtigsten Charakteristika der Sportberichterstattung, wobei der Schwerpunkt auf der Erläuterung und Vorstellung der fernseh-typischen Merkmale, der Kommunikatoren und den kritischen Stimmen an der Sportberichterstattung liegt. Eine Vielzahl von Autoren hat sich in den vergangenen Jahren dafür ausgesprochen, die Erforschung der Nachrichtenauswahl auf ein breiteres methodisches Fundament zu stellen, da reine inhaltsanalytische Studien der Komplexität und den vielfältigen Einflüssen auf den Selektionsprozess nicht gerecht werden können. Insbesondere Erkenntnisse aus der Gatekeeper-Forschung haben deutlich gemacht, dass die Selektionskriterien und das Selektionsverhalten der Journalisten durch die Bedingungen der Organisation, in der sie arbeiten, die Wünsche und Bedürfnisse der Rezipienten, die Erwartungen der Werbekunden, die Berichterstattung der Konkurrenz und die Strukturen des Marktes determiniert sind. Aus diesem Grund ist die Forschung der vorliegenden Arbeit mehrmethodisch angelegt: Das Hauptaugenmerk liegt auf der Inhaltsanalyse von 89 Beiträgen aus sechs "Bundesliga Aktuell"-Sendungen des Senders DSF vom 20. - 22. und 27. - 29. Oktober 2008. Mit Hilfe zusätzlich durchgeführter Beobachtungen der jeweiligen Redaktionskonferenzen an den Sendetagen sowie der Berücksichtigung von theoretischen Vorüberlegungen und empirischer Ergebnisse anderer Arbeiten werden die Hypothesen, die sich aus den Forschungsfragen ergeben, überprüft. Die Datenerhebung und die anschließende Auswertung der beiden Untersuchungsabschnitte liefern folgende zentralen Befunde: Mit Hilfe des Beachtungsgrad-Konzeptes, das durch die Arbeit von Oystein Sande bekannt und in der Studie von Winfried Schulz zu seiner ersten empirischen Anwendung kam, wurden in einem stufenweisen Verfahren für die in der Inhaltsanalyse zu Grunde gelegten Nachrichtenfaktoren spezifische Nachrichtenwerte ermittelt. Anhand der Nachrichtenwerte konnte auf die unterschiedliche Relevanz der Nachrichtenfaktoren für den Auswahlprozess der Fernsehsportberichterstattung in der DSF-Sendung Bundesliga Aktuell geschlossen werden: Die größte Relevanz wird den Ereignismerkmalen Negatives/Misserfolg, Kontroverse, Überraschung, Ungewissheit und Emotionalisierung beigemessen. Als intervenierende Variablen wurde das Hauptthema und der in der Meldung betroffene Verein identifiziert. Ereignisse und Themen aus dem Bereich Ethik und Ästhetik steigern, ebenso wie die Top-Vereine der deutschen Bundesliga FC Bayern München, SV Werder Bremen, Hamburger SV, Schalke 04 und TSG 1899 Hoffenheim, die Publikationswürdigkeit einer Meldung und deren Beachtung innerhalb der Berichterstattung. Allein durch das Konzept der Nachrichtenfaktoren und eine Orientierung an den Merkmalen eines Ereignisses oder Themas kann die Nachrichtenauswahl nicht erklärt werden. Dies machten die Erkenntnisse sekundärer Studien und theoretischer Überlegungen anderer Autoren sowie die zusätzlich durchgeführten Beobachtungen der Redaktionskonferenzen deutlich. Zu den über die nachrichteninhärenten Faktoren hinausgehenden Einflüsse auf den Nachrichtenauswahlprozess zählen die Bedürfnisse und Wünsche der Rezipienten, die Strukturen, Erwartungen und Vorgaben des Medienanbieters und dessen Beziehungen zum ökonomischen Umfeld. Einen weiteren entscheidenden Einfluss haben die individuellen Persönlichkeitsmerkmale der Sportjournalisten, ihre Qualifikation, aber auch ihr berufliches Selbstverständnis. Die Sendeplanung ist weiterhin abhängig von den tagesaktuellen organisatorischen Begebenheiten, dem Vorhandensein aktueller Bilder und deren Qualität sowie den charakterlichen und fachlichen Eigenschaften der für die Sendung verantwortlichen Akteure. Die Position der Teilnehmer am Produktionsprozess innerhalb der Redaktionshierarchie determiniert die Entscheidungsgewalt: Das letzte Wort bei der Sendeplanung des DSF hat der Leiter der Sendung. Er muss die Inhalte den Produktmanagern und Abteilungsleitern gegenüber verantworten. Die Beobachtungen machten deutlich, dass die Nachrichtenfaktoren beim Selektionsverhalten der Fernsehsportjournalisten in der Redaktionskonferenz, wenn überhaupt, nur implizit eine Rolle spielen. Themenentscheidungen wurden nicht explizit durch das Vorhandensein bestimmter Ereignis- bzw. Themenmerkmale begründet. Die Ergebnisse der inhaltsanalytischen Arbeit wurden in einem Prognoseverfahren auf ihren praktischen Nutzen geprüft. Für eine zufällig ausgewählte Bundesliga Aktuell-Sendung wurde eine Liste an potentiellen Meldungen erstellt, die Ereignisse und Themen auf das Vorhandensein von Nachrichtenfaktoren geprüft, der sich daraus ergebende Nachrichtenwert ermittelt und der betroffene Verein sowie das Hauptthema identifiziert. Anhand der gewonnenen Informationen wurden anschließend die Nachrichten, gewichtet nach ihrer vermuteten Darstellungsform, für die Sendung prognostiziert. Eine ermittelte Vorhersagegenauigkeit von 80 Prozent deuten auf einen insgesamt hohen Prognosegehalt und einen verwertbaren praktischen Nutzen der Ergebnisse der Inhaltsanalyse und eine gelungene Übertragung der Nachrichtenwerttheorie auf den spezifischen Untersuchungsgegenstand hin. Es wird allerdings vermutet, dass eine zusätzliche Berücksichtigung der redaktionellen Bedingungen am Tag der Sendung und der sonstigen Einflüsse zu einem besseren Prognoseergebnis geführt hätten. Das methodische Vorgehen und die theoretischen Ausführungen der vorliegenden Diplomarbeit sollen als Orientierung für weitere Studien der Nachrichtenauswahl, insbesondere auf dem Gebiet der Sportberichterstattung, dienen. Mit Hilfe besserer personeller und finanzieller Ressourcen, müsste es zukünftigen Forschungen möglich sein, die Schwachpunkte der Untersuchung (u.a. geringe Fallzahl, eingeschränktes Untersuchungsfeld) zu verbessern, die Forschungsperspektive (medienübergreifende Analysen; Analyse unterschiedlicher Sportsendungen im Fernsehen) zu erweitern und das als notwendig erwiesene Mehrmethodendesign zu optimieren (z.B. Befragungen der am jeweiligen Selektionsprozess beteiligten Akteure).



Koppe, Verena;
Relevanz von Wikis, Weblogs und Podcasts in der Unternehmenskommunikation von Medienunternehmen. - 60 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2009

Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema Relevanz von Wikis, Weblogs und Podcasts in der Unternehmenskommunikation von Medienunternehmen. Es interessierte die Frage, inwiefern diese ausgewählten Social-Software-Anwendungen geeignet sind, um bei Bezugsgruppen die anvisierten Ziele zu erreichen. Die Relevanz sollte vor allem über die Effektivität und zusätzlich über die Effizienz der Anwendungen im Einsatz in der PR oder dem Marketing bestimmt werden. PR-Theorien sowie die Theorie der Integrierten Unternehmenskommunikation und das Konzept des Stakeholder Managements bilden den theoretischen Hintergrund. Um den Untersuchungsgegenstand zu erfassen, wurden fünf Medienunternehmen ausgewählt, bei denen eine Inhaltsanalyse der eingesetzten Social-Software-Formate sowie Experteninterviews mit Verantwortlichen der Kommunikationsabteilungen durchgeführt wurden. Die Arbeit zeigte, dass Weblogs, Wikis und Podcasts insofern effektiv sind, dass Bezugsgruppen angesprochen sowie kommunikative Ziele wie Glaubwürdigkeit und Imagebildung erreicht werden können. Die ausgewählten Theorien haben sich als geeignet erwiesen, um die Effektivität und Effizienz der Anwendungen mit Hilfe eines abgeleiteten Modells zu erklären.



Gerwin, Jan Michael;
Was sind Podcasts? : Merkmale, Inhalte und Funktionen des neuen Mediums - eine systematisierende Inhaltsanalyse. - 91 S. Ilmenau : Techn. Univ., Bachelor-Arbeit, 2009

Die vorliegende Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Podcasting. Ziel der Arbeit ist es, ausgehend von dem derzeitigen Angebot (Stand September 2008) eine Systematisierung deutschsprachiger Podcasts herzustellen. Dazu wurde zunächst der Forschungsgegenstand hinsichtlich seiner Entwicklung, Technik und organisationalen Struktur beschrieben, bevor das neue Medienangebot ins Mediensystem eingeordnet wurde. Unter Berücksichtigung des derzeitigen Forschungsstands zum Thema Podcasting, der in die Teilbereiche Nutzer und Nutzungsmotive, Anbieter, Angebot und Funktion eingeteilt wurde, und allgemeiner theoretischer Konzepte, die hinsichtlich des Forschungsziels relevant sind, wurde ein Kategoriensystem entwickelt, mithilfe dessen die ausgewählten Podcasts inhaltsanalytisch untersucht wurden. Neben einigen aufschlussreichen Ergebnissen hinsichtlich Akteursverteilung, Periodizität, Radionähe, Authentizität und Interaktivität von Podcasts, ergab die Untersuchung, dass das Podcast-Angebot in sechs relativ klar abgrenzbare Typen systematisiert werden kann.



Seeger, Simon;
Einfluss ökonomischer Verlagsinteressen auf journalistische Berichterstattung am Beispiel der Post-Mindestlohndebatte. - 158 S. Ilmenau : Techn. Univ., Diplomarbeit, 2009

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss ökonomischer Verlagsinteressen auf die journalistische Berichterstattung. Dazu wird die öffentliche Debatte über den Mindestlohn für die Postbranche als Fallbeispiel herangezogen. Aufgrund unterschiedlicher Aktivitäten von Verlagen als Postunternehmen lassen sich hier Zeitungen unterscheiden, die von der diskutierten politischen Regulation in unterschiedlichem Maße betroffen sind. Deren Berichterstattung zum Post-Mindestlohn wird inhaltsanalytisch untersucht und auf Basis von Qualitätskriterien verglichen. Es konnte festgestellt werden, dass Zeitungen mit einem sehr hohen ökonomischen Interesse systematisch anders und konform zu ihren Interessen über den Post-Mindestlohn berichten. Gleichzeitig erfolgt die Interessenvertretung eher versteckt. So werden die ökonomischen Interessen kaum offengelegt, das Thema nicht übermäßig betont und immer dann auf eine Instrumentalisierung verzichtet, wenn die ökonomischen Interessen für den Leser allzu offensichtlich sind. Die Ergebnisse sprechen somit für den Einfluss von ökonomischen Interessen auf die Berichterstattung im Sinne einer Interessenvertretung, aber auch dafür, dass weitere Einflussfaktoren diese abschwächen oder ihr entgegenwirken. Diese Einflussfaktoren werden anhand des Zwiebelmodells von Siegfried Weischenberg identifiziert und theoretisch aufgearbeitet. Die versteckte Interessenvertretung erscheint aus Sicht der betroffenen Verlage als geeignete Strategie zur Beeinflussung der politischen Entscheidung. Betrachtet man den deutschen Journalismus insgesamt, so konnte zu diesem Thema ein Meinungsmonopol unter überregionalen Tageszeitungen festgestellt werden, das den Post-Mindestlohn besonders negativ darstellte. Der Rückschluss auf ein Meinungsmonopol für die gesamte deutsche Tagespresse trifft für das Fallbeispiel nicht zu, ist für ähnliche Fälle aber denkbar. So können übereinstimmende ökonomische Interessen von Verlagen zu einer Gefährdung der gesellschaftlichen Funktion des Journalismus führen.




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